Zwei FI-Schalter - welcher schneller?

7 Antworten

wenn die rcd beide vom gleichen typ sind, ist das ein wenig lotterie gespielt. es kann sein, dass der eine schneller ist, es kann aber auch der andere sein. ggf. können sie auch beide gleichzeitig kommen.

das spiel kenne ich von der baustelle, wo jeder verteilerkasten einen fi schalter hat, und wenn dan einer im anderen steckt...

da habe ich schon alle drei beispiele durch. - fi schalter im endverteiler bleibt, der im hauptverteiler geht, der im endverteiler geht, der im hauptverteiler bleibt, beide gehen...

für mich stellt sich hier die frage, warum man überhaupt zwei rcd hintereinander hängt, und ob es überhaupt erforderlich ist, den steuerstromkreis über einen solchen zu sichern, immerhin haben wir es steuerseigi ja meist mit kleineren strömen zu tun, können dem entsprechend auch kleinere sicherungen wie B6 oder C4 verwenden. sollten die feldgeräte im außen oder feuchtraumbereich liegen, könnte man doch einen eigenenen rcd dafür verwenden, und VOR den rcd verteilen...

lg, Anna

Dass es einen FI-Schutzschalter ohne den N gibt ist mir neu. Die Funktionsweise eines solchen FIs würde mich mal interessieren.

Bei einem herkömlichem FI misst dieser die Differenz des Stromflußes zwischen der/den Phase/Phasen und des N-Leiters und löst ab einer bestimmten Differenz aus. Logischerweise fließt der Fehlerstrom dann entweder über den PE oder einen anderen Potentialausgleich ab. Ohne des N, oder den PE kann ein FI normalerweise nicht funktionieren.

Peppie85  06.06.2017, 22:53

es geht mit sicherheit um einen vierpoligen fi, an dem eine last angeschlossen ist, die keinen neutralleiter hat bzw. benötigt.

lg, Anna

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sumi79  06.06.2017, 23:41
@Peppie85

Ok. An diese Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht. Die Frage ist auch etwas eigenartig formuliert. Vielen Dank für den Hinweis. So funktioniert das Ganze natürlich mit einem 4Poligem FI.

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mbraun  06.06.2017, 23:03

Es gibt ja auch Geräte, die kein N benötigen, wie z.B. Drehstrommotoren oder Geräte die 400V brauchen. Die brauchen dann eben kein N und können dennoch an einem FI benutzt werden. In so einem Fall werden die Phasen einfach angeschlossen und N weggelassen. Im Fall eines Fehlerstromes löst der FI dennoch aus.

Das einzige, was nicht funktioniert, ist die Test-Taste des FI, die braucht tatsächlich N, sonnst funktioniert der FI problemlos.

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sumi79  06.06.2017, 23:43
@mbraun

Vielen Dank für den Hinweis. Dennoch wird ein Herkömlicher 4Poliger FI verwendet. Dieser funktioniert natürlich auch mit einem Verbraucher, der keinen FI braucht.

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Wenn der Nennauslösestrom identisch ist, und auch der Typ des RCD übereinstimmt, liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass beide im realen Fehlerfall gleichzeitig auslösen.

Im realen Fehlerfall sind die Fehlerströme meistens höher als die Prüfströme eines Messgerätes, hierdurch bedingt steigt die Wahrscheinlichkeit einer gleichzeitigen Auslösung von beiden RCDs.

Installationsmessgeräte neueren Datums können mit einem ansteigenden Prüfstrom, den Auslösestrom (das können ältere Geräte auch) und die Auslösezeit messen. In der (Mess)Praxis zeigte sich, dass die gemessenen Werte bei ein und demselben RCD bis zu 60-65% abweichen. Die Messungen erfolgten in einem Zeitfenster von 5-10 Minuten, somit waren nahezu identische Bedingungen gegeben. Die Werte lagen alle im zulässigen Bereich. 

RCD mit gleicher Auslöse-Charakteristik werden parallel betrieben, nur so kann im Fehlerfall ein Stromkreis abschalten, während die anderen Stromkreise in Betrieb bleiben.

In Reihe schaltet man RCD allenfalls dann, wenn sie selektiv sind, d.h. wenn z.B. ein 30 mA-RCD für Personenschutz in der Wohnung sorgt, während ein 500 mA-RCD am Haussnschluss den Brandschutz gewährleistet.

Ansonsten gibt's noch die Variante in der Elektro-Lehrwerkstatt, bei welcher am Montagegitter die RCD-Verdrahtung geübt wird und die Zuleitung über einen eigenen RCD verfügt, damit Fehler nicht gleich tödlich enden. Hier hat man dann tatsächlich zwei 30mA-RCD in Reihe - beim RCD-Test mit dem Messgerät ist das gezielte Auslösen nicht möglich, es wird immer ein Gerät schneller sein als das andere.

Ob man den N jetzt anschließt oder nicht, hat etwas mit der Nutzung der Phasen zu tun. Bei unsymmetrischer Belastung (Haushalt) fließt Strom über den N zurück. Dieser rückfließende Strom zusammen mit dem einfließenden Strom über die Phasen ergibt im Summenstromwandler 0 A. Wäre der N am 30mA-RCD vorbei durchverbunden, so würde der RCD beim Einschalten eines Verbrauchers > 9,66 W (70 % von 60 mA an 230 V) sofort auslösen.

Bei symmetrischer Belastung (Motor) ist der ein- und ausfließende Strom aufgrund der Phasenverschiebung bereits 0 V. Fließt an einem einzelnen Außenleiter ein Fehlerstrom (z.B. bei Berührung), so ist der Strom im Summenstromwandler ≠ 0 A und der RCD löst bei ca. 70 % des Bemessungsfehlerstroms aus (21 mA beim 30mA-RCD).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Es heißt FI-Schutzschalter, und nicht FI oder FI-Schalter. Und Wie schnell sie sind kann man so nicht sagen. Das kann man höchstens mit einem Messgerät feststellen. Und das hat nicht mal ein Elektro-Freak zuhause rumstehen. Sowas haben Elektrobetriebe und Schulungseinrichtungen.