Woran erkennt man wahre Christen?

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Hallo Gottesdienst777,

heute behaupten zwar viele Kirchen und andere religiöse Gemeinschaften, Nachfolger Jesu Christi zu sein, doch allein die Behauptung, Christ zu sein, macht noch lange keinen echten Christen aus. Jesus sagte einmal mit Blick auf die vielen Möchtegern-Christen:

"Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämọnen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit" (Matthäus 7:21-23).

Worin im einzelnen der "Wille des Vaters" besteht, zeigt die Bibel an vielen Stellen sehr deutlich. Die wahre Religion besitzt eine Reihe von Erkennungsmerkmalen, durch die sie sich von allen anderen Religionen unterscheidet. Einige der Haupterkennungsmerkmale sind die folgenden:

(Johannes 13:35) "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“

Die Liebe, von der Jesus hier sprach, geht weit über reine Menschenfreundlichkeit hinaus. Wie weit diese Liebe gehen sollte, beschrieb es einmal so: "Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe" (Johannes 15:12,13). Das Band der Liebe sollte also unter den Christen so stark sein, dass jeder bereit ist, für den anderen zu sterben. Dadurch entsteht eine multinationale Familie, ja eine weltweite Bruderschaft, in der einer für den anderen da ist und die fest zusammenhält.

(Johannes 17:17) " Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit."

Für Jesus war also das geschriebene Wort Gottes von Anfang bis Ende die Wahrheit. Daher stützt sich das wahre Christentum weder auf Philosophien noch auf Traditionen, sondern auf die Lehren der Bibel. Jesus selbst brachte den heiligen Schriften immer wieder große Achtung entgegen, indem er entweder direkt daraus zitierte, oder sie anführte.

Oftmals leitete er seine Ausführungen damit ein, das er sagte: "Es steht geschrieben ..." oder "Habt ihr nicht gelesen..." Für ihn waren die bis dahin veröffentlichten Schriften des sogenannten "Alten Testaments" maßgebliche Autorität. Er verurteilte diejenigen (wie beispielsweise die Pharisäer und Schriftgelehrten), die das Wort Gottes um ihrer Überlieferungen willen verwässerten.

(Johannes 17:6) "Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten."

Jesus machte aus dem Namen Gottes kein Geheimnis. Auch folgte er nicht der jüdischen Tradition, die Aussprache des Namens Gottes für zu heilig zu halten. Jesus gebrauchte bei seinem täglichen Lehren stets Gottes Wort. Die wahre Religion ist also auch dadurch gekennzeichnet, dass sie den Namen Gottes kennt und gebraucht.

Schließlich kommt der Name Gottes in den Urschriften der Bibel etwa 7.000 mal in Form der vier hebräischen Konsonanten "JHWH" vor. Die genaue Aussprache des göttlichen Namens ist zwar im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen, doch im Deutschen ist die Form "Jehova" oder "Jahwe" bekannt. So heißt es in Psalm 83:18: " Damit man erkenne, dass du, dessen Name Jehova ist, Du allein, der Höchste bist über die ganze Erde."

(Matthäus 10:7) "Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘

Die wahre Religion zeichnet sich also auch dadurch aus, dass sie dasselbe predigt, was auch Jesus damals landauf und landab verkündigte: Die Botschaft vom Königreich Gottes. Jesus maß dem Predigen dieser Botschaft eine große Bedeutung bei, da er mit Blick auf unsere Zeit voraussagte: "Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen" (Matthäus 24:14). Gemäß der Bibel ist dieses Königreich die von Gott eingesetzte Regierung, die der Erde echten Frieden und Sicherheit bringen wird.

(Johannes 17:14) "Ich habe ihnen dein Wort gegeben, doch die Welt hat sie gehasst, weil sie kein Teil der Welt sind, so wie ich kein Teil der Welt bin."

Kein Teil der Welt zu sein bedeutet, sich aus den politischen Angelegenheiten und jeglichen militärischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Das trägt wahren Christen zwar immer wieder den Hass der Welt ein, doch folgen sie dadurch dem Beispiel Ihres Herren und Meister.

