Wie viele Schachzüge kann ein Schachprofi voraus bedenken?

3 Antworten

Sobald ein Schachspieler mehr von dem Spiel kennt als die Regeln, ändert sich sein Denken!

Leider kann man dieses „Vorausbedenken“ nicht zwangsläufig in einer Anzahl von Zügen angeben, da auch die besten Spieler noch immer die eine oder andere Antwort des Gegners übersehen! Es ist doch sehr oft so, dass berechnete „Zwangszüge“ gar nicht so erzwungen sind wie es sich die Spieler vorstellen …

Natürlich ist das Spiel in vielen Fällen von taktischen Drohungen geprägt, doch sollte man die strategischen Pläne keinefalls unterschätzen. Es genügt taktisch i.a. 2 … 4 Züge vorauszusehen, strategische Planungen können aber durchaus „tiefere“ Berechnungen erfordern!

Auf ein Schachgebot muss der Gegner jedoch reagieren. Nur gibt es da schon 3 Möglichkeiten:

  1. Der König weicht aus.
  2. Die schachbietende Figur wird geschlagen.
  3. Es wird eine eigen Figur dazwischen gestellt.

Auch hier besteht nicht unbbedingt ein „Zwang“!

Es gibt Spieler, die „können“ bis zu 10 … 15 Züge vorausberechnen, doch ist das nur in den allerwenigsten Stellungen erforderlich!

Diese Frage wurde natürlich schon oft an Schachprofis direkt gestellt. Eine vielleicht repräsentative Antwort hat der ehemalige Weltmeister Aljechin gegeben: "immer einen Zug mehr als der Gegner". Wenn du eine konkrete natürliche Zahl erwartest, so ist diese Antwort natürlich nicht befriedigend, aber tatsächlich ist die Anzahl der vorausberechneten Züge variabel und hängt auch davon ab, wieviel der Gegner vorausberechnet und natürlich wie forciert die Züge sind.

Einen der rest sind nur taktische Spekulationen die sich je nach Situation anpassen können oder auch nicht.