Wurde die Bibel verfälscht?

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Bibel wurde nicht verfälscht! Es gibt kein antikes Buch, das auch nur annähernd so gut überliefert ist wie die Bibel. Zweifelt man die Bibel an, muss man erst recht daran zweifeln, ob es Cäsar, Kleopatra, Alexander den Großen usw. überhaupt gegeben hat.

Deshalb: Die Bibel ist das bestbelegte historische Dokument überhaupt. Die heute vorliegenden Übersetzungen in den großen Verkehrssprachen sind praktisch fehlerfrei und sinngemäß identisch.

Das AT (Alte Testament) wurde von Manuskript zu Manuskript mit äußerster Sorgfalt abgeschrieben. Es gibt zahlreiche gut erhaltene Handschriften, die bis auf winzige unwesentliche Abweichungen genau übereinstimmen. Sie reichen bis ins Jahr 900 n. Chr. zurück. Das liegt u.a. daran, dass das Volk Israel das AT sehr genau abgeschrieben hat. Beim Abschreiben wurden die Worte aller Manuskripte auf unterschiedlicheWeise gezählt. Sie zählten z. B. bei einem ihrer verschiedenen Tests die Zahl aller Wörter in einer neu angefertigten Abschrift. Wenn die Kopie nicht die richtige Zahl hatte, war das Manuskript unbrauchbar und wurde vergraben. Eine neue Abschrift musste angefertigt werden. Solche Maßnahmen sollten verhindern, daß nicht ein einziges Wort der Heiligen Schrift hinzugefügt bzw. weggelassen werden konnte. Auf diese Weise wurden die Schriftrollen der hebräischen Bibel von einem Jahrhundert zumnächsten sorgfältig und genau überliefert.

Auch der Vorwurf, bestimmte Prophetien seien erst nach den Ereignissen geschrieben, also gefälscht, erwies sich selbst als falsch: Vor wenigen Jahren wurden in Qumran am Toten Meer Jesajaschriften gefunden, die aus der Zeit 200-100 v. Chr. stammen. Es war nahezu eine Sensation, dass sie, obwohl 1000 Jahre älter als die bis dahin vorliegenden Manuskripte aus dem Jahr 900 n. Chr., mit diesen völlig übereinstimmen! Alle auf Jesus weisenden Prophetien sind bereits in ihnen enthalten.

Vom NT (Neuen Testament) liegen etwa 5000 Manuskripte vor, die z.T. bis in die Zeit 350 n. Chr., Auszüge gar bis 150 n. Chr. zurückgehen. Sie weichen nur äußerst geringfügig in einem Tausendstel des Textes untereinander ab!

Zum Vergleich die Daten einiger nichtbiblisch – historischer Werke: Julius Cäsar, „Der Gallische Krieg“: nur 10 guterhaltene Manuskripte aus der Zeit 900 Jahre nach Cäsars Tod! Die „Geschichte“ und die „Annalen“ des Tacitus: nur 2 Manuskripte aus der Zeit 1000 Jahre nach seinem Tod usw. Beides sind allgemein anerkannte geschichtliche Werke, die weitaus weniger gut belegt sind als die Bibel (vgl. Josh McDowel, Bibel im Test, Hänssler-Verlag 1988).

Empfehlenswert zur Frage ist auch das folgende Video von Dr. Roger Liebi:

https://www.youtube.com/watch?v=yHiMENcpl3U

gothblood 
Fragesteller
 07.01.2023, 18:41

Danke :) ich kenne das Video😅

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chrisbyrd  08.01.2023, 10:49
@gothblood

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Es ist schon merkwürdig, das immer wieder Behauptungen auftauchen, das die Bibel verfälscht wurde/wird. Vom auch immer, soll mal egal sein.

Habt ihr euch schonmal gefragt, warum das so ist?

Von keinem anderen literarisches Werk wird das so konsequent immer wieder behauptet, obwohl andererseits die heutige Bibel durch Funde in der Vergangenheit immer wieder bestätigt wurde.

Diese Behauptungen werden vor allem dann erhoben, wenn der Wortlaut heutiger Bibel von den Funden der Vergangenheit, abweicht.

