Wo können konservative Ansichten noch seriös vertreten werden?
Ich sehe das Problem, dass durch die allgemeine Krise der Medien konservative Ansichten oft auf der Strecke bleiben - auch wenn ich nicht unbedingt konservativ bin.
Es gibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Aber außer ihr gibt es nicht wirklich etwas. Und die FAZ ist mir teilweise doch etwas zu streng und wirtschaftsnah.
Aber alles andere hat eher einen schlechten Ruf. Wer etwa in der NZZ oder dem Ciecero interviewt wird, gilt bereits als "umstritten". Die "Junge Freiheit" ist zur AfD-Zeitung geworden.
Es gibt also in der Öffentlichkeit - die von Spiegel, Süddeutsche und ÖRR beherrscht wird - kaum eine Möglichkeit, konservative Ansichten wirklich zu vertreten, ohne dass man beargwöhnt wird.
Wie seht ihr das?
8 Antworten
das sehe ich anders.
Mit FAZ nennst du den wohl wichtigsten Vertreter, meiner Ansicht nach eine Art konservatives Pendant zum Spiegel. Darüber hinaus gilt Welt als recht beliebt. Welt ist meiner Meinung nach eine Gradwanderung. Teilweise gute qualitative Artikel, teilweise journalistischer Müll. Für die einfacheren Gemüter gibt es den Focus. Focus ist zwar ein idiotisches Hetzblatt, aber auch streng konservativ. Und der absolute Klassiker: die Bild-Zeitung. Nach wie vor eine der umsatzstärksten Zeitungen in DE und definitiv nicht progressiv.
Die FAZ und die NZZ hast du ja selbst schon erwähnt. Dann gibt es noch die Welt. Außerdem (eher liberal) die Zeit und den Tagesspiegel.
Wenn man weiß, dass Konservation/konservativ (auf)bewahren heißt, ist deine Sicht vollkommen falsch.
Alles, was man heute vielleicht als Bewahrenswertes (oberflächlich) versteht, hat ja in früheren Zeiten nur aufgrund von Progressiion (Eintwicklung) das Bestehende abgelöst. Alles, was heute Standard ist, war es einmal nicht. Wäre Konservativismus das A plus O, hätte nichts jemals "erweitert", erneuert, angepasst, modifiziert werden dürfen. Der Begriff Konserve kommt dem sehr nahe: Eingemacht, nie verändert, uralt, Zeugs von Gestern oder sogar von vor Jahren.
Konservative Ansichten bleiben genau aus dem Grund auf der Strecke.
Stell dir vor, eine konservative Ansicht noch in den 1960ger Jahren wäre bewahrt worden: Dass die Gattin nur arbeiten gehen darf, wenn es der Ehemann gestattet.
Im Sinne der konservativen generellen Meinung müsste das heute immer noch seriös vertreten werden dürfen.
Ich bin der Meinung, dass solche Ansichten auf der Strecke zu bleiben haben.
OK. Auch die AfD vertritt diese traditionelle Unverschämtheit heute auch nicht.
Aber viele andere Ansichten, die, sollten sie Im Erfolgsfall bewahrt werden, im Endeffekt das Gleiche transportieren: Man hätte den Fortschritt, dass die Frau selbst bestimmen darf, verhindert. Eben durch konservative Meinung, die bis heute, weil ja konserviert, wohl immer noch vorherrschen würde.
Ich möchte nicht, dass du meine Darlegung einfach glaubst.
Aber Selbst Nachdenken hilft beim Verstehen. ;-)
Leider ist der Konservatismus immer mehr zum Revolverkonservatismus a la Reichelt verkommen. Er speisst sich fast nur noch seiner Gegnerschaft gegen "die Linken" und aus sektenartigen Strukturen die nur noch ihre eigenen, stellenweise arg versponnenen, Wahrheiten propagieren. Es fehlt die Substanz! Die ist in den Jahrzehnten der Kohl und Merkelschen Politik- und Kommunikationsverweigerung irgendwo auf der Strecke geblieben. Der traurige Rest ist dann halt eben nur noch bei den paar Leuchttürmen wie eben der FAZ zu Hause. Der Rest beschäftigt sich fast nur noch mit dem Gegender der Anderen und der eigenen Duschtemparatur.😩
Ja, ich bin deiner Meinung. Es gibt heutzutage leider nur noch zwei Spektren in den Medien:
Die bekannte(este)n Medien (wie die Öffentlichen, Spiegel, SZ,...) wo Konservatismus wirklich als nicht mehr zeitgemäß oder generell als falsche politische Einstellung dargestellt wird. Ich mein jetzt gar nicht sowas wie wenn die AfD kritisiert wird, weil das oft ja wirklich sehr berechtigt ist, sondern dass linke oder mittig-linke Parteien fast immer bevorzugt und weniger kritisiert werden. Selbst Politiker wie Friedrich Merz oder Markus Söder haben in Artikeln oder Reportagen dieser Medien meist das Nachsehen.
Ansonsten gibt es noch einige Medien die schon in rechtsradikale Richtungen gehen, wie z.B, wie du bereits sagtest, die junge Freiheit.
Ein Aufschwung erleben aktuell die Artikel der "Achtung Reichelt" Gruppe (z.B: NIUS), die wirklich aus sehr konservativer Sicht berichten, aber dadurch auch meist nicht wirklich neutral sind. Zudem haben diese Seiten trotz des Aufschwungs immer noch keine große Bekanntheit in allen Teilen der Bevölkerung.
Danke für deine Antwort.
Dann musst du z.B. "Das Goldene Blatt" und ähnliche Medien lesen. Solche gibt es! Oder Geschichtsbücher. Oder Kirchenblätter. Oder Readers Digest ... ;-)
Welche konservativen Tatsachen vermisst du?
Welches Spektrum in den heutigen Medien vermisst du?