Jesus Christus ließ sich zu keiner Zeit in irgendwelche weltlichen Auseinandersetzungen verwickeln und schloss sich auch keiner politischen Gruppierung seiner Tage an. Selbst als man ihn zum König machen wollte, lehnte er ab, weil seine Zeit dafür noch nicht gekommen war. Als Fußstapfennachfolger verhalten sich auch seine Jünger ebenso strikt neutral.

Das sind nur einige wenige Punkte, die deutlich machen, was die wahre Religion ausmacht und wie man diese identifizieren kann. Es gibt noch viele weitere, die jedoch den Rahmen meiner Antwort sprengen würde.

LG Philipp

telemann2000  12.01.2023, 15:02
Jesus machte aus dem Namen Gottes kein Geheimnis. Auch folgte er nicht der jüdischen Tradition, die Aussprache des Namens Gottes für zu heilig zu halten. 

Wo hast du das denn her? Nachweislich sprach Jesus den Gottesnamen NICHT in der Öffentlichkeit aus, bestenfalls ausschließlich in seinem persönlichen Freundeskreis. Das kommt deutlich in diesem Text hier zum Ausdruck:

(Johannes 17:6) . . .Ich habe den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast, deinen Namen offenbart. . .

Diese Worte sind doch klar, oder?

In der Öffentlichkeit mied er es, den Namen seines Vaters auszusprechen. Statt dessen bezeichnete er Gott immer als seinen Vater!

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Philipp59  13.01.2023, 07:33

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Zu hundert Prozent würde kein Christ nach der Bibel leben wollen, da das alte Testament aus dem Judentum kommt und allein schon für sie die gesamten Vorschriften rund um dem Tempeldienst nicht mehr zutreffen...

Der christliche Teil ist eher im neuen Testament. Dennoch gebrauchen und lesen viele Christen ebenso die gesamte Bibel, da u.a. das alte Testament zuweilen Prophezeiungen enthält die sich an Jesus erfüllten, manche Psalmen teilweise als Gebetsvorlagen oder für Loblieder verwendet werden, man beim lesen der Bibel allgemein Recht gut sein Herz für Gott öffnen kann und manche sogar dabei regelmäßig Gottes Gegenwart verspüren.

Auch wenn sie die Bibel alle unterschiedlich auffassen dürfen - glauben sollte jeder nur das was er aus diesem Buch auch nur glauben kann. Eine religiöse Verpflichtung alles aus diesem Werk glauben zu müssen gibt es nicht, es sei eine Religion ist unseriös, denn selbst Gott will nicht das jemand forciert wird etwas zu glauben was er nicht glauben kann, oder auch nicht bereit ist zu glauben (zum Bispiel die Geistesfrucht aus realer Gottesbeziehung).

Christ, der Begriff ist an sich nicht geschützt und folglich darf sich jeder so nennen. Doch wer etwas tiefer geht wird feststellen das es mit Jesus zu tun hat, der die Menschen vor den Folgen derer Fehlverhalten retten will, was das ewige Leben in Gottes Reich betrifft. Der Glaube an Jesus Christus verändert den Menschen, das er zwar noch Fehler macht, aber dieser merkt das Sünde ein falscher Weg ist um glücklich zu werden und im Idealfall Gottes Geist einen Menschen sofort verändert, auf das dieser sein altes Leben ganz ablegen kann.

Doch Christen selber gibt es in unterschiedlichen Reifegraden und verschiedenen Kenntnisssen, weshalb ich verschiedene Konfessionen durchaus positiv sehe, wenn Menschen in diesen ihren Glauben ausleben möchten - zumindest was die authentischen Gemeinden betrifft.

DerBoss62  11.01.2023, 14:01
Zu hundert Prozent würde kein Christ nach der Bibel leben wollen, da das alte Testament aus dem Judentum kommt und allein schon für sie die gesamten Vorschriften rund um dem Tempeldienst nicht mehr zutreffen...

