Wurde das Universum eurer Meinung nach erschaffen oder ist alles von selbst ohne den Einfluss einer höheren Macht entstanden?

18 Antworten

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Hallo KarinBreez,

vielen Deiner Überlegungen kann ich mich nur anschließen! Hierzu noch etwas: Dir ist sicher bekannt, dass die vielen Galaxien nicht wahllos im Weltraum verteilt sind. Zum einen bilden die einzelnen Galaxien höhere Ordnungsstrukturen, wie z.B. Haufen und Superhaufen, und zum anderen bilden diese außerdem ein riesiges Netz, das das gesamte Universum umspannt!

Dahinter steckt laut Wissenschaftlern die sog. „dunkle Materie“. Was ist darunter zu verstehen? Diese dunkle Materie wird beschrieben als „eine Art unsichtbares Gerüst, von dem ... Galaxien, Galaxienhaufen und Superhaufen ... in Position gehalten und getragen werden.“

Ist es denkbar, dass eine solche ordnende Struktur von selbst entstanden ist? Zahlreiche Wissenschaftler würden diese Frage bejahen, doch es ist interessant, was einer der bedeutendsten Astronomen des 20. Jahrhunderts, Allan Sandage (inzwischen verstorben), dazu sagte:

„Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass eine solche Ordnung aus dem Chaos entstanden ist. Es muss irgendein ordnendes Prinzip geben.“ Könnte man für „ordnendes Prinzip“ nicht auch Begriffe wie „intelligente Macht“ oder „Schöpfer“ einsetzen?

Auffallend ist auch, wie ideal die Position der Erde und die Bedingungen darauf für das Leben sind! Kann es einfach Zufall sein, dass die Erde in einer "bewohnbaren Zone" der Milchstraße liegt, die genau die richtige Konzentration an chemischen Elementen, die für das Leben notwendig sind besitzt? Wäre sie z.B. weiter weg, dann kämen zu wenige dieser Elemente vor, wäre sie dem Zentrum der Milchstraße zu nahe, dann bestünde ein erhöhtes Vorkommen tödlicher kosmischer Strahlung.

Auch hat die Erde die genau die richtige, d.h. lebensfreundliche Umlaufbahn zur Sonne ( 150 Millionen Kilometer). Wäre sie nur etwas weiter von der Sonne entfernt, wäre sie von Eis überzogen, bei geringfügiger größerer Nähe zur Sonne würde ihre Oberfläche glühen.

Und dann ist da ja noch der freundliche "Nachbar" unserer Erde, der Mond. Er trägt zum Beispiel zu einer stabilen Erdachse bei. Ohne ihn würde die Erde wie ein Kreisel anfangen zu eiern und könnte sogar zur Seite kippen.Nicht zu vergessen sind auch die für die Ökologie der Erde so wichtigen Gezeiten, die der Mond erzeugt.

Dann gibt es da noch die "Schutzschilde", die die Erde umgeben und die für die dauerhafte Existenz von Leben auf der Erde unabdingbar sind. Da der Weltraum durch seine tödliche kosmische Strahlung und einen andauernden galaktischen "Kugelhagel" eine Bedrohung für das Leben auf unserer Erde darstellt, gibt es zum einen das Magnetfeld der Erde - es hält die volle Intensität kosmischer Strahlung ab und schützt uns vor potentiell tödlichen Gefahren der Sonne - zum anderen die Erdatmosphäre - auch sie filtert z.B. durch das Ozon bis zu 99 Prozent der gefährliche Ultraviolettstrahlung und verhindert weitgehend den Einschlag von Meteoriten auf die Erdoberfläche. Dank dieser genialen Schutzmechanismen können wir uns auf unserer Erde ziemlich sicher fühlen.

Ist es vernünftig anzunehmen, dass alle diese für irdisches Leben notwendigen Bedingungen dem Zufall zuzuschreiben sind? Oder könnte es jemanden geben, der es genau so gewollt hat?

Der Physiker Paul Davies kam durch seine wissenschaftlichen Beobachtungen zu folgendem Schluss:

„Ich kann nicht glauben, dass unsere Existenz in diesem Weltall nur eine Laune des Schicksals ist, ein historischer Zufall, ein kleines Versehen in dem großen kosmischen Drama... Wir sind dazu da, hier zu sein.“ Auch wenn Davies kein Anhänger des Glaubens an einen Schöpfer ist, können einem seine Überlegungen doch zu denken geben und dabei helfen, für sich Schlussfolgerungen aus dem Beobachtbaren zu ziehen.

LG Philipp

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lebenserfahrungen, soziale Berufung
Philipp59  10.11.2022, 06:27

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Ontario  30.08.2023, 07:48

Sehr gut argumentiert. Doch am Ende bleiben eben all diese Fragen, die niemand nachprüfbar beantworten kann.

Wir bewegen uns in einem Raum von Vermutungen und Theorien, die aber nichts beweisen.

Woher sollen diese energiegeladenen Teilchen kommen, die das Universum angeblich erschaffen haben ? Man kann sich da etwas zusammenreimen was sich auf etwas aufbaut, was vorhanden war. Aber woher kommt das, auf das sich alles aufbaute, z. B. diese Teilchen.

Einfache Frage, wie begann der Anfang als es noch nichts gab ?

Solange es hierfür keine Beweise gibt , beschäftigen wir uns nur mit Theorien.

Könnte es doch eine Art Schöpfung geben ?

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Philipp59  30.08.2023, 16:38
@Ontario

Vielen Dank!

In der Tat bewegt sich die Naturwissenschaft in einem "Raum von Vermutungen und Theorien". Und Du hast völlig Recht, dass die energiegeladenen Teilchen nicht einfach aus dem Nichts heraus entstehen konnten. Und das ist meiner Überzeugung nach nur eines von vielen Indizien, die auf eine Schöpfung hinweisen!

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Es gibt viele verschiedene Ansichten darüber, wie das Universum entstanden ist. Die moderne Wissenschaft geht davon aus, dass das Universum durch den Urknall entstanden ist und sich seitdem ausgedehnt hat. Es gibt jedoch auch andere Theorien, die besagen, dass das Universum schon immer existiert hat oder dass es durch eine höhere Macht erschaffen wurde.

Die Frage nach der Entstehung des Universums ist jedoch eine philosophische Frage und keine wissenschaftliche Frage. Die Wissenschaft kann nur erklären, wie das Universum funktioniert und wie es sich entwickelt hat. Die Frage nach der Entstehung des Universums kann nicht durch wissenschaftliche Methoden beantwortet werden.

Alles entsteht durch physikalische, biologische, chemische und biochemische Prozesse, die durch eine Reihe logischer Abfolgen und dem Kausalitätsprinzip zu dem entsprechenden Ergebnis kommen.

Hallo KarinBreez,

seit über 8000 Jahren sind wir über reine Vorstellungen hinaus zu Modellen gelangt, die eine Kosmologie bis zu einem Gewissen Detail beschreiben, wo auch Beobachtungen dies bestätigen.

Eine sehr alte Vorstellung war: es wurde Licht. Es ist - wenn wir Licht als Energie betrachten (quantenmechanisch h-quer * omiga) - also Energie da gewesen. Das mag den Menschen damals nicht bewusst oder in dem Sinne klar gewesen sein - aber doch eine gewisse Näherung.

Schon die Komplexität der Menschen selbst hatte wohl vermuten lassen, dass irgendjemand sie geschaffen hatte. Dabei war außen vor, wer den die*den Schöpfer*in geschaffen haben mag. Das ist dann vielerorts Glaubensinhalt geworden.

Mit den Mitteln unserer Raumzeit kommen wir z.B. an den Urknall bis zu einem gewissen Grade heran, aber nicht hinein. Wir blicken auch nicht dahinter. Wir müssten uns fragen, worin unsere Raumzeit eingebettet wäre.

Das könnten weitere Dimensionen sein - aber lassen die sich auch in Längen oder Zeit ausdrücken? Wären sie dann Teil einer erweiterten Raumzeit und mit Raum und Zeit somit eng verbunden, wenn auch nicht sichtbar?

Oder sprechen wir eher - und das liegt mir näher - von einer Raumzeitlosigkeit außerhalb unserer Raumzeit (mit "außerhalb" als sprachliche Näherung). Dann müssten wir ein Sein modellieren, was unter Zeitlosigkeit keine Prozesse führen kann. Selbst infinitesimale Prozesse würden im Rahmen eines Intervalls ]T-dt ... T+dt[ auflaufen müssen, bräuchten also immer Zeit.

Wäre jetzt Gott als ein solches Sein postuliert, könnte Gott gar kein*e Schöpfer*in sein.

Dennoch bekommen wir gerade im Licht der Zeitlosigkeit für ein Sein eine abstrakte "Methodik" hin: es kann nur von dem Sein etwas ausgehen, etwas darf das Sein auch erreichen - wobei das Etwas nicht definiert werden kann, nur die Methoden in sich da sind.

Jetzt könnten wir sagen, unsere Raumzeit ist einfach - und sie mag einem Konzept, das wir (noch) nicht denken können, folgen. Vielleicht ist das Konzept sogar so universal, dass es für alle möglichen Raumzeiten gilt.

Beobachten würden wir es im Rahmen der Physik aus der Sicht der Raumzeit - und dort auch modellieren. Es hatte uns möglich gemacht, wie wir sehen und einsehen. Vielleicht geht nicht viel mehr als das, muss auch nicht mehr gehen - und das Konzept wäre hinreichend aber auch vollständig.

Sind wir froh darum - und werden vielleicht im laufe der nächsten Zeit noch viel mehr verstehen, erklären und beobachten können.

Viele Modelle hatten sich schon revidiert oder verfeinert - und so mag es auch weiterhin sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn es einen Schöpfer gab/gibt, woher kommt dieser?

Nun, wir tun uns schwer damit, Dinge zu begreifen, die wir nicht verstehen.

Grundsätzlich ist es denkbar, Materie und Energie in weitere Formen umzuwandeln, von denen wir noch keine Ahnung haben.

Schon die Erkenntnis, dass Materie, Energie, Raum und Zeit miteinander zusammenhängen war bahnbrechend.