Woran erkenne ich ob die Strukturformel gewinkelt oder linear ist?
Also ich habe mal bei ein anderen User die gleiche Frage gesehen, jedoch waren die Antworten nicht so ganz deutlich. Also ich konnte entnehmen, dass wenn es 2 freie Elektronenpaare gibt z.B wie bei H2O, dann ist die Strukturformel gewinkelt. Wenn das Zentralatom keine freie Elektronenpaare hat, dann ist die Struktur linear (z.B CO2). Ist das so korrekt oder nicht ganz?
2 Antworten
In erster Näherung stimmt das. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen ein Molekül trotz mehrerer freier Elektronenpaare am Zentralatom linear ist — ein Beispiel wäre XeF₂, hier sind die drei freien Elektronenpaare am Xenon symmetrisch in Form eines gleichseitigen Dreiecks um das Xe angeordnet, und die XeF-Bindungen stehen normal auf diese Ebene.
Die VSEPR-Regeln erlauben es, diese Molekülgeometrien sicher vorauszusagen.
Ganz vereinfacht sind um das Zentralatom immer 4 Elektronenpaare, die bindend oder frei sind. Die sind so angeordet, dass sie sich am wenigsten in die Quere kommen, also im einfachsten Fall tetraedrisch. Kohlendioxid ist deswegen linear, weil die O-Atome doppelt gebunden sind. Die jeweils 2. Bindungen sind um 90° gegeneinander verdreht.
OK, das war jetzt über die Schmerzgrenze vereinfacht, aber vielleicht schaust du dir ein paar dir bekannte Stoffe dahin gehend an. Dann erkennst du z.B:, dass ein Methanmolekül nicht linear sein kann.