Zuhause für Kampfsport trainieren, wie am Besten?
Ich mache momentan Kampfsport (Ju-Jutsu) und mir macht der Sport so viel Spaß, dass ich nicht nur während dem richtigen Training trainieren möchte, sondern das Ganze auch zuhause fördern möchte. Da es in dem Sport um schlagen, treten und Wurf/Hebeltechniken geht, sollte man doch kraft, ausdauer, schnelligkeit und die elastizität trainieren. Welche Übungen sind passend, wie viel sollte ich davon machen und gibt es Tipps im Generellen, da ich mit meinen 14 Jahren noch im Wachstum bin. Ich bedanke mich für alle Antworten!
LG
3 Antworten
Also mit Wachstum gibts eigentlich nur Probleme bei Bodybuilding mit zu schweren Gewichten. Selbst gegen moderates Training mit Hanteln spricht nichts. Kondition ist auch gut, geh laufen. In Thailand sind 10 jährige Thaiboxer, die Vollkontakt kämpfen, ohne Schutzausrüstung (ausser Zahnschutz und Boxhandschuhe), völlig normal. Die trainieren auch entsprechend hart, ohne Probleme. Einzige Ausnahme: Durch schwere Kopftreffer können Veränderungen im Hirn entstehen, deshalb sollte Kopfschutz bis 21 Pflicht sein. Low kicks oder kicks gegen die Rippen sind kein Problem, gibt nur blaue Flecken. Tritte in den Bauch sind auch kein Problem, zu Organverletzungen kommt es praktisch nie. Manchmal kämpfen die Jungs gegen überlegene Gegner und kriegen über mehere Runden ihre Bäuche mit brutalen Tritten, Kniestößen und Faustschägen bearbeitet, richtig geil, was die alles aushalten. Machen halt ein krasses Bauchtraining.
Du kannst also alles machen, ausser schweres Bodybuilding und solltest harte Kopftreffer ohne Kopfschutz vermeiden.
Ansonsten solltest du möglichst viel mit Trainingspartnern üben. Gibt ja bestimmt noch andere, die außerhalb vom normalen Training üben wollen. Vielleicht kennst du Leute aus anderen Kampfsportarten, mit denen du trainieren kannst. Oder du hast einen Kumpel oder Bruder, den du regelmässig verkloppen kannst. :-)
Sandsacktraining ist auch immer gut.
Vielleicht wär es für dich auch sinnvoll, eine zweite Kampfsportart anzufangen. Im Thaiboxen bekommst du ein optimales Training für den Kampf im Stand, ein gutes Körper- und Abhärtungstraining. Ringen, Grappling, Judo oder BJJ kann deinen Bodenkampf verbessern. Im MMA hast du alles optimal gemixt.
In Thailand bekommen die Eltern Geld, wenn ihre Kinder kämpfen und mehr Geld, wenn sie gewinnen. Deshalb werden achtjährige, die oftmals gar nicht richtig trainiert sind, in den Ring geschmissen. Da trifft dann ein achtjähriger, der noch nicht so weit ist, auf eine neunjährige Kampfmaschine. Da braucht man sich nicht wundern, wenns Verletzungen und Langzeitschäden gibt. Das ist aber bei uns nicht so.
Ich habe nicht empfohlen, das er sich seine Schienbeine mit dem Baseballschläger abhärten soll. Ich habe geschrieben, das Kopftreffer gefährlich sein können und er sich einen Kopfschutz anziehen soll. Wenn Jungs verletzungsbedingt ne Weile nicht trainieren können, dann stammt die Verletzung meistens nicht vom Thaiboxen, sondern vom Fußball (ist statistisch viel gefährlicher).
Ansonsten ist Thaiboxen Kampfsport und kein Balett, deshalb gibt es da auch blaue Flecken, woran man sich aber auch schnell gewöhnt.
Völlig klar. Vollkontakt völlig normal, Hartes Training, Tritte gegen die Rippen, in den Bauch, alles gaanz normal, Manchmal werden sie dort von Größeren brutal zusammengetreten. Das sollte er unbedingt auch mit sich machen lassen. Geil ..... Super-Expertenrat für einen 14-Jährigen!
