Woher kommt die ganze Erde, die z.B. Römer-Städte vergraben hat?

8 Antworten

Zu einen ist es Schutt, der ältere Kulturschichten bedeckt. Zerfallene oder abgebrannte Gebäude wurden in der Regel nicht weggeräumt - es gab ja keine Maschinen, sondern planiert und machchmal mit einer Sand oder Erdeschicht abgedeckt. Darauf wurden dann wieder neue Gebäude errichtet. Das trifft für die römischen und die mittelalterlichen Siedlungen zu. Prähistorische Siedlungen liegen meist unter einer Humusschicht. Diese entsteht durch den Pflug - soweit er in die Erde eingreift, zerstört er Kulturschichten. Es bleiben nur die tieferliegenden, meist älteren Schichten erhalten. Es gibt aber auch ein natürliches Wachstum der "Erde" verursacht durch organische Ablagerungen, wie z. B. Laub oder Gras. In Waldgebieten, wo Laub als Strohersatz verwendet wurde, kann es aber auch vorkommen, dass 3000 Jahre alte Funde und Schichten bereits auf der heutigen Oberfläche beginnen und nur 1-2 cm überdeckt sind.

pro Jahrhundert fallen in der Regel in dicht besiedelten Gebieten bis zu 50 cm Ablagerungen (Bauschutt / häusliche Abfälle) an; wenn alter Römersiedlungen zerfielen, benutzten die nachfolgenden Bewohner der Stadt die alten Steine zum Neubau "AUF" den Ruinen.. und wenn das 2000 Jahre lang durchgeführt wurde (ein Haus hielt i.d.R. 100 bis max 200 jahre) hat sich jede Menge "Erde - wie du dich auszudrücken pflegst - angesammelt) Ein moderner Archäologe wühlt also nicht durch 10 m "Erde" um an alte Römersiedlungen heranzukommen, sondern er legt da bei bis zu einem Dutzend verschieden alter Kulturschichten frei.

sand bewegt sich auch mit wind

und die erde bewegt sich ja ständig somit werden auch mit der zeit die kontinente verformt und aufeinandergestapelt

ich schliesse mich kurzerhand mal allen Vorrednern an, die also aufzählten:

  • Flugsand, Erde usw. aber NUR dann wenn die Städte und Siedlungen bereits aufgegeben waren, schönes Bsp.: Ostia Antica bei Rom
  • Wiederverwenden/Einplanieren von aus vielfältigen Gründen zerstörter Gebäude, z.B durch Erdbeben, Krieg, Feuer...
  • und z.b. was viele vergessen: gerade im Fall von z.b. Rom: Sedimente, die alljährlich vom Hochwasser der größeren durch diese Städte hindurchfliessenden Flüsse herangebracht werden, im Frühjahr nach der Schneeschmelze, im Herbst nach größeren Unwettern - auch das konnte oft nicht vollständig weggeräumt werden (außer wohl in der klassischen Antike, also Kaiserzeit bis so 5.-6. Jht.n.)
  • und manchmal sogar eine mutwillige Erhöhung, weil man oft, und das eben in der Republik aber auch Kaiserzeit, das altePlattenpflaster nicht wegschaffen wollte und das neue einfach darüberlegte...
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 1. hab ich's studiert und 2. fasziniert es mich immer noch!

Der Mensch greift seit Jahrtausenden in die Natur ein: Er rodet Wälder, legt Felder an und baut Häuser und Städte. Überall dort, wo Boden freigelegt wurde, kann er leichter erodieren, das heißt, er wird abgetragen, etwa durch starken Regen. Dieser Abtrag kann sich an anderer Stelle ablagern und so über Jahrhunderte die Spuren alter Kulturen verdecken. Die Erde wird also an einigen Stellen dünner und an anderen dicker. In Wäldern kann zusätzliche Erde entstehen, weil Blätter herabfallen, verrotten und schließlich zu Humus werden. So kommt es, dass etwa die Stätten der Maya im Regenwald teilweise unter Erde begraben liegen.