Wie konnte die NZZ so nach rechts rutschen?

oolnerv  14.09.2022, 01:49

Welche interne Kritik gab es denn im Fall Maskan?

Hessen001 
Fragesteller
 14.09.2022, 01:51

Welche genau, kann ich nicht sagen. Aber ich hab halt gelesen, dass es welche gab.

7 Antworten

Die NZZ war kein Leitmedium, sie ist es noch immer. Und sie ist auch nicht nach Rechts gerutscht, sie steht da, wo sie immer stand.

Ich kann mir höchstens Vorstellen, dass bei dir der Eindruck entsteht, weil fast alle deutschen Medienhäuser so weit nach links gerutscht sind, das sie schon in den politischen Aktivismus abgleiten.

Die NZZ ist das letzte Bollwerk des qualitativ hochwertigen Journalismus. Sie berichtet kritisch, egal zu welchem Thema. Ich bin wirklich froh, dass es diese Zeitung gibt.

Das würde mich auch im Detail interessieren. Eine Erklärung wäre dass man hier einen Markt sieht bei Anhängern eben von AFD und auch teilweise Rechte cdu/csu. Eine andere Erklärung wäre dass hier eben Kapitalgeber im Hintergrund sitzen die die medienlandschaft entsprechend prägen möchten. Ich finde es auch sch. Denn früher einmal war etwa in den Balkan kriegen die NZZ die beste Quelle und die Süddeutsche beispielsweise konnte man vergessen und den Spiegel erst recht

Sterntaler92  14.09.2022, 05:56

Bei der NZZ ist eine feindliche Übernahme schwierig. Selbst um nur Aktionär der Zeitung werden zu können, ist eine Mitgliedschaft in der Schweizer FDP von Nöten.

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guru61  14.09.2022, 06:45

Warum soll das Schweizer medium interesse an der AFD haben?

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Kann ich jetzt nicht detailliert beurteilen als Nichtleser.

Aber es ist ja auch nunmal so, dass das gesamte Schema in der deutschen Politik sich die letzten 15 Jahre und noch mal exaltiert die letzten 3 Jahre nach links"liberal" bzw. linkssystemtreu verschoben hat- die Union ist keine rechte Partei mehr und 50% der politischen Landschaft werden nur von den dünnen krustigen Rändern von CDU und FDP sowie von der AfD beackert. Was ja massive Lücken aufreißt.

ich lese die NZZ regelmässig und kann die Hypothese des Rechtsrucks nicht nachvollziehen. Natürlich ist der Blick aus der konservativen Schweiz auf unser Land nichts links grün, sondern konservativ, "rechter" als FAZ oder WELT. Mit Wokeness und FFF kann man bei der NZZ wohl nichts anfangen.

Aber der Spiegel ist nicht kommunustisch und die NZZ nicht rechtsradikal. Aber natürlich sind Spiegel, SZ und die Heute Show links und die NZZ im Vergleich rechts.

Es bringt aber nichts wenn die verschiedenen Richtung der Mitte sich gegenseitig Extremismus vorwerfen.

Woher ich das weiß:Recherche
Stellt euch vor, die FAZ würde zum Sprachrohr der Rechten werden. So ungefähr ist das.

Die FAZ ist wirtschaftsliberal, Neoliberal und Liberal und ist es somit schon 🤡

Willst du die Bedeutung der ganzen politischen Begriffe nicht einfach mal lernen?

Die NZZ hat sich schon immer zwischen Liberal , Nationalliberal, wirtschaftsliberal bis Nationalkonservativ bewegt und hat spätestens mit den Geschehnissen um 2015 sich deutlich stärker Nationalkonservativ ausgerichtet

In den letzten Jahren ist die NZZ allerdings zum Organ der Neuen Rechten geworden

Gut, gut. Schön wäre es. Die Neue Rechte im deutschsprachigen Raum könnte etwas Professionalität und vor allem vernünftige Nationalkonservative gebrauchen anstatt von vorne bis hinten unter der Fuchtel von Kubitschek, Sellner , Kalbitz und anderer entweder rechtsextremer oder Dilettanten zu liegen.

Aktuell ist nämlich die neue rechte in DE aufgrund genau dieser Figuren von der Nationalkonservativen neuen rechten in anderen Ländern isoliert - so wie die AfD vollständig isoliert ist von den anderen Parteien aus

Wegen eben jenen Personen.

und bei der Tagespost versucht man unter Guido Horst aktuell, von der AfD-Zeitung wieder zur Unions-Zeitung zu werden.

Wenn die sich eben den liberalen, Anti-Konservativen und Opportunisten von der Union wieder an den Hals werfen wollen - dann sollen die das machen. Ist eben der bequeme Weg. Anhand einer wahrscheinlich beruflich und finanziell geleiteten Aussage einer einzelnen Person leite ich nichts bezüglich NZZ und JF ab - und besagte Zeitungen werden das wohl auch nicht tun.

Einer, der einer rechtskonservativen Zeitung zu rechts war hat nun also auch ein hohes Amt bei der NZZ inne.

Na wenn diese Zeitung unbedingt zurück zur Union will, dann ist es kein Wunder dass ein konservativer dieser eben zu Rechts ist 🤷

Ohhhh und nur dass kein falscher Eindruck entsteht: die Union ist ebenfalls rechts.

Folglich bleiben besagte Leute bei den rechten

Hessen001 
Fragesteller
 14.09.2022, 02:02

Wenn ich von den Rechten rede, meine ich ganz Rechte.

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AgainstYourMind  14.09.2022, 02:08
@Hessen001

Es ist allerdings egal was du mit dem Begriff meinst denn diese hat eine feste Definition und die beginnt bei den Liberalen.

