Warum nimmt man bei Blutverlusst nicht Wasser?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

physikalisch gilt das Prinzip des Konzentrationsgefälles. D.h., dass zwei Medien immer anstreben, dieselbe Konzentration (z.B. an Teilchen) zu haben [Osmolarität]

In deinem Beispiel haben wir einmal das Medium in dem Erythrozyt und einmal das Blutplasma, das größtenteils aus Wasser besteht.

In den Zellen sind viele Teilchen. Möchte man nun den Blutverlust durch salzarmes Wasser ausgleichen, so kann ein Konzentrationsausgleich nur dadurch erreicht werden, dass Wasser in die Zelle eindringt. Der dabei entstehende osmotische Druck bringt die Erythrozyten zum Platzen. Das ist lebensgefährlich.

Um dieses Problem zu vermeiden, braucht man eine H2O-Lösung, in der die Osmolarität gleich der in den Erythrozyten ist. Und dies ist üblicherweise eine 0,9%ige Kochsalzlösung. Hier kommt es zu keinem Konzentrationsgefälle zwischen Erythrozyten und Blutplasma.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Im Grunde ich auch NaCl, also die "Kochsalzlösung" medizinisch längst überholt, längst gibt es "moderne" Vollelektolytlösungen, die dem Blutplasma in der Zusammensetzung nahezu identisch sind. Unser Blutplasma, besteht einfach aus ganz vielen Bestandteilen, der Hauptbestandteil ist tatsächlich Wasser, hätte es zu viele feste Bestandteile, so wäre unser Blut zu dickflüssig, als dass es vom Herzen effektiv durch den Kreislauf gepumpt werden könnte, es wäre somit gar kein Leben möglich. NaCl ist einfach Wasser und Kochsalz (0,9%) alle anderen Plasmabestandteile, enthält es jedoch nicht, sodass es bei größeren Infusionsmengen zur Verschiebung von Elektrolyten kommt, was ab einem gewissen Punkt auch lebensgefährlich ist, daher die modernen Vollelektrolytlösungen. Reines Wasser, verträgