Wut/Hass nachvollziehbar?
Hey,
Also, meine Stiefmutter hatte gestern einen schweren Autounfall. Sie ist auf einer geraden, sehr breiten Straße im Industriegebiet, mit meinem Hund im Auto gegen einen Auflieger ("Anhänger) von einem Lastwagen gefahren. Ich weiß nicht mit welcher Geschwindigkeit, das Auto ist total Schrott, bei dem Auflieger ist natürlich auch etwas kaputt und auch ein Reifen geplatzt. Normalerweise kennt sie sie Strecke gut und fährt dort fast täglich und weiß auch, dass dort eben oft Lastwägen etc. stehen. Mein Hund ist gegen die Windschutzscheibe und dadurch gestorben. Sie war scheinbar gar nicht bei der Sache, denn normalerweise übersieht man sowas auf einer wirklich geraden breiten Straße ja nicht. Macht mich natürlich ziemlich wütend.
Nächste Woche wollte ich sie bzw. meinen Vater und sie eigentlich besuchen aber ich möchte sie ehrlich gesagt gerade gar nicht sehen und ich weiß nicht wie ich mit diesem Hass, dieser Wut umgehen soll und ob das wirklich ok ist. Sie ist auch traurig, weint sehr viel usw. Aber dennoch macht das das ganze ja nicht ungeschehen, ich denke auf der einen Seite "OK, sie hat es nicht mit Absicht gemacht und es geht ihr auch sehr schlecht dadurch" aber andererseits bin ich einfach wütend und weiß nicht ob dies von ihrer Seite aus angebracht ist bzw. ob es ok ist zu sagen "Hey, du hast weil du nicht aufgepasst hast meine hund getötet, ich möchte dich gerade nicht sehen..." was denkt ihr darüber?
5 Antworten
Es ist definitiv nachvollziehbar und okay dass du wütend auf sie bist. Natürlich ist das für euch beide nicht einfach und auch deine Stiefmutter leidet ja offensichtlich darunter, aber wenn sie nachdenkt wird sie das auch verstehen.
Ich denke was eventuell helfen könnte wäre eine gemeinsame Therapie.
Ich wünsche dir weiter noch gute Besserung und viel Erfolg beim verkraften
Hi, zuerst einmal ist es in der Situation durchaus angebracht wütend zu sein und das solltest du auch rauslassen. Nicht an jemandem rauslassen, sondern auf deine Art und weise, sodass niemand physisch oder psychisch zu schaden kommt.
Wenn du ein Auto hast oder ein Ort an dem dich niemand hört, weine, schreie, Fluche, tu alles was notwendig ist, damit du es verarbeiten kannst. Drücke dich vielleicht künstlerisch aus, wenn das dein Ding ist.
Das ist ein Verlust für dich und da würde ich dir empfehlen dir erstmal Zeit zum trauern zu nehmen, damit du das nicht runterschluckst. Wenn es dir wirklich schlecht geht, wäre es auch gut mit Freunden oder Familie darüber zu sprechen, die dich "halten" können. Auch wenn du ein gesunder Mensch bist, wäre es bestimmt hilfreich dir Unterstützung zu suchen, es gibt Unterstützung für Menschen die Jemanden, auch ein Tier, verloren haben. Und da müssen keine "kranken" Leute hin, sondern die, die gerne gesund bleiben wollen.
Vielen Dank für die tolle Antwort! Natürlich Trauer ich um ihn und natürlich ist das ein großer Verlust für mich, ich bin mit ihm durch viele schwere Zeiten begleitet (PTBS, Depressionen) also natürlich ist das sehr schlimm für mich. Ich denke irgendwo aber auch zum Glück ist er gleich gestorben und hat nicht lange gelitten. Wir haben sehr viele Tiere, eigentlich schon ein halber Bauernhof ich bin damit aufgewachsen und habe also schon viele tote Tiere hinter mir und mir ist auch bewusst das Tiere eben auch mal sterben. Ich muss jetzt eben durch die Trauer und lebe diese auch aus, verdrängen möchte ich nichts. Es ist einfach noch zusätzlich diese starke Wut und der starke Hass. Ich muss auch dazu sagen, meine Eltern haben sich 2019 getrennt, da mein Vater eine Affäre mit meiner jetzigen Stiefmutter hatte und nun eben auch mit ihr zusammen ist. Ich habe mich immer gut mit ihr verstanden aber dennoch ist da eben auch diese Vorgeschichte mit der Affäre, welche die komplette Familie und vor allem meine Mutter (welche jetzt Tabletten abhängig ist) aber auch stark meinen Bruder (ist nun Alkoholiker) kaputt gemacht haben und jetzt tötet sie auch noch den Hund, das macht einen dann halt schon noch wütender. Zu meinem Vater ist mein Verhältnis sowieso nicht so gut, mit ihr komme ich wie gesagt klar, sie ist nett, dennoch wurde vieles zerstört. Ich habe schon länger gedacht den Kontakt zu meinem Vater und ihr zu reduzieren und durch meinen Hund bin ich gerade einfach in diesem "OK es reicht mir jetzt, zuerst wird die Familie zerstört, dann fährt sie ihn auch noch tot, das ist jetzt einfach zu viel" und das zieht mich einfach extrem runter.
Natürlich ist das okay und in deiner Situation auch vollkommend verständlich.
sag ihr einfach offen das du ihr momentan einfach nicht vergeben kannst und auch wenn es sie evtl. leicht verletzt wird sie das verstehen da sie ja immerhin am tot deines hundes schuld ist
Hallo unknow19934,
das Dein Hund bei dem Unfall gestorben ist, tut mir wirklich sehr leid und ist total schlimm.
Dennoch sollten Deine Gefühle doch eher trauriger " Natur" sein und nicht hasserfüllt. Deine Stiefmutter hat den Unfall nicht absichtlich herbeigeführt. Du weißt überhaupt nicht, was passiert ist. Es kann auch ein anderer Autofahrer daran schuld gewesen sein, ein Wildwechsel.....,.
Du solltest lieber froh sein, dass sie nicht auch Tod ist. So sehr ich Deine Trauer um Denen Hund verstehen kann, solltest Du auch mal einen Funken an Deine Stiefmutter denken, die sich sicherlich genügend Vorwürfe macht. Sie hat bestimmt einen Schock von dem Unfall und es geht ihr auch psychisch sehr schlecht.
Nun willst Du tatsächlich zu ihr "diesen" Satz sagen, sie damit "fertig" machen und dafür solltest Du Dich wirklich schämen. Auch Deine Empathielosigkeit sind mehr als daneben. Sie hat Deinen Hund nicht absichtlich getötet. Hassgefühle sind Gefühle, die hier völlig unangebracht sind. Einen Menschen zu hassen, da gehört viel dazu, es diesem aber auch noch zu vermitteln, obwohl dieser nichts mit Absicht getan hat.
Wie würde es Dir denn gefallen, wenn jemand zu Dir sagt, warum ist Dein Hund bei Deiner Stiefmutter , warum lebt dieser dort und Du kümmerst Dich nicht selber darum? Hättest Du selber auf diesen aufgepasst, Zeit gehabt, wäre das alles nicht passiert- wie würdest Du Dich dabei fühlen. Vielleicht hast Du auch diese Gewissensbisse , machst Dir selber Vorwürfe- glaube aber eher nicht.
Denk auch mal über Dein Verhalten Deiner Stiefmutter gegenüber nach. Sei froh, dass sie lebt. Es sollte Dir auch zeigen, wie schnell alles vorbei sein kann. Du denkst leider nur an Dich und Deinen Schmerz.
Ich weiß, meine Antwort wird Dir nicht gefallen, aber einfach mal drüber nachdenken.
