Wo kann ich Heu testen lassen auf Schadstoffe, Schimmel etc.?

5 Antworten

Solche Analysen müsste ein Veterinär-Institut durchführen, da würde ich entweder mal googeln oder bei einem Tierarzt mal nachfragen. Was das kostet, weiß ich allerdings nicht. 

Ja das mit dem Heu machen ist so eine Sache, das kann viele Ursachen haben:

Zu nass geerntet, zu oft gewendet, zu früh gepresst. Mag lustig klingen, aber das muss man zu 95% im Gefühl haben, wann es recht ist und vor allem muss man wärend des Pressens oder des Aufräumens immer mal wieder absteigen und die Feuchte messen, weil es nicht überall gleich abtrocknet bzw. weil die Sonne nicht überall den gleichen Winkel hat. 

Das Heu auf Schafstoffe testen lassen kann man und zwar beim Erzeugerring in deiner Region. Kostet zwischen 50-100€, je nach dem auf was alles getestet werden soll. 

Du rufst also dort an, dann kommt entweder jemand und holt es ab oder du bekommst Behältnisse zugeschickt und musst es selbst einschicken. Dauert zwischen 3-7 Tage, dann bekommst eine Analyse samt Rechnung zugestellt. 

Das Problem hab ich selten bis gar nicht bei der Heuproduktion, denn Geduld ist das Zauberwort. Mit "wird schon werden" mach ich kein Heu, auch keines, das verkauft wird. 1-3% Feuchte können das ganze Ergebnis zu nichte machen, wenns dumm läuft. 

Ist dein Heu erster oder zweiter Schnitt?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dressur bis Klasse S*, über 30 Jahre Erfahrung
Toelter 
Fragesteller
 24.10.2017, 08:53

In der Heuernte stecke ich nicht drin, das läuft über meinen Lieferanten. Ich denke, dass er sehr anständige Arbeit verrichtet. Er hat aufgrund des Regen dieses Jahr später geliefert, als 2016. Er meinte wortwörtlich am Telefon, dass es gerade nicht sinnvoll sei, weil "die Wetterlage kein gutes Heu macht". Ich denke schon, dass er ausreichend Gefühl / Erfahrung / Wissen hat.

Das Heu fanden die Pferde 2016 super, da blieb kein Halm liegen. Deswegen wundert es mich auch so sehr, dass sie dieses Jahr mäkeln. Ich dachte erst, dass vielleicht ein bitterschmeckende Pflanze o. ä. drin ist. Aber ich habe die aussortierten Ballen penibel durchforstet und nichts gefunden, was für mich eine Ursache sein könnte.

Ich hab 1. und 2. Schnitt. Anfangs dachte ich, es betrifft nur den 2. Schnitt. Aber vor zwei Tagen fraßen sie einem Ballen vom 1. Schnitt ebenfalls nicht.

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kaltblueterin  24.10.2017, 10:22
@Toelter

Hm, ist denn recht viel Ampfer mit drin der recht ausgewachsen ist oder scharfer Hahnenfuß? Das wär auch noch ne Idee, warum die Pferde das nicht fressen wollen. 

Ansonsten bitte mal hier (oder eben dann für dein Bundesland) stöbern:

https://www.er-suedbayern.de

auch noch eine Idee, wenn du Proben einschicken/testen lassen willst wäre hier:

http://www.aelf-au.bayern.de/amt/verbundberatung/index.php

bei den beiden Adressen würde ich mal nachfragen, denn private Institute sind meist um einiges teurer.

Sollte das Heu belastet sein, weißt du schon, was du damit machst? Als Einstreu, hm, wenn ggf. Pilzbefall o.ä. vorliegt, würde ich es tatsächlich an einen Biogasbauern oder so weiter verkaufen. Nur als Gedankenanstoß, falls tatsächlich etwas rauskommt und du das Heu gar nicht mehr verwenden kannst.

Würd mich übrigens interessieren, was rauskommt ;-)

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Toelter 
Fragesteller
 24.10.2017, 10:33
@kaltblueterin

Ampfer hab ich nicht entdeckt. Hahnenfuß ist drin,aber nicht viel. Ich musste den Ballen erst auseinander pflücken, um ein paar Halme zu finden. Erklärt mir aber nicht, warum sie mehrere Ballen toll finden und dann wieder an einem mäkeln. Oder?

Macht es denn Sinn, beim nächsten verweigerten Ballen die Hahnenfußhalme rauszuklauben und den Ballen dann den Pferden nochmal anzubieten?

Sollte das Heu belastet sein, werde ich meinen Lieferanten erstmal um ein Gespräch bitten. Mir gehts ja nicht darum, ihm ans Bein zu pinkeln. Aber er verfüttert ebenfalls das Heu. Ich hab einfach nur Sorge, dass vielleicht doch was Schadhaftes drin ist und am Ende die Pferde drunter leiden. Keine Ahnung, was ich dann tue. Hängt vom Ergebnis ab. Ist es (lebens-)gefährlich durch Pilz, Schimmelspore o. ä., kommen die Ballen weg. Egal wie. Ist es was Simples bzw. kann man nichts finden, würde ich es weiterhin als Einstreu nehmen. Sie fressen es ja rigoros nicht.

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pony  24.10.2017, 16:18
@Toelter

es sollte bis zum verfüttern mindestens 3, besser noch 5 monate abgelagert haben.

vielleicht ist es einfach noch nicht genug abgelagert.

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Warum sprichst Du nicht mit dem Lieferanten Deines Heus? Gönne ihm doch einfach ein paar offene Worte und sucht gemeinsam nach einer Lösung. Normalerweise wird er Dich weiter beliefern wollen und hat vielleicht auch noch anderes Heu von anderen Wiesen im Angebot. 

Ich beliefere selber Höfe mit meinem Heu und ich fände es schade, wenn einer meiner Kunden Labore bemüht, bevor er mit mir spricht. Es kann immer mal sein, dass sich irgendein Kraut ins Heu verirrt hat, was vorher jahrelang auf diesen Wiesen nicht gewachsen ist und dann plötzlich schon und das dann den Pferden nicht schmeckt. Und sicherlich passiert es, dass Heu-Ballen nass werden und man den einen oder anderen nicht richtig getrocknet bekommt, trotz aller Bemühungen. 

Sprich mit dem Bauern und Regel das auf dem gerade Weg und ohne zusätzliche Laborkosten. 

Ruf mal beim zuständigen landesuntersuchungsamt an und frage ,ob sie das machen oder an wen du dich wenden n kannst. Und frag nach dem preis!!!

Klingt für mich nach zuviel nitrat/gülle, muß aber nicht...

Nitrattest bekommst du im gartencenter, brauchst noch destiliertes Wasser dazu,
Der schnelltest ist leicht zu machen.

Wäre es verpilzt, verschimmelt oder verregnet, würde es muffig riechen.

Kann sein, es ist heu von einer ehemaligen pferde~, schweine~, Geflügel~koppel.

Davor können Pferde sich ekeln!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.
Toelter 
Fragesteller
 24.10.2017, 08:58

Nitrat / Gülle kann ich ausschließen. Das verwendet der Heulieferant auf seinen Weiden nicht. Er mulcht im Herbst und düngt zum Beginn der Vegetationsperiode mit Stickstoff (und einem 2. Stoff, deren Name mir gerade entfallen ist). Er trennt Futter- und Pferdeweide strikt voneinander.

Das ist ja genau das, was mich wundert: Es handelt sich um optisch richtig gutes Heu. Farbe, Geruch, Griff, Artenvielfalt - es ist alles top. Dennoch mäkeln Meine gelegentlich. Ich will sie auch nicht zwingen, das Heu zu fressen. Zumal ich einfach Sorge habe, dass vielleicht doch irgendwas damit ist...

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Ich würde bei uns am Landwirtschaftsamt anrufen und mich da über Adressen erkundigen.

Heuer habe ich keine Probleme.
Aber dafür letztes Jahr. Der Bauer hat die Rundballen (a' ca 250kg) viel zu fest gepresst!
Statt 250kg hätten die Ballen gute 300kg. Haben uns da eigentlich keinen Kopf drüber gemacht.
Wir haben dann einige weg schmeißen müssen so das uns das Heu nicht gereicht hat und wir im Januar Heu dazu kaufen mußten.

Haben uns auch beschwert über die Ware aber es wurde nicht drauf eingegangen :(
Wir wechselten unseren Heulieferanten und haben schön locker gepresstes Heu.

Nimm mal die Heuballen ganz genau unter die Lupe ob sie innen genau die gleiche Qualität wie außen haben.

Und wenn Du eine Probe weg schickst würde ich Dir empfehlen das innere vom Heuballen zu nehmen, einen Heuballen der zwischen den anderen liegt!
Weil das ist der Punkt wo am wenigsten Luft hin kommt und die Gefahr am größten ist das sich da was drin sammelt!!

Auch wenn es außen gut riecht ist es nicht sicher das innen alles okay ist. Und der äußere frische Duft überdeckt das oft was im Inneren steckt, also kann täuschen!

Schau Dir den Heuballen im Tageslicht an, und nicht im Stall unter einer evtl dämmrigen Lampe!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reite seid über 30 Jahren, bin selbst Pferdebesitzer
Toelter 
Fragesteller
 24.10.2017, 10:41

Das ist ja witzig: Unsere Ballen sind dieses Jahr auch "zu schwer". Er presst sonst 10 kg, die meisten Ballen haben dieses Jahr eher 12 kg. Also vielleicht doch an der Heuqualität getrickst / geschlampt!?

Die Ballen sind innen wie außen gleichermaßen richtig gut. Ich hab die verweigerten Ballen draußen bei Tageslicht auseinander gepflückt. Also fast schon jedes Hälmchen mir angesehen (ich hatte anfangs Giftpflanzen befürchtet, da bitterschmeckendes Kraut vermutet).


Oder kann es an meiner Lagerung liegen? (im Sommer 2016 lag das Heu in der Scheune. Nachdem unsere Hofkater das Heu jedoch als Toilette nutzten, ging das Heu im Herbst 2016 in mein jetziges Heulager). Ich habe einen ehemaligen Wirtschaftsraum zum Heulager umfunktioniert. Das Mauerwerk ist weit über 100 Jahre alt. Keine Fenster, aber Löcher im Mauerwerk für die Luftzirkulation. Ca. 3 m hoch, wobei ich nur bis ca. 2,5 m Höhe stapele. Die Ballen stoßen eng aneinander, wobei in unregelmäßigen Abständen handbreit Luft gelassen wurde, damit auch hier die Luft zirkulieren kann. Der Raum ist dunkel, 100% trocken.

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Zanora  24.10.2017, 11:42

Kommt von unten auch Luft hin? Mir wurde mal erklärt das man Heu mindestens auf Paletten lagern sollte. Das von unten her auch Luft hin kommt. Wir haben heuer auch kleine Heubuschel machen lassen. Lagern sie bei uns im Stadl auf dem Heuboden wo der Boden rein aus Bretter ist. Unsere kleine Ballen liegen alle aufeinander denke daran kanns nicht liegen wenn die Heubüschel aufeinander liegen.

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Toelter 
Fragesteller
 24.10.2017, 11:54
@Zanora

Die Ballen liegen auf Europaletten. Hab vergessen, das zu erwähnen (sorry).

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