Wo arbeiten die Stasi-Mitarbeiter von früher eigentlich heute?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist verschieden. Manche sind in ihren alten Beruf zurückgekehrt. Andere wurden von Wachschutz-Unternehmen übernommen. Wieder andere sind krankgeschrieben oder in Frührente und in psychiatrischer Behandlung. Manche haben die Kontroll-Hürden überwunden und sind im Öffentlichen Dienst tätig. Und welche haben ihren Irrtum bereut und einen Neustart hingelegt.

Das gab es schon öfter in der Geschichte. U. a. nannte man das „entnazifiziert“.


666Phoenix  04.11.2019, 08:20

Und dann "entstasifiziert"? :-)

Wann endlich kommt die "Entjesufizierung"?

1
OhNobody  05.11.2019, 14:58

Danke für das Sternchen ... und liebe Grüsse ...

1

Der ehemalige Stasimitarbeiter wurde bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich in der Privatwirtschaft als Vertreter in der Versicherungsbranche oder als Handelsvertreter im Vertrieb genommen. Nunmehr bewaffnet mit Katalogen, Musterkoffern und Werbegeschenken sowie einem abgeschriebenem Dienstwagen und dem abgetragenen Stasi-Jacket kehrten die sogenannten Ex-Spitzel in Scharen in die neue Bundesdeutsche Republik zurück. Gerne wurden sie ansonsten nur im Wachdienst, für Hilfstätigkeiten oder dem Überwachen von Mitarbeitern beschäftigt. Von Kußhand zu sprechen sollte nur der Wunschtraum eines Ehemaligen sein, statt dessen bekamen die alten sogenannten Schnüffler eher einen saftigen Pferdekuss.


matzevalentin  26.12.2019, 19:22

Den Pferdekuß gab es nur bei Bewerbungen im öffentlichen Dienst. Übrigens hat sich die Dämonisierung der Stasi für die BRD nicht ausgezahlt. Heute weiß jeder Trottel, daß er sich bannig verpissen muß, wenn ein Werber vom BND ihn als V-Mann verpflichten will. Alle Bürger zeigen nun diesen Hohlköpfen einen Vogel.

0
verreisterNutzer  22.01.2020, 01:02

Also Gysi, der in einer vorherigen Frage als IM genannt wurde, sitzt ja nun in der Politik und sollte M.rk.l wirklich IM Erika gewesen sein... - hab' ich mal gelesen, ehemalige DDR-BürgerInnen werden es vielleicht wissen.

0

Von Rente, Politik, Sicherheit, Beamter ist alles dabei.

Es gab keine wirkliche juristische Aufbereitung, wie auch bei dieser enormen Anzahl an Mitarbeitern.

Ähnlich wie nach dem dritten Reich, auch dort konnte man nicht alle Schuldigen verfolgen, der Staat brauchte nach beiden Regierungen Mitarbeiter.

Überall. Du denkst sicher, der Stasimitarbeiter wäre ein Typ, kalt, kantig, besserwisserisch und arrogant und hat ein Messer quer im Mund. Nein, da liegt der Betrachter falsch. Der Stasimitarbeiter - richtigerweise "hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS als Berufssoldat" - ist empathisch, kreativ, kühn, patriotisch und mutig. Er ist also für höhere Aufgaben prädestiniert und wurde von westdeutschen Firmen mit Kußhand genommen. Heute hat er sich nach oben gekämpft und steht heute an der Spitze von Unternehmen.


GeorgOrwell1984 
Fragesteller
 05.11.2019, 14:03

"ist empathisch, kreativ, kühn, patriotisch und mutig."

Warum sollte er?

2