Zu 100% nach der Bibel zu leben ohne die jüdischen Vorschriften zu befolgen, ist möglich. Denn das neue Testament beschreibt, das man nicht mehr an diese Regelungen gebunden ist. Ich persönlich möchte gerne zu 100% nach der Bibel leben. Die jüdischen Vorschriften muss ich aber nicht einhalten, da ich nirgendwo in der Bibel dazu angewiesen werde.

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Bast4321  11.01.2023, 14:09
@DerBoss62

Nun das ist zwar deine Meinung, aber nicht meine. Ich möchte lieber nach dem heiligen Geist leben, wie Gott mich heute führt.

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DerBoss62  11.01.2023, 15:02
@Bast4321

Das sollte doch auch keinen Widerspruch darstellen, da der Heilige Geist einen nie differenziert zur Bibel leitet, oder?

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Bast4321  11.01.2023, 18:25
@DerBoss62

Eher umgekehrt:

Die Bibel leitet einen manchmal entgegen dem heiligen Geist, weil das aktuelle Verstehen der Bibel höher gestellt wird als das was der heilige Geist einen selber sagen will.

Da heißt es aufeinander Rücksicht nehmen gemäß Römer 14.

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DerBoss62  12.01.2023, 12:33
@Bast4321

Die Bibel lässt sich nur durch den heiligen Geist verstehen. Wenn jemand die Bibel falsch interpretiert ist das etwas anderes. Dann leitet nicht die Bibel dem heiligen Geist entgegen, sondern die eigene falsche Sichtweise.

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Bast4321  12.01.2023, 13:13
@DerBoss62

Gemäß Römer 14 gibt es immer unterschiedliche Sichtweisen.

Ich habe den heiligen Geist so kennen gelernt, das dieser Rücksicht auf Gläubige nimmt, auch erstmal in ihrem Babyglauben mit all den Krücken die jemand braucht um überhaupt gläubig zu sein. Auch wenn dies bedeutet das jemand die Bibel an manchen total falsch versteht. Gott ist es wichtig das dieser jemand dann überhaupt im Glauben bleibt. Gemäß Römer 14 sollen wir auf solche Gläubige Rücksicht nehmen. Denn wehe wir zerstören seinen Glauben.

Dann sind da noch die Gleichnisse, welche gemäß jüdischer Lehrmethode unterschiedlich, auch auf mehreren Ebenen ausgelegt werden dürfen.

Der eine nimmt für sich dies mit der andere das, andere legen sie auf eine ganze Gemeinde aus....

Oder denke nur Mal an die Dialoge in Hiob, die Sprüche Salomo, das Hohelied etc..... Es gibt mehrere Passagen in der Bibel wo es gar nicht darum geht nach ihnen zu leben.

Sondern es geht darum was Gott individuell mit dem Leser der Bibel, gemäß seiner aktuellen Situation durch den heiligen Geist mitgeben will.

Denn: Mein heutiges Leben finde ich nicht in der Bibel beschrieben, aber der heilige Geist kann mir etwas persönlich für heute mitgeben, u.a. auch durch das Lesen dieses Buches. Andere wie ich erleben es mehr in Gebetstunden, wo Gott einen etwas zeigt, denn Jesus ist im Gebet gegenwärtig, so wie er es versprochen hat.

Das was Gott dann jemanden mitgeben will, kann völlig unterschiedlich sein und daher auch gegensätzlich, denn dieser Gott weiß ganz genau was das Individuum braucht.

Daher achte jeder auf seinen Weg mit Gott, wo ich dabei bleibe das ich lieber gemäß Gottes Geist lebe, anstatt dem profanen Bibelwort, oder dem was andere für biblisch halten.

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Es gibt keine definitive Antwort auf die Frage, woran man "wahre" Christen erkennt, da die Auslegung von Glaubensfragen oft subjektiv ist. In der Regel glauben Christen an die Botschaft von Jesus Christus und versuchen, ihr Leben danach auszurichten. Einige glauben auch, dass die Taufe und die Teilnahme an Gottesdiensten wichtige Aspekte des christlichen Glaubens sind. Einige Kirchen oder Denominationen haben auch bestimmte Lehren oder Praktiken, die als Voraussetzung für die Zugehörigkeit angesehen werden. Es ist zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Christen gibt, und dass die Ansichten und Praxis oft variiert innerhalb der verschiedenen Kirchen, sowie auch von Person zu Person.

Das ist, was ChatGPT - eine KI - auf deine Frage antwortet.

Aber meine Antwort lautet: niemand lebt wirklich nach der Bibel. Zumindest nicht zu 100 Prozent. Es haben alle gesündigt und niemand erreicht die Herrlichkeit Gottes. Punkt und aus.

Und leider ist es so, niemand auf der Erde hat es geschafft, wirklich keiner der heute lebenden Christen. Es gibt Personen, dir sich sehr bemühen, es gibt auch Gruppierungen, die sich sehr bemühen, aber geschafft hat es niemand.

Aber zum Glück ist es nicht das Ende. Es gibt ja noch die Gnade.

Jesus hat befohlen, dass sich seine Jünger gegenseitig die Füße waschen sollen:

14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen.
15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe.

https://www.bibleserver.com/EU.ELB/Johannes13%2C8

Welche Christen halten sich heute an diesen direkten Befehl von Jesus?

BillyShears  11.01.2023, 13:03
Welche Christen halten sich heute an diesen direkten Befehl von Jesus?

In der Jugendstunde haben wir das mal gemacht, bin froh dass das eine einmalige Sache geblieben ist. 😅

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UW1969  11.01.2023, 14:35
@BillyShears
In der Jugendstunde haben wir das mal gemacht, bin froh dass das eine einmalige Sache geblieben ist. 😅

Hättet ihr das wöchentlich praktiziert, dann wäre der Fußgeruch nach ein paar Wochen erträglich geworden. 😄

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UW1969  11.01.2023, 13:51
Welche Christen halten sich heute an diesen direkten Befehl von Jesus?

Beispielsweise manche Pfingstkirchen. Hier ein Beispiel aus den Statuten der Gemeinde Gottes in Österreich (Seite 7):

"13. Fußwaschung (Joh. 13:2-17; 1 Tim. 5:9-10)

Jesus Christus hat die Füße seiner Jünger gewaschen. Dies ist nicht nur ein traditioneller jüdischer Brauch, sondern eine Handlung, die wir auch im Zeichen der Demut und brüderlichen Liebe praktizieren müssen. Des Weiteren ist die Fußwaschung eine Handlung des Dienens (Joh.13:1-17; Apg. 2:42; 1 Tim. 5:10)."

https://gemeindegottes.at/wp-content/uploads/2022/09/DE_Statuten_GeGo_04_03_2022.pdf

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Mayahuel  11.01.2023, 13:53
@UW1969

Und zB der Papst:

Nach der Predigt wusch er 12 Gefängnisinsassen die Füße. Sie stammen aus vier verschiedenen Ländern.
Es handelte sich um neun Italiener, einem Brasilianer, einem Häftling von der Elfenbeinküste und einen aus Marokko. Es ist bereits das fünfte Mal, dass Papst Franziskus während seines Pontifikates zur Gründonnerstagsliturgie ein Gefängnis auswählt.

https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2019-04/fusswaschung-papst-franziskus-gefaengnis-predigt-messe.html

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Erkennt man nicht, weil es so etwas nicht gibt. Es gibt so viele verschiedene Auslegungen und Deutungen der Bibel, dass das Christentum keine eigene Religion ist, sondern nichts weiter als eine Vielzahl verschiedener Religionen die fast alle behaupten die einzig wahre Auslegung des Christentums zu sein.

Würde es einen Gott geben, dann hätte er sich nicht auf einem Weg offenbart der derart frei interpretiert werden könnte. Denn das widerspricht dem Sinn der Offenbarung komplett.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen