Wieso wird einem Verletzten (nach Blutverlust) Kochsalzlösung (0.9%) gespritzt, welche Folgen hätte eine geringere Konzentration der Lösung?

agrabin  25.11.2020, 16:26

Hinweis: Nur Pflanzenzellen mit Zellwand können turgeszent sein.

lars675st 
Fragesteller
 25.11.2020, 16:43

Hmm...danke, ich verstehe nur nicht inwiefern das was mit Deplasmolyse und Osmose zutun haben soll:/

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

o,9% entspricht genau der Salzkonzentration im Blut.

Eine niedrigere Konzentration im Blutplasma würde dazu führen, dass die Zellen Wasser aufnehmen u.U. bis sie platzen.

Eine höhere Konzentration im Blutplasma würde dazu führen, dass Wasser durch Osmose aus den Zellen heraustritt, die Zellen schrumpfen bis zum Funktionsverlust.

Eine Lösung mit geringerer Salzkonzentration zu verabreichen hat zur Folge, dass der Körper nicht nur den Blutverlust verkraften muss, sondern auch Salz nachliefern, um wieder zu einer physiologischen Konzentration zu kommen. Das wäre also eine zusätzliche Belastung.

In deinem Argument nennst du "die Zelle". Der Menschliche Körper besteht aus sehr vielen Zellen. Es ist nicht das Ziel, die Zellen praller zu machen. Das wäre auch kein Vorteil.

Google kennt die Antwort!
Verliert ein Mensch z.B. durch einen Unfall Blut, so verliert er damit auch die darin enthaltenen Salze. Als Blutersatz erhält er zunächst eine sogenannten "physiologische Kochsalzlösung. Hierbei handelt es sich um eine 0,9%ige Kochsalzlösung. Diese Konzentration entspricht der normalen Salzkonzentration im Blut.
Steckbrief: Natriumchlorid - Chemie interaktiv
www.chemie-interaktiv.net › nacl_html › nacl_verwendung
Woher ich das weiß:Recherche
lars675st 
Fragesteller
 25.11.2020, 13:59

Danke, ist meine Hypothese also unlogisch?

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herja  25.11.2020, 14:04
@lars675st

Nein, aber es geht primär darum, den Blutverlust so schnell wie möglich zu ersetzen.

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iqKleinerDrache  25.11.2020, 14:11
@lars675st

fast -- aber nicht so wie du sagtest (Hypothese FS). Man will eben nicht dass mehr diffundiert oder weniger als es soll. Deswegen genau gleich wie das Blut nicht zu wenig aber auch nicht zu viel Salzgehalt.

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Ich kenne mich in diesem Bereich der Medizin so gut wie gar nicht aus, allerdings weiß ich, dass die Kochsalzlösung + einer weiteren Methode den Körper auf rund 15°C abkühlen lässt und somit in den Zellen durch die Kälte Abbauprozesse gestoppt werden. Dadurch nimmt das Gehirn deutlich weniger Schäden auf. Es bleibt den Ärzten also mehr Zeit zu handeln und das Leben des Opfers zu retten

Maxxismo  25.11.2020, 14:14

Das ist leider falsch. Die sogenannte bewusste Unterkühlung wird zwar eingesetzt, aber nicht bis auf 15 Grad. Und das hat auch nichts mit der Kochsalzlösung zu tun.

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Kochsalzlösung wird eingesetzt, um nach einem großen Blutverlust den notwendigen Druck in den Blutgefäßen zu erhalten. Da fehlt ja einiges an Volumen im Blutgefäßsystem.

Wäre die Konzentration an Elektrolyten, insbesondere Kochsalz, in der Infusionslösung zu groß oder zu klein, würde dies zu einer Verschiebung von Wasser aus dem Gefäßsystem in die Zellen hinein oder von Elektrolyten in die Zelle hinein bzw aus einer Zelle hinaus führen. Das wäre gefährlich. Deswegen dürfen (außer unter bestimmten Umständen) keine Flüssigkeiten infundiert werden, die wesentlich weniger oder wesentlich mehr Elektrolyte enthalten als das Blut.