Römerbrief?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
weil mit Jesus der Zwang und die menschliche bzw. fleischliche Natur, welche jemanden zum Sündigen bringen, entfernt wurde

Das bedeutet, dass man als bekehrter, wiedergeborener Christ selbst eine Sucht überwinden kann. Was sonst nur ganz wenigen Menschen gelingt. Die Macht der Sucht ist gebrochen.

Ganz sündlos kann man schlicht und ergreifend nicht sein. Wenn ein Christ so etwas behauptet, dann er gerade eine Sünde begangen.

JannikH0106 
Fragesteller
 27.05.2023, 19:02

Ich hatte eine Weile lang eine sucht und konnte sie nicht überwinden, ich habe zu diesem Zeitpunkt jedoch schon an Jesus Christus geglaubt. war ich während dieser Sucht noch kein erretteter Christ? Bin ich es jetzt, da ich jetzt aus dieser Sünde rausgekommen bin?

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Bodesurry  27.05.2023, 19:28
@JannikH0106

In zahlreichen Biografien und Lebensberichten habe ich gelesen, dass Christen aus ihrer Sucht raus gekommen sind. Ein Teil war gerettet, ein anderer Teil wurde es erst. Das Ende einer Sucht hat somit nur bedingt etwas mit der Errettung zu tun.

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JannikH0106 
Fragesteller
 27.05.2023, 19:57
@Bodesurry

Also kann man auch ein wahrer Christ sein und errettet werden wenn man eine Sucht hat oder hatte

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Bodesurry  28.05.2023, 08:13
@JannikH0106

Auf jeden Fall. Diese Bibelstellen belegen es ganz besonders:

Er (Jesus) sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Lukas 24,46-47

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

Jesus ist auf Erden zu solchen Menschen gegangen. Sie waren ihm wichtiger, als alle anderen Leute.

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JannikH0106 
Fragesteller
 28.05.2023, 08:46
@Bodesurry

Ok, vielen Dank, ich frage mich trotzdem ob man denn ein wahrer Christ ist auch wenn man als Christ eine Sucht hat, denn wahre Christen sind ja nicht unter der Knechtschaft der Sünde

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Bodesurry  28.05.2023, 09:09
@JannikH0106

Ich habe meine Sucht erst einige Zeit nach der Errettung erkannt. Heute habe ich sie, dank Gottes Hilfe nicht mehr. Doch es war kein einfacher Weg. Die Bibel kennt keinen Sündenkatalog. Sünden durch die Sucht sind deshalb nicht grösser als andere Sünden.

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Was sagen diese Stellen in den beiden Kapiteln des Römerbriefs dann aus, wenn sie nicht bedeuten, dass wahre Christen nicht mehr sündigen.

Ich finde das ist in Röm 8,1 gut auf den Punkt gebracht:

„So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“

JannikH0106 
Fragesteller
 24.05.2023, 21:23

Aber im Römerbrief gibt es doch auch Stellen, welche den Anschein machen, dass man als wahrer Christ nicht mehr sündigt, weil mit Jesus der Zwang und die menschliche bzw. fleischliche Natur, welche jemanden zum Sündigen bringen, entfernt wurde. Was bedeuten denn diese Stellen, wenn sie nicht bedeuten, dass Christen nicht mehr sündigen wenn sie an Jesus glauben?

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BillyShears  24.05.2023, 21:39
@JannikH0106

Der Begriff „Sünde“ ist bei Paulus mehrdeutig. In Röm 6-8 schreibt er von ihr als eine Macht, die das Leben und das Zusammenleben bestimmt und die Menschen zu Sklaven ihrer Leidenschaften macht, denen sie entsprechend ausgeliefert sind. Dieser Macht ist man nicht mehr unterworfen.

In Röm 14,23 schreibt er jedoch, dass Sünden auch Taten sein können, die auch Christen weiterhin begehen können.

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Alle Menschen tun Dinge, welche man als Sünde bezeichnen könnte. Ich möchte hier aber einen großen Strich ziehen:

Es gibt Sünden, in die man fallen kann, und es gibt ein Leben in Sünde. Wer den Heiligen Geist erfahren hat, kann bestimmte Dinge einfach nicht mehr tun, weil sie sündhaft sind. Das bedeutet aber nicht, dass man ein völlig sündloses Leben führen könnte. Das ist nämlich unmöglich.

Vielleicht hilft dieses Bild: in der Bibel ist das Wort für Zielverfehlung das allergleiche wie für Sünde. Damals gab es ja schon die Olympischen Spiele. Und Paulus benutzt dieses Wort, um zu zeigen, dass wer nicht zu Gott gehört und ihn nicht haben will, dass dieser sein Ziel im Leben verfehlt hat. Das Ziel Gottes für uns Menschen ist nämlich, dass wir IHN suchen, IHN finden und IHN lieben in alle Ewigkeit. Denn wer zu Gott gefunden hat und stirbt, ist in Ewigkeit bei ihm.

Paulus und Petrus haben selbst Sünden begangen. Paulus hat sich mit einem Mitarbeiter zerstritten und Petrus wollte nicht mit Christen aus den Nationen an einem Tisch essen, so dass Paulus ihn maßregeln musste. Sind Petrus und Paulus etwa nicht errettet?

Abraham verleugnete seine Frau Sara 2x und David beging Ehebruch und ließ den Mann von Batseba sogar umbringen. Trotzdem sind beide errettet (so wie Petrus und Paulus natürlich auch). Der Grund: Glaube, vgl. Hebräer 11 | Bibleserver

Es geht nicht darum, in Sünden zu verweilen. Christen sollen nicht beständig sündigen (das wird in den Briefen des Neuen Testaments mehrfach angesprochen). Wenn wir merken, dass etwas Sünde ist, dann sollten wir versuchen, damit aufzuhören. Das ist klar, denn das ist Buße (= Änderung der Gesinnung).

Aber: Wir sündigen eben immer wieder in Worten, Taten und Gedanken. Der Heilige Geist überführt uns dieser Sünden und das kann alles mögliche sein (Neid, Zorn, schlechte Worte usw.).

In 1. Johannes 1,8-10 steht:

  • "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns."

Das ist sehr deutlich...

Später betont Johannes, dass wir möglichst nicht sündigen sollen, dass wir es aber trotzdem noch tun:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Deshalb brauchen wir immer wieder Vergebung in Jesus Christus!

JannikH0106 
Fragesteller
 27.05.2023, 12:44

Aber was bedeuten die Stellen in römer 8 und römer 6, in welchen gesagt wird,dass wir nicht sündigen wenn wir in Christus sind?

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chrisbyrd  27.05.2023, 17:12
@JannikH0106

Schau mal hier: Was bedeutet es, ein Sklave der Sünde zu sein?

Sklave der Sünde sollen wir natürlich nicht sein, sondern immer gegen Sünde ankämpfen und versuchen, sie zu vermeiden. Das auch mit Gottes Hilfe, um uns zu verbessern.

Dazu sollen wir nicht beständig sündigen, also bewusst in Sünde weiterleben und uns nicht darum kümmern, was Gott dazu denkt. Wir sollen versuchen, von Sünde zu lassen. Wenn das aber nicht klappt, gibt es Vergebung bei Jesus (vgl. 1. Johannes 2,1-2).

Ich habe dir mal den Walvoord-Bibelkommentar zu den Stellen von Römer 6 und Römer 8 reinkopiert (ist etwas länger geworden, sorry): Bedeutung Römer 6 und Römer 8? (Bibel, Römerbrief) - gutefrage

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