Dabei werden allerdings einige Faktoren, bewusst oder unbewusst, einfach außer acht gelassen.

So ist zB bekannt, das sich Sprachen verändern.

Oder,

Würde eine Bibelübersetzung Wort für Wort übersetzt werden, Stellt euch Mal den Kauderwelsch vor, der dadurch entstehen würde. Diese Bibel würde zwar in eine andere Sprache übersetzt sein, aber der Sinn würde völlig auf der Strecke bleiben. Manche Wörter existieren in einer anderen Sprache einfach nicht.

Zum Verständnis der Bibel ist es daher unumgänglich, das die Bibel nicht Wort für Wort übersetzt werden darf. Und hier haken dann die Kritiker gern ein.

Und so kommt es, das behauptet wird, das die Bibel verfälsch ist.

Merkwürdig ist auch, das diese Kritik nur von Gegnern der Bibel kommt. Befürworter der Bibel berücksichtigen diese Umstände jedoch.

Allerdings haben auch Kritiker ihre Berechtigung.

Einige Aussage der Bibel wurde tatsächlich verfälscht und diese sind gravierend. ZB waren Übersetzer von der griechischen Mythologie stark beeinflusst und so kam es, dass das Wort Hölle Einzug in die Bibel fand.

Um die Dreieinigkeitslehre zu untermauern wurden zB einige Bibelstellen uminterpretiert. Dazu brauchten nur wenige Worte geändert zu werden.

Es gibt auch ganze Sätze die gern mit in die Bibel übernommen wurden. In der Luther- und der Schlachter Übersetzung ist zB der Zusatz eingefügt:

"Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit!"

Diesen Zusatz gibt es in den 'Urschriften' nicht.

"Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. 11 Unser tägliches Brot[1] gib uns heute. 12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.[2] 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.][3]  (LutherÜ Matt 6:9-13)

Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. (SchlachterÜ Matt 6:9-13).

Auch der Name Gottes, Jehova oder Jahwe, wird in den meisten Bibelübersetzungen durch "HERR" ersetzt und damit verfälscht.

gothblood 
Fragesteller
 07.01.2023, 18:48

Ok, danke ihnen

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Die Bibel wurde nicht "verfälscht". Wieso glauben dies Muslime überhaupt?:

Da Muhammad und seine Anhänger die Schriften der Juden, die nicht auf Arabisch vorlagen, nicht lesen konnten, stand Aussage gegen Aussage. In den theologischen Streitgesprächen, die die Juden mit Muhammad führten, war dieser hoffnungslos unterlegen, so daß er sich nur darauf berufen konnte, daß er als Gesandter Gottes (rasul allah) beauftragt sei und Kritik an der Offenbarung in Wirklichkeit Kritik an Gott selbst sei (Sure 2,135f.).Daher kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, daß die Juden (und auch die Christen) ihre Offenbarungen verfälscht haben müßten (neunmal in Sure 2; fünfmal in Sure 3, viermal in Sure 4 und 5).

Quelle: Mohammed - "Prophet" aus der Wüste von Prof. Dr. Christine Schirrmacher und Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, Seite 50.

1. Es gibt nur eine ewige Schrift, „die Mutter der Schrift“ (umm al-kitâb, Sure 3,7; 13,39; 43,4). Sie ist das Wort Gottes selbst, unversehrt aufbewahrt auf „der wohlverwahrten Tafel“ (al-lauh al-mahfûz, Sure 85,22). Diese ursprüngliche Schrift ist im Laufe der Zeit an herausgehobene Propheten offenbart worden: an Mose in Gestalt der Thora (mehr oder weniger identisch mit dem Pentateuch); an David in Gestalt der Psalmen (zabûr); an Jesus in Gestalt des Evangeliums (indschîl), und schließlich an Muhammad in Gestalt des arabischen Korans. Alle diese Schriften wurden „herabgesandt“, „diktiert“ von Gott an die Propheten, deren Pflicht es war, sie unverfälscht, wortwörtlich zu übermitteln.
2. Jede dieser Schriften ist eine Edition derselben ewigen Schrift. Sie alle enthalten ein- und dieselbe Botschaft. Es ist die Mahnung: Du sollst den einen und einzig wahren Gott anbeten und ihm dienen und niemanden neben ihn stellen! So weit stimmen die Heiligen Schriften der Juden und der Christen mit dem Koran überein, der als letzte und vollkommene Edition des Wortes Gottes in arabischer Sprache den wesentlichen Wahrheitsgehalt aller geoffenbarten Schrift in unüberbietbarer inhaltlicher Klarheit und stilistischer Schönheit enthält. Die fehlende Übereinstimmung zwischen Bibel und Koran hat ihren Grund darin, dass Juden und Christen ihre jeweilige Schrift nicht fehlerlos bewahrt, sondern „verfälscht“ haben (harrafa, tahrîf).

Quelle: https://antwortenanmuslime.de/die-heilige-schrift-und-das-wort-gottes.html

gothblood 
Fragesteller
 07.01.2023, 01:38

Danke für die Antwort.

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Es gibt Schriftrollen, die Texte der Bibel überliefern. Diese Schriftrollen sind schon über 2000 Jahre alt. Diese Funde zeigen, dass die Bibel gut und zuverlässig überliefert wurde. Einen Beweis, dass sie verfälscht wurde, gibt es jedoch nicht. Hier ist ein Link dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Jesajarolle

User997654367  07.01.2023, 00:42

 die Autoren der "Evangelien" sind anonyme genauso wie bei den Qumran Funden:

https://www.blueletterbible.org/Comm/stewart_don/faq/right-books-in-oldtestament/question14-extent-of-canon-dead-sea-scrolls.cfm

Wer schrieb die Schriftrollen vom Toten Meer?

---------> Es ist nicht sicher, wer die Schriftrollen geschrieben hat. Es gab eine Reihe von Vorschlägen. Höchstwahrscheinlich war es eine Gemeinschaft von Menschen, die am Toten Meer lebten und als Essener bekannt waren. Die Essener lebten bis 70 n. Chr. in Qumran. Damals fiel Jerusalem an die Römer und die Juden wurden aus ihrem Land vertrieben

es wird also lediglich vermutet der Autor der Quramfunde ist ebenfalls ein Unbekannter wie die unbekannten Autoren der Bibel 

The Cambridge Companion to the Bible stellte fest:

Dieses Evangelium(das Matthäus Evangelium) ist anonym, wie die anderen.  Als die Kirche im zweiten Jahrhundert versuchte, ihren Evangelien Autorität zu verleihen, schrieb sie jedes von ihnen einem Apostel oder einem Mitarbeiter eines Apostels zu.

Quelle: 6. The Cambridge Companion to the Bible, op.cit., Seite. 502

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User997654367  07.01.2023, 00:44

Origenes, ein christlicher Autor des dritten Jahrhunderts, beklagt das Problem schlechter Übertragung sogar in seinem Zeitalter:

Die Unterschiede zwischen den Manuskripten sind groß geworden, entweder durch die Nachlässigkeit einiger Kopisten oder durch die widernatürliche Dreistigkeit anderer. Entweder versäumen sie es, das, was sie abgeschrieben haben, noch einmal zu überprüfen, oder während sie prüfen, machen sie Hinzufügungen oder Löschungen nach ihrem Gutdünken

Origen, Commentary on Matthew 15.14 as quoted in Bruce M. Metzger, "Explicit References in the Works of Origen to Variant Readings in New Testament manuscripts," in Biblical and Patristic Studies in Memory of Robert Pierce Casey, ed. J Neville Birdsall and Robert W. Thomson (Freiburg: Herder, 1968), 78—79

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In Höhle 4 wurden 157 fragmentarische Bibeltexte geborgen, darunter alle Bücher des hebräischen Kanons mit Ausnahme von Esther (und Nehemia, das damals mit Esra als ein Buch betrachtet wurde). Diese Fragmente aus Höhle 4 enthüllten schließlich eine andere Geschichte über die Abschrift und Überlieferung der alttestamentlichen Schriften. In einigen Fällen, insbesondere bei 1-2 Samuel, Jeremia und Exodus, brachten die Fragmente Formen oder Neufassungen der biblischen Bücher ans Licht, die von der mittelalterlichen masoretischen Tradition abwichen. So stellte sich beispielsweise ein Text als eine kürzere hebräische Form von Jeremia heraus, die bisher nur in ihrer griechischen Fassung in der Septuaginta bekannt war.

Ein weiterer Text aus Höhle 4, der in paläohebräischer Schrift verfasst ist und auf das frühe zweite Jahrhundert v. Chr. datiert wird, enthält die wiederholte erweiterte Form des Exodus, die bisher nur in samaritanischen Schriften bekannt war

("The Dead Sea Scrolls and the Bible: After Forty Years", America, 31. Oktober 1987, S. 302)

Diese "andere Geschichte", die durch die Entdeckungen in Höhle vier in Qumran erzählt wird, ist eine Geschichte, über die auffallend geschwiegen wurde

Die Entdeckungen in Höhle vier zeigen uns, dass nicht nur Fehler gemacht wurden, sondern dass auch Textänderungen wahrscheinlich mit Bedacht vorgenommen wurden.

eine Analyse des Jeremia-Manuskripts wird ausreichen, um die Behauptung zu widerlegen, dass wir angeblich einigermaßen sicher sein können, dass der heutige Text der Bibel angeblich im Wesentlichen derselbe sei wie der in den "ursprünglichen Autographen".

Schon lange vor den Entdeckungen in der Höhle Vier in Qumran wussten die Gelehrten, dass sich der masoretische Text von Jeremia erheblich von der griechischen Version in der Septuaginta unterscheidet. Einige Abschnitte des masoretischen Textes fehlten in der Septuaginta völlig, und andere Abschnitte waren anders geordnet.

Jeremia 27,19-22; 33,14-26; 39,3-14; und 48,45-47 sind Abschnitte im masoretischen und verschiedenen englischen Texten, die in der Septuaginta nicht enthalten waren.

Die organisatorische Umstrukturierung ist zu komplex, um sie im Detail zu erörtern, aber in der Septuaginta-Version wurden etwa dreißig Änderungen in der Organisation festgestellt.

Um das Problem dieser Abweichungen in der Septuaginta-Version von Jeremia zu erklären, führten die Verfechter der Irrtumslosigkeit die Abweichungen vom masoretischen Text auf eine schlechte Übersetzung zurück, aber nach den Entdeckungen in Höhle vier war diese "Erklärung" schwer, wenn nicht gar unmöglich zu verteidigen. Die Arbeit an der Septuaginta-Version begann in Alexandria um 285 v. Chr., und das in Qumran gefundene Jeremia-Manuskript wurde wie die Jesaja-Rolle auf das frühe zweite Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Abweichungen vom masoretischen Text in der Septuaginta-Fassung von Jeremia sind also nicht auf eine unvorsichtige Übersetzung zurückzuführen, sondern auf einen radikal anderen hebräischen Text, der den Übersetzern vorlag.

was für die Septuaginta-Version von Jeremia gilt, gilt im Allgemeinen auch für ihre Versionen der anderen alttestamentlichen Bücher. Sie zeichnen sich durch fehlerhafte Übersetzungen und erhebliche Abweichungen vom masoretischen Text aus.

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gothblood 
Fragesteller
 07.01.2023, 00:48

Danke

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Ja,

die Übersetzung des Dr. Martin Luther (1912)

nennt im N.T. das göttliche Passa (Christi Todestag)

"Ostern", dem heidnischen Fest der Fruchtbarkeit.

Woher ich das weiß:Recherche
gothblood 
Fragesteller
 07.01.2023, 18:57

Oh :)

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Yuto00  18.01.2023, 23:55

Das ist aber keine Verfälschung der Bibel, sondern eine Verfälschung einer Übersetzung der Bibel. Das war aber nicht die Frage. Die Bibel wurde schon viel früher verfälscht, wir wissen heute aber nicht mehr welcher der „Urtexte“ echt ist und welcher gefälscht.

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