Wird jeder an der Uni nach 3 Jahren fertig?

13 Antworten

Nein, fast keiner!

Die Mindeststudienzeit beträgt für den Bachelor fast überall 7 Semester, incl. Abschlussarbeit. Viele aber verlieren schon das erste Semester, bis sie ich überhaupt zurechtgefunden haben. Da kann man mal locker mit 8 bis 9 Semestern rechnen. Bummelanten brauchen aber noch wesentlich länger.

Ich habe an der Uni noch Diplom gemacht und die Mindeststudienzeit lag bei 8 Semestern und die Förderung endete bei glaub' 10 Semestern. Die haben die meisten aber auch gebraucht bis zum Exmanen, nicht wenige auch 12 Semester und mehr.

Eng wird es dann für Leute, die auf BaFöG angewiesen sind und die dort dann wegen der zu langen Studienzeit rausfallen. Ausserdem verlieren die den Anspruch auf die studentischen Krankenversicherung. Viele sind dann gezwungen zu arbeiten, was aber das Studium erst recht noch verlängert.

Und dann geht die Regierung in NRW unter Herrn Laschet (CDU) jetzt auch noch hin, und erlaubt den Unis wieder Anwesenheitsplicht einzuführen. Die NRW-Schul-Ministerin Yvonne Gebauer (FDP), die selbst nie studiert hat, hat offenbar keine Ahnung, was so an den Unis abgeht.

Nein, bei weitem nicht. Zu einem Studium gehört eine sehr große Eigenverantwortung, die ein Großteil der Menschen, die gerade von der Schule kommen, einfach noch nicht besitzen. Niemand zwingt dich während des Studiums deine 30CP pro Semester zu machen. Niemand zwingt dich zu den Vorlesungen, geschweige denn den Prüfungen hinzugehen.

Zudem gibt es noch andere Gründe wie Urlaubssemester, Arbeit neben dem Studium, fehlgeschlagene Prüfungsversuche oder schlichtweg ein sehr schwieriges Studiumsfach welches das Studiumsende verzögern kann.

So kommt es häufig vor, dass Studenten länger als die Regelstudienzeit brauchen.

Ssimone  23.08.2019, 16:33

beide daumen hoch

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Die regelstudienzeit ist ja nur das, was die Uni vorgibt, wenn man vollzieht studiert und sich relativ gut an den vorgegebenen modulplan hält. Es gibt aber etliche gründe, warum man mal ein semsters weniger macht, sei es nur, weil man eben arbeiten muss, um das Studium zu finanzieren. Andere machen ein auslandssemester, welches dann aber nicht angerechnet wird oder fallen durch Prüfungen, die nur einmal im Jahr abgehalten werden. Manche Menschen engagieren sich ehrenamtlich noch irgendwo, wollen mehr Freizeit... Du bist ja nicht gezwungen, das in der Zeit zu schaffen. Bei mir an der Uni ist es so, dass viele das erste und zweite Semester mehrmals machen müssen weil sie die Prüfungen nicht bestehen. Von denen, die mit miir angefangen haben, sind jetzt nur noch 10% da, im 3. Semester. Viele unterschätzen nach der schule, wie schwer die Prüfungen sein können oder gehen lieber Eis essen statt zur Vorlesung. Da fällt man dann eben durch.

Ich mache vermutlich auch ein Jahr länger, weil jetzt in den sommerferien für das 3. Semester ein Seminar besucht werden musste, um daraufhin selbst ein Tutorium zu geben, zu welchem ich nicht ging, weil für mich andere Dinge persönlich wichtiger waren. Dafür mache ich das ein andermal und habe im 3. Semester mehr zeit, nebenbei noch Schwedisch weiter zu lernen, was ich einfach so als Hobby nebenbei angefangen habe. Ist ja kostenlos an der Uni. Ich kenne viele, die mal wo anders reinschnuppern und andere Seminare belegen, die nicht zum Studium gehören, weil es einfach Spaß bringt und interessant ist. Wann sonst hat man denn die Chance, sich kostenlos so etwas anzuhören und zu lernen, wenn nicht im studium?

Man soll sein Studenten leben ja genießen. Da kann man seine Freiheit ausnutzen und eben dafür etwas länger brauchen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Philosophie und Erziehungswissenschaft.

Natürlich wird nicht jeder automatisch nach 3 Jahren fertig!

Da gibt es zB Urlaubsemester, die viele zwischendurch einlegen müssen, jedes verzögert das Studium um ein halbes Jahr. Warum machen manche Urlaubssemester?

Manche müssen pausieren, um Geld für den Rest des Studiums zu verdienen. Manche bekommen ein Kind. Manche erkranken schwer. Manche machen ein freiwilliges Praktikum. Manche möchten länger ins Ausland.

Dann kann sich das Studium leicht nochmal verzögern, zum Beispiel, wenn man durch eine oder mehrere Prüfungen fällt und dann im nächsten Semester wiederholen muss.

Mein Studium hat zB auch 1 Jahr länger gedauert als Regelstudienzeit. Ein Semester habe ich ein freiwilliges Vollzeitpraktikum gemacht, und ein Semester ging drauf, weil ich einen Unfall hatte und drei Monate nicht zur Uni konnte.

Man wird fertig, wenn man die erforderlichen CP durch Bestehen der vorgeschriebenen Prüfungen erreicht hat. Wieviel Semester man dafür braucht, ist einem zum Teil selbst überlassen. Die Regelstudienzeit ist nur die Zeit, in der man es schaffen KANN.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung