Zug Vs Auto?
Warum braucht ein Zug länger beim anfahren als ein Auto?
11 Antworten
Ein Zug wiegt wesentlich mehr als ein Auto, in der Regel mindestens 100 bis mehrere tausend Tonnen. Und der Effekt, der den Zug so effizient macht, geringe Reibung, durch geringe Auflagefläche und Metall auf Metall, wird genau da zum Hindernis: Egal wie viel Antriebsleistung vorhanden ist, es kann immer nur eine begrenzte Kraft auf die Schiene übertragen werden (abhängig von der Zahl der angetriebenen Achsen und dem "Achsdruck" also dem Gewicht, was auf diesen Achsen liegt, und sie auf die Schiene drückt). Hast du mehr Antriebskraft, drehen die Räder durch.
Zu guter letzt hat es einen angenehmen Nebeneffekt: In einem ICE, wo ich keinen Sitzplatz habe, oder weil der Klapptisch defekt ist oder fehlt meinen Kaffee auf dem Knie balanciere, wäre ein Kavaliersstart wie mancher ihn mit dem Auto an der Ampel hinlegt eher blöd ;)
Ein Zug ist durch die Größe und Masse wesentlich schwerer als ein Auto wodurch sich auch der Bremsweg deutlich erhöht bis jenes Fahrzeug - in diesem Fall der Zug - zum absoluten Stillstand kommt oder gekommen ist.
alles Richtig, hat mit der Frage aber nur bedingt zu tun. Das Problem liegt darin, die Leistung auf die Schiene zu bringen. Bei dem niedrigeren Reibkoeffizienten zw. Stahl-Stahl Kontakt ggü. Gummi-Asphalt, würden die Räder durchdrehen.
Hallo Luckas836
Ein Zug ist wesentlich schwerer als ein Auto. Die Kraftübertragung mit Gummi auf Asphalt ist auch wesentlich besser als Eisen auf Eisen.
Wenn eine Lok mit voller Kraft anfährt dann kommt sie ins schleudern (die Räder drehen durch)
Gruß HobbyTfz
Ein ICE 3 wiegt etwa 500 Tonnen, alo etwa das 300-fache eines Autos. Dafür steht ihm eine Leistung von 8.000 kw zur Verfügung, was etwa 100 Kompaktwagen entspricht. Die Kraft wird über Metallräder auf Metallschienen übertragen, bei Vollbeschleunigung aus dem Stand würden also die Räder hemmungslos durchdrehen.
Deswegen fährt der Zug wesentlich sanfter an und spielt seine Vorteile erst dann aus, wenn er mehrere Hundert Passagiere mit 300 km/h ohne Querverkehr, Überholvorgänge und mit einem deutlich besseren Verhältnis von Energieaufwand pro Passagier von A nach B bringt.
Hohe Masse, Traktion eingeschränkt, Komfort im Vordergrund.