Liebe Grüsse!
Du musst schon auch richtig lesen. Die Traurigkeit war gemeint, was Deine Stiefmutter betrifft.
Du schiebst ihr die Schuld am Tod Deines Hundes in die Schuhe und willst am liebsten keinen Kontakt mehr mit ihr, hast Hassgefühle- das passt ja wohl überhaupt nicht zusammen, dass Du froh bist, dass sie heil davon gekommen ist.
Das war auch nicht gemeint. Du weißt zwar, was passiert ist, weiß aber nicht warum sie dem Vordermann draufgefahren ist.
Ich brech das hier ab, lese auch nicht weiter, da Du nur das negative siehst, nicht mal richtig liest, aber auf alles meinst eine Antwort zu wissen.
Die Zeit ist zu schade hier zu antworten, da Du mehr als uneinsichtig bist. Deine Stiefmutter wäre entsetzt, wenn sie Deine Hassgedanken wissen würde
Ich glaube eher du liest hier nicht richtig mit. Dir war nicht mal bewusst wie der Unfall geschehen ist, obwohl ich es ausführlich erklärt habe. Ich habe auch geschrieben das ich es such sehr traurig um meine Stiefmutter finde, aber man kann sich alles schlecht reden und wer suchet der findet überall etwas das einem nicht passt - oder dichtet sichs zurecht. Mit jemandem zu schreiben welcher Gefühle, welche übrigens wenn man Psychologisch ahnung hat nur beeinflussbar aber nicht veränderbar sind, anderer nicht akzeptiert und direkt beleidigend wirkt möchte ich auch nichts zu tun haben, daher ist es mir gerade recht wenn du nicht mehr antwortest.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche
LG
Ahbe ich irgendwo geschrieben das ich nicht auch an sie denke?? Ich glaube nicht. Ich bin froh, dass sie heile davon gekommen ist. Auch habe ich nirgendwo erwähnt das ich nicht traurig bin, du weißt also gar nicht das ich Trauer und stellst die Behauptung auf ich würde nicht trauern. Natürlich weiß ich was passiert ist, habe ich ja auch in der Frage erklärt:
Im Industriegebiet findet normalerweise kein Wildwechsel statt und falls doch, dann hätte sie mir das sicher gesagt, ein anderer Autofahrer hat sicher auch nicht die Schuld daran wenn sie auf etwas drauf fährt.
Ich möchte sie sicher nicht damit fertig machen, Fakt ist aber dennoch das sie eben nicht bei der Sache war, sich ablenken hat lassen oder sonstiges und zudem innerorts mit einer hohen Geschwindigkeit dann eben diesen Unfall verursacht hat. Ich habe auch nicht behauptet das ich sie hassen würde. Ich verspüre eine Wut und hass, da sie ihre Augen nicht offen halten konnte und so ein Lastwagen zu übersehen muss man auch erstmal schaffen. Es ist ein Unterschied ob ich wütend bin und dadurch ein Hass entsteht, oder ob ich sie wirklich hasse.
Der Hund wohnt bei meinem Vater, da er ursprünglich unser Familienhund war, sich meine Eltern aber getrennt haben und mein Vater ihn bei sich behalten wollte, daher habe ich da auch keine Gewissensbisse.
Ich habe mit meiner Stiefmutter an sich kaum Kontakt, da ich eben auch nicht bei ihr wohne und sie nur sehe, wenn ich zu meinem Vater gehe und dort verstehen wir uns sehr gut. Daher kann ich mich ja auch nicht schlecht gegenüber ihr verhalten.
Fakt ist dennoch: Sie hat beim Autofahren nicht aufgepasst, fuhr viel zu schnell, sie hat die 100% Schuld an dem Unfall wodurch der Hund ums Leben kam das sind alles Faktoren an welchen sie die Schuld trägt. Da kann weder ich noch sie was daran ändern.