Es hat niemand gesagt, das er sich zusammentreten lassen soll. Ich habe nur gesagt, das das in Thailand nix besonderes ist und es trotzdem zu keinen Verletzungen kommt. Und ansonsten bin ich für eine gesunde Härte im Training, ohne es zu übertreiben. Wenn das einer nicht möchte, kann er gerne Balett trainieren.
Auch wenn man 14 ist, sollte man als Thaiboxer nicht umfallen wie ein nasser Sack, nur weil man in der Schule in den Bauch geboxt bekommt.
Jeder entscheidet für sich selber, wie hart er trainieren will und ob er Wettkämpfe machen möchte. Im Jugendbereich wird man manchmal durch die Eltern oder die Trainer ausgebremst.
Und ja, in Thailand und auch in Europa sind Vollkontaktkämpfe auch bei Jugendlichen völlig normal. Jugendliche werden heute in der Regel zu Weicheiern erzogen (auch in den meisten sogenannten Kampfsportarten), die später hilflos danebenstehen, wenn Frauen auf der Sylvesterparty belästigt werden. Es gibt aber auch Ausnahmen:
Im Judo-Leistungssport (kommt dem Ju-Jutsu recht nahe) macht man mit 14 noch kein Maximalkrafttraining, sonden konzentriert sich auf die technisch-koordinative bzw. kampftaktische Ausbildung und auf die Schnellkraftentwicklung. Schnellkraft kann man später nicht mehr ganz so gut trainieren, wie in jungen Jahren. Daneben wird auch die Grundlagenausdauer durch sanfte Mittel (also nicht gerade HIIT-Zirkel, sondern Spiele, mäßige Intervalltrainings etc.) entwickelt. Die Maximalkraft kann man auch als Erwachsener noch trainieren, dafür ist es nie zu spät, die anderen Sachen oft nicht so sehr.
Eine zweite Sache ist noch die Körperspannung - mit 13/14 fängt die Pubertät und damit ein Wachstumsschub an und die Hebelverhältnisse werden ungünstiger. Gerade die Körperspannung leidet. Deshalb ist es in dem Alter auch ganz wichtig, die Rumpfmuskulatur ca. 2x / Woche zu trainieren. DAs ganze wird dann mit Kraftausdauerübungen mit dem Körpergewicht gemacht (12-30 Wdh.). Muskelgruppen sind gerade und schräge Bauchmuskeln, untere und obere Rückenmuskeln, ggf. auch Oberschenkelabduktoren für die HÜftstabilität (letzteres braucht man für die Tritte und die Würfe, bei denen man auf einem Bein steht.
Zusammenfassung:
-Rumpfkrafttraining mit dem KÖrpergewicht (Bauch, Rücken, Hüftmuskeln)
-Schnellkrafttraining (Sprungübungen und Sprint-ABC aus der Leichtathletik, kurze Bergansprints 15-20m mit 2min Pause dawischen)
-moderates Ausdauertrianing (Sportspiele, Schwimmen, Intervalle laufen, ...)
Schon mal daran gedacht, Deinen Trainer oder Meister zu fragen? Wer sollte es hier wohl besser wissen als er?
Naja, es könnte doch sein, dass es hier Leute gibt, die mir da Tipps geben können. Warum nicht fragen? Mein momentaner Sensei spricht leider nicht so gut deutsch und wir bekommen sowie so bald einen Neuen, also wäre das schonmal problematisch.
Ich bin kein Trainer + kein Sportler. Aber ich schätze, wenn Du beispielsweise joggst, trainiert das Schnelligkeit, Ausdauer + Elastizität gemeinsam. Und Schnelligkeit bei schlag + tritt kannst Du sicher mit einem Sandsack selbst üben + kontrollieren. Kraft wird dabei von alleine kommen.
"Ich bin kein Trainer + kein Sportler" - Wieso beantwortest du dann die Frage?
Weil ich für so eine einfache Frage kein Trainer + kein Sportler sein muss. Ganz einfach. Nur weil ich die nächste Haltestelle kenne, muss ich ja auch kein Busfahrer sein.
Die Muay-Thai-Kämpfer haben dort sehr wohl mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen (Hirnschäden, kaputte Knie), ist auch immer mal in den Medien. Es ist ziemlich unverantwortlich, einem 14-Jährigen zu empfehlen, dass er alles, egal wie hart, machen kann, ohne sich Schäden zu holen.