Wird man automatisch gewarnt, bevor eine SSD Festplatte die maximale Anzahl von Schreibvorgängen erreicht hat?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die TBW-Angaben, die aus den maximalen Schreib- bzw. Löschzyklen pro Zelle, der Kapazität und dem Overprovisioning (also versteckten Speicherzellen, die dir keine aktive Kapazität, aber mehr Zellen zum durchlaufen) entstehen, sind statistische Mittelwerte. Eine SSD kann deutlich länger halten, oder auch deutlich früher kaputt gehen.

SSDs haben, genauso wie mechanische Festplatten, die SMART Funktionalität, die bestimmte vitale Werte überwacht und bei Abweichungen theoretisch Warnungen wirft. Ein BIOS bzw. bei modernen Rechnern UEFI kann häufig eine solche Warnung ausgeben, aber das ist auch nicht immer der Fall, dass diese Funktion implementiert ist und verlässlich läuft.

Ein gutes, kostenloses Tool ist Crystal Disk Info. Das läuft im Hintergrund, braucht nicht viel CPU/RAM, das es dir abzwackt und zeigt dir in der Icon-Leiste rechts in der Taskliste von Windows dann die Temperaturen der Laufwerke an und checkt im Hintergrund alle vitalen Parameter der Festplatten und SSDs. Damit kannst du Defekte frühzeitig erkennen. Vor einem plötzlichen Ausfall, der auch immer vorkommen kann, schützt es nicht, daher ist Datensicherung immer ein wichtiges Thema. Aber es hilft dir, alterungsbedingte, kleine Veränderungen an den Laufwerksparametern zu erkennen und diese als Anlass zu nehmen, es auszutauschen, was du ohne dieses Tool möglicherweise nicht hättest. Das Tool warnt auch mit Pop-Ups oder Sounds vor hohen Temperaturen und Verschlechterungen an anderen Parametern.

Eine SSD hält aber deutlich länger, als man bei 500-1000 Schreibzyklen pro Zelle glauben mag. Der Trick heißt "Wear Leveling" und schreibt statt in die gleiche Zelle in eine andere, die evtl. weniger Schreibzugriffe hat und zudem schon gelöscht ist (SSD-Zellen müssen erst mal gelöscht werden, bevor sie neu beschrieben werden müssen, was den Schreibzugriff langsam macht). Je mehr Platz du noch auf der SSD hast, desto mehr kann verteilt werden und eine SSD kann ewig halten. Eine randvolle SSD, auf der auch noch ein permanenter Schreibprozess wie ein Swapfile läuft, ist schon lange vor Erreichen der TBW-Werte kaputt.

Mannimanaste 
Fragesteller
 06.04.2024, 15:33

Danke für die Infos und Tipps!

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Haben sie nicht.

Sie kacken einfach ab.

Woher ich das weiß:Hobby
Mannimanaste 
Fragesteller
 06.04.2024, 00:19

Danke für die Info. Allerdings ist diese nicht sehr ergiebig was meine Frage insgesamt betrifft... Wie gesagt: Wenn es diese automatische Warnung NICHT gibt, muss es ja eine Möglichkeit geben, den näher kommenden Moment des "Abkackens" zu überprüfen, um rechtzeitig eine Datensicherung zu machen. Man kann ja die Daten nicht einfach vorsorglich jede Woche auf eine neue Festplatte sichern...

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Hallo Mannimanaste!

Ich würde immer Backups machen und mich so absichern. Eine HDD oder SSD kann immer etwas haben und dann einfach so "abkacken". Daher ist ein BACKUP das A und O.

Daten erst dann zu sichern, wenn eine Warnung erscheint oder es zu Problemen kommt, ist die falsche Herangehensweise!

Ginge es nur um eine Systemplatte, dann wäre es nicht einmal schlimm, wenn "nur" das Betriebssystem installiert ist. Wichtig sind zumeist private Daten. Das Betriebssystem könnte man schnell installieren; oder auch per Backup zurückspielen. Ich trenne z.B. immer Systemplatten physisch von anderen Datenträgern. Manche Leute erzeugen Partitionen und solche Spielchen. Auch das würde ich nicht machen. Eine sauber physisch getrennte Platte ist unbezahlbar.

Ah, wegen der Frage zweck Prüfung/Überwachung:

Ich wurde noch nie gewarnt. Außerdem sind die Angaben bzgl. der Schreibvorgänge nur theoretische Werte. Es ist nicht so, dass die SSD just in dem Moment bei Erreichen des Wertes abschmiert. Ich hatte schon SSD, die vorher den Geist aufgegeben haben. Mit dem Controller kann auch etwas sein! Dann hatte ich zwecks Test Gebrauchtware gekauft und getestet. Da waren Kandidaten dabei, die weit mehr Zyklen auf dem Buckel hatten.

Hersteller der HDD/SSD bieten doch zumeist eigene Software an. Prüfe den Hersteller Deiner SSD und schaue direkt beim Hersteller.

Ansonsten gibt es unterschiedliche Tweak/Tuning/Tools, die SSD ebenfalls testen und überwachen können. SSD Life, CrystalDiskInfo, SSDFresh, SSDLife Pro usw.

Nur so als Idee.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Mannimanaste 
Fragesteller
 06.04.2024, 15:31

Danke für die informative Antwort!

Ich überlege mir gerade, ob ich meine langfristigen Daten (Kinderfotos und Filme aus der Kindheit meines Sohnes, usw.) vielleicht auf ca. 10 M-Discs mit je 100 GB Datenvolumen sichern sollte.

Wenn das stimmt mit der Haltbarkeit von 1000 Jahren (auch wenn's nur paar hundert Jahre wären, oder selbst wenn's nur 100 Jahre wären), dann ist das ja zur Zeit die beste Methode digitale Daten langfristig zu sichern, oder?

Frägt sich halt, wie die Daten in 500 Jahren gegebenenfalls ausgelesen werden können, denn mein (dafür angedachter) M-Disk Recorder ist bis dahin sicher schon kaputt.

Aber der Gedanke, dass die wervollen digitalen Erinnerungen auf HDD oder eben auch SSD nach eine überschaubaren Zeit von einigen Jahren bis maximal einigen Jahrzehnten einfach verloren sein werden, finde ich nicht so schön.

Und den Cloude Speichern wie Onedrive oder Dropbox auf so lang Sicht zu vertrauen ist natürlich auch nicht wirklich sinnvoll...

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