Wildvögel, welche Krankheit?
Wie schon vor 2 Jahren
https://www.gutefrage.net/frage/wildvoegel---welche-erkrankung
habe ich auch in diesem Jahr einige tödliche Erkrankungen bei den Wildvögeln beobachtet. Betroffen waren dieses Jahr vereinzelt Kernbeißer, Amsel, Buchfink, sehr viele Meisen wie Blaumeise, vereinzelt Schwanzmeise, Sumpfmeise und Kohlmeise. Binnen weniger Tage waren sie tot.
Stark aufgeplusterte Blaumeise, die sogar mitten auf der Wiese schlief.
Keine Fluchtdistanz mehr, diese Blaumeise hätte ich in die Hand nehmen können.
Von den Symptomen her könnte es eine Erkrankung durch den Usutusvirus sein, aber Ende Januar/Februar fliegen keine Mücken!?
Jemand eine Idee, was das sein könnte?
3 Antworten
Ich würde hier Trichomonas gallinae nicht ausschließen - Erlenzeisige, Grünfinken, Buchfinken, Kernbeißer, Gimpel und weitere Vögel, auch Wellensittiche etc. können betroffen sein.
https://www.landeslabor.berlin-brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.169523.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Trichomonas_gallinae
Charakteristische Merkmale für den Befall durch den Einzeller sind apathisches Verhalten, ein schaumiger, verklebter Schnabel, starkes Aufplustern und fehlendes Fluchtverhalten der Vögel. Die Krankheit ist hochansteckend und kann sich vor allem in Wasser- und Futterstellen auf andere Vögel übertragen (Menschen, Hunde und Katzen sind nicht gefährdet).
https://www.lbv-muenchen.de/unsere-themen/vogelkunde/ganzjahresfuetterung/gruenfinkensterben.html
Gerne - und ja, ganz genau wirst Du es erst erfahren können, wenn sich ein Fachmann die Vögel angeschaut bzw. ein Labor ausgewertet hat.
So nun ein Danke meinerseits für die Auszeichnung.
Bei meinen Erlenzeisigen habe ich das Gleiche erlebt. Aber es waren nur ein paar wenige Vögel. Der bei weitem größte Teil des Schwarms war gesund. Eigentlich kommt das jedes Jahr um diese Zeit vor. Zum Glück hat sich die Krankheit nicht auf meine anderen Vögel ausgebreitet. Alle anderen sind gesund, aber die wenigen Erlenzeisige litten ganz genau unter den von dir beschriebenen Symptomen. Allerdings weiß ich auch nicht woran die Vögel erkrankt sind.
Ganz am Ende dieses Videos kannst du es sehen. Es stammt von 2016, könnte aber genauso gut in diesem Jahr gedreht worden sein.
Ja, ganz typisch dieses Krankheitsbild am Ende des Videos, aufgeplustert, verschmierter Schnabel, schläfrig. Mittlerweile habe ich schon einen Blick dafür und erkenne das schon sehr früh am Verhalten.
Bis auf die Blaumeisen (da waren es 6 von ~15) waren auch bei mir nur sehr vereinzelte Vögel erkrankt.
Es tut mir immer so leid um die Vögel, aber man kann rein gar nichts tun. Am Abend nehme ich immer die Futterschale rein, mache alles sauber und dann sehe ich wie die kranken Vögel genau dort sitzen wo die Schale stand. Dort verbringen sie dann die Nacht. Vielleicht fühlen sie sich auf meinem Balkon sicher. Aber wenn ich dann am Morgen schaue, liegt hin und wieder einer tot am Boden.
Ich wundere mich nur, dass darüber nicht berichtet wird bei NaBu & Co.
Aufgrund der Verhaltensstörung tippe ich auf einen Virus als Ursache. Vielleicht sollten wir mal ein aufgefundenes Tier einfrieren und einschicken.
Falls wieder einer auf meinem Balkon liegt werde ich das machen. Allerdings habe ich nur noch 2 kranke "Hühner" da draußen sitzen. Es ist nicht sicher dass sie ihren letzten Atemzug auf meinem Balkon machen.
Ich habe meisten auch nur ein paar Federn morgens vorgefunden, denn Falke, Sperber und Co haben ein geschultes Auge für solche Kandidaten.
Letztlich waren es in diesem Winter 9 Vögel (2 habe ich gefunden) von weit über 100 Vögel, die zur Fütterung kamen.
Ick kenn mich mit der Sache an sich nicht aus, aber: wenn die Sonne an Jan/Febr.-Tagen kräftig ist, dann sieht man insbesondere auf Waldlichtungen doch durchaus mal Mücken?
Definitiv eine interessante Beobachtung, auch wenn ich den Link lese.. treten da irgendwelche Erreger alle 2 Jahre auf?
Ich treff demnächst vermutlich einen Bekannten, der Biologe ist. Wenns klappt, frag ich ihn mal.
Bei uns wie gesagt mitten in der Fränkischen. Und der Winter war kalt.
Zecken sind an solchen Tagen auch immer gleich unterwegs.
Ne, ich beobachte jedes Jahr bei der Vogelfütterung einige Tiere. Es sind nicht viele gemessen an den zig Vögeln (z.B. ein Kernbeißer von über 30 !!), die zu den vielen verschiedenen Futterstellen kommen, aber das ist jedes Mal ein Trauerspiel mit den verendeten Tieren.
Ich hatte schon gedacht, ich friere mal ein Vogel ein und schicke den zur vet. Uniklinik nach Gießen !?
Wäre natürlich klasse, wenn die Ursache mal geklärt werden könnte.
Das ist eine gute Idee! Ich würde mich freuen, wenn du mich dann kontaktierst und mir das Ergebnis schreibst. Vielleicht haben die ja auch noch einen Tipp für uns.
Das mache ich und schicke einen in die Uniklinik. Wird aber bestimmt wieder Winter werden, wenn ich die nächsten sehe.
Danke für die interessanten hilfreichen Links und den Hinweis.
Die Ursache des Grünfinkensterbens im späteren Frühjahr 2009 durch Trichomonaden war mir bekannt.
Dagegen spricht nach meiner Überlegung, dass keine epidemische Ausbreitung der hochansteckenden Krankheit (nur vereinzelte Erkrankungen im Winter) beobachtet wurde und dass die Trichonomaden sich an Tränkestellen im Winter (Januar/Februar) nicht so vermehren könnten (große Teiche sind vorhanden)
Verhungert sind die Vögel glaube ich nicht, denn gefressen und getrunken haben sie. Allerdings ist das schwierig abzusichern, denn ich meine auch das Scheinpicken gesehen zu haben.
Letztlich wird man wohl einen aufgefundenen Vogel untersuchen lassen müssen.