Wovon ist die Reaktivität von einer Elektronenpaarbindung abhängig?

PWolff  08.06.2022, 18:44

Bei der Bildung dieser Bindung oder bei der Reaktion dieser Bindung mit anderen Stoffen?

marie20004 
Fragesteller
 08.06.2022, 18:47

Ehm gute frage nur das stand da.. wir sollen begründete Vermutungen anstellen

2 Antworten

Bei der Bildung einer Elektronenpaarbindung:

Zunächst einmal müssen wir prüfen, ob wirklich eine Elektronenpaarbindung entsteht und nicht etwa eine Ionenbindung.

Dann hängt die Bildung von der Reaktivität beider Reaktionspartner ab. "Radikale" (Molekülfragmente mit ungepaarten Elektronen) sind z. B. extrem reaktiv. Manche Elemente bilden extrem unreaktive Moleküle, etwa Stickstoff. (Hier gibt es aber keine allgemeingültige Regel - Sauerstoff sieht auf den ersten Blick sehr ähnlich aus wie Stickstoff, hat aber keine reine Doppelbindung, sondern ein Elektronenpaar trennt sich immer mal wieder und bildet ein "Doppelradikal". - Aber das kommt erst später oder im Chemie-Grundkurs ggf. überhaupt nicht.)

Bei der Reaktion mit anderen Stoffen:

Je stabiler die Bindung ist (Bindungsenergie), desto weniger reaktiv ist sie. Je stabiler die neu entstehenden Bindungen sind, desto reaktiver ist sie.

(Hier siehst du auch, dass Reaktivität von sämtlichen Reaktionspartnern abhängt.)

Doppelbindungen sind im Allgemeinen deutlich reaktionsfreudiger als Einfachbindungen und Dreifachbindungen noch einmal reaktionsfreudiger. (Hier wieder mit Ausnahmen wie Stickstoff.)

Falls du schon einmal von "Mesomerie gehört hast (die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen den "Grenzstrukturen"): Mesomerie stabilisiert.

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Die wichtigsten Größen dürften sein:

  • Aktivierungsenergie (wie viel Energie müssen wir hineinstecken, um die alten Bindungen zu lösen oder zumindest so weit teilweise zu lösen, dass die Reaktionspartner "dazwischengrätschen" können)
  • Bindungsenergie / Differenz der Bindungsenergien
Woher ich das weiß:Hobby – seit meiner Schulzeit; leider haupts. theoretisch

Es ist die Frage, wie stabil die Moleküle sind, die bei der Reaktion entstehen könnten, d.h. wie stark die Bindungen in den neu entstehenden Molekülen sind.

Es entstehen meist stabilere Moleküle - das merkt man daran, dass bei der Reaktion Wärme abgegeben wird (also eine exotherme Reaktion abläuft).

Wie stabil Bindungen sind, muss man meist experimentell ermitteln und dann in Listen ablesen.

Hilft das?