Jo und in dem Fall sprichst du bei den ,,ganz rechten " eben von Konservativen/ Nationalkonservativen

Meuthen, Meloni, Orban, Schwedendemokraten, Teile der NZZ, Junge Freiheit usw - kann ich mit leben aber was ändert das an der ganzen Geschichte?

Und vor allem was ändert das daran, dass die NZZ schon immer mit unter Nationalkonservativ ausgelegt war?!?

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Eisenschlumpf  03.01.2023, 07:26
@Hessen001
Wenn ich von den Rechten rede, meine ich ganz Rechte.

Meinst Du Rechtsextreme? Dann solltest Du das so schreiben. Es ist ein Unterschied zwischen rechts und rechtsextrem. Wenn Du mit rechts "ganz rechte" meinst, ist die Frage

Wie konnte die NZZ so nach rechts rutschen?

eindeutig beantwortbar: Ist sie nicht.

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WalterE  14.09.2022, 03:24

Das Problem der deutschen Rechten scheint mir zu sein dass man ein enormes Problem hat sich vom nationalsozialismus und möglicherweise auch von Verwandten Ideologien mit dem italienischen Faschismus zu distanzieren. Man landet dort zur Freude der Feinde immer wieder im braunen Sumpf.

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AgainstYourMind  14.09.2022, 04:14
@WalterE

Wohl kaum

Die deutsche rechte ist weitestgehend so liberalisiert und anti national, dass es fast schon weh tut.

Und die paar vernünftigen die es gibt wie zb die LKR, Zentrumspartei, NZZ o.ä sind für den Mainstream der deutschen und innerhalb des Diskurses schon ultra weit ,,rechts - außen " also prinzipiell rechtsextrem.

Die einzige - Stimmenmäßig - relevante nationale rechte in DE ist die AfD und die hat sich immer weiter hin zu einer rechtsextremen Partei gewandelt unter genau den oben genannten Figuren von innen und außen. Höcke, Kalbitz, Meier, Kubitschek und co

Ein weiteres Problem innerhalb dem nationalen rechten Lager in DE ist: Dank Diskursverschiebung und dem Mainstream, gibt es keine vernünftige Plattform für Nationalliberale, Nationalkonservative oder gar Linksnationale. Die die gar keine rechtsextremen sind, sind gezwungen ( wenn sie eine einigermaßen eine Bühne oder etwas metapolitisch bewirken wollen) sich zb Schnellroda ( Kubitschek) anzuschließen.

Dort ist es aber auch leicht sich selbst zu radikalisieren. Besagte Extreme nicht mehr als extrem wahrzunehmen könnte passieren oder zumindest extremeren Ideen als einzige Lösung für die eigene Überzeugung zu sehen, sich selbst abzustumpfen etc. Das kann so einfach passieren wenn man in einer Blase ist und mangels anderweitiger Plattformen entsteht ganz leicht ein ,,wir als Schnellroda gegen alle anderen " Gefühl.

Es gibt einige die sind nicht in der Lage zu sehen, dass es zwar rund um diese Blase vernünftige Kräfte gibt aber das Sagen haben rechtsextreme wie Kubitschek die sich allerdings rhetorisch und Dank ihres Wissens über die konservative Revolution als nationalkonservative tarnen können - zumindest für die, welche die Wahrheit nicht akzeptiert wollen und die Augen verschließen. Selbes Spiel mit der Identitären Bewegun. Vernünftige, junge Leute als Fahnenträger und willige Demonstranten - die an der Spitze um Sellner herum allerdings Rechtsextreme Ideologen oder zumindest im Bezug auf gegen das System sein im extremen Fahrwasser. Allerdings geben die besagten Normalen,, Mitglieder" dem ganzen eben einen Deckmantel.

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Das Problem ist, dass in DE die Strippenzieher hinter der Neuen Rechten rechtsextreme sind. Solche die im Ausland aus dieser Bewegung und aus Parteien entfernt wurden. Leute wie Höcke oder Kubitschek hat eine Le Pen zb samt ihren Vater vor die Tür gesetzt

Solche Kräfte sind in Melonis Partei nach und nach rausgedrängt worden und sind lediglich erwünscht wenn sie die Klappe halten und mitspielen. Solange sie im Rahmen von Melonis Nationalkonservativer Politik bleiben sind sie erwünscht - übertreten sie Linien dann fliegen sie raus.

Die Schwedendemokraten welche sich komplett gereinigt haben usw

Während die AfD genau diese Entwicklung nur rückwärts gemacht hat und Nationalkonservative Kräfte und andere Moderate Kräfte der neuen rechten nur die Gallionsfigur für Schnellroda und co bilden. Im Ausland gibt es verschiedene Parteien und Plattformen dafür - bei euch in DE nur eine relevante Partei und eine Plattform und die wird von genau solchen Leuten geführt wie beschrieben

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Rakey269  14.09.2022, 09:10

Vor allem stimmt das nicht mal. Die NZZ ist ganz breit aufgestellt. Sie mag vielleicht „Konservativ“ sein aber nicht neurechts.

Wieviele eher linke Themen kamen dort schon vor? Kritik an Sarrazins Eurobuch. Zustimmung in der Analyse, schwere Kritik an der Schlussfolgerung. Die NZZ oder der eine Autor warb nach einer europäischen Einigung wie das normalerweise von Varoufakis oder einem Keynesianer Flassbeck hört.

Auch las man dort viele Gast-Beiträge eines Ultra-Linken wie Žižek(gut, dass passiert in der Welt ebenfalls)

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AgainstYourMind  14.09.2022, 10:03
@Rakey269
Sie mag vielleicht „Konservativ“ sein aber nicht neurechts.

Eben

Dazu passt ihr Stil nicht und sie ist in vielen Punkten nicht einschlägig genug

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