Wohin kam ein normaler Wikinger nach seinem Tod?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

da gibt es viele verschieden Varianten, aber die hier klingt ganz gut:

Hel ist die Göttin der Toten und in der Edda eine Tochter von Loki und der Riesin Angurboda, gehört also nach dieser Abstammung zu den Jöten und wird auch nie zu den Asinnen gezählt. Dennoch ist sie eine Göttin, denn das Reich der Göttinnen umfaßt Leben und Tod. So ist auch die freundlichste unter den lebensspendenden Vanengottheiten, Freyja, zugleich Kriegerin und Herrin über den Tod, die die Hälfte der gefallenen Krieger in ihren Palast Folkvangr aufnimmt (die andere Hälfte geht zu Odin nach Valhall). Ins Totenreich der Hel wandern nach der Edda-Überlieferung die Seelen derjenigen, die den "Strohtod", also auf dem Strohsack eines natürlichen Todes gestorben sind. Es gibt aber auch Überlieferungen, wonach alle Toten, auch die größten Helden und sogar Baldur, ins Reich der Hel eingehen.

Quelle Krakarslekt

Bananaphone0 
Fragesteller
 28.07.2020, 20:35

in die Hölle? das zerstört mein Bild von den Wikingern ...

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Jadedragon  28.07.2020, 21:47
@Bananaphone0

Die Hölle ist eine christliche Vorstellung, diemit Helheim wenig zu tun hat

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Hier eine weitere Beschreibung:

Die Begriffe Niflheim und Helheim bezeichnen die Unterwelt in der nordischen Mythologie. Hier herrscht die Göttin Hel, die allerdings nie handelnd in Erscheinung tritt und auch erst spät personifiziert wurde. Ihr Reich ist von einem Fluss umgeben, über den eine goldene Brücke führt. Die Riesin Modgudur bewacht die Brücke und befragt die Ankömmlinge nach Namen und Geschlecht, nach anderen der Helhund Garm. Erst danach und der Überwindung des eisernen Zauns erreicht die verstorbene Seele das Reich Helheim. Helheim ist dabei kein Ort der Strafe, sondern ein Aufenthaltsort der Toten, die an Krankheit oder Altersschwäche (den „Strohtod“ im Bett bzw. Strohlager) gestorben sind. Als Strafort innerhalb Helheims wird in der Edda der Náströnd geschildert. Die meisten dieser Vorstellungen sind allerdings bereits christlich beeinflusst oder reflektieren griechische Elemente (Höllenhund Garmr/Kerberos, Höllenfluss Gjoll/Styx usw.) Die Hel der vorchristlichen Germanen war hingegen kein Ort der Verdammtem, nur der dunkle, neblige Ort der Toten, wo sie so ähnlich wie im Diesseits weiterlebten, jedoch nicht zurückkehren konnten (daher die wachende Riesin Modgudur vor dem Höllentor Helgrind). Auch Walhalla als Ort der gefallenen Helden kam erst später hinzu, und es gab diesen Ort ohnehin nur in der Vorstellung der Nordgermanen.[3]

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Weiterbildung

Helheim / Helheimr wäre das gegenstück, aber gerade gelesen das da nur die Personen hin kamen die an Krankheiten oder Alterschwäche gestorben sind

Bananaphone0 
Fragesteller
 28.07.2020, 20:31

Helheim war die Hölle. Da kamen Mörder usw. hin. Aber doch keine Kranken, Alten, Schwachen, Kinder und Frauen ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Helheim

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TreyMaster2  28.07.2020, 20:41
@Bananaphone0

Hierhin kommen alle, die den „Strohtod“ (Altersschwäche, Krankheit) gestorben sind.

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CSANecromancer  31.07.2020, 14:03
@Bananaphone0

Barmherzigkeit war eine christliche Tugend, nicht zwingend eine nordische.

Andererseits: Jetzt weisst du, warum von den Nichtkriegern im Norden das Christentum gerne angenommen wurde. ;)

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Nach Halja vermutlich.
aber ich glaube es kam darauf an an was man starb und dann gehörte man verschiedenen Göttern.

Goofiee  28.07.2020, 20:52

...wenn man seinen letzten Kampf verloren hat.

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Wie schon einige hier geantwortet haben, gingen die nach Helheim oder "zu" Hel. Ein Ort ohne Freude, aber eben auch ohne Leid. Für besonders miese Typen hat allerdings auch Hel einige Besonderheiten auf Lager...

Kleine Korrektur deiner Frage: Im Kampf zu sterben ist nur eine Voraussetzung, um nach Walhalla zu gelangen. Nur die allertapfersten Krieger werden von den Walküren auserwählt.

Bananaphone0 
Fragesteller
 28.07.2020, 22:03

es gibt in einer Gesellschaft ja nicht nur tapfere Krieger, sondern auch Alte, Schwache, Frauen und Kinder, die sterben. Wohin diese Menschen kommen interessiert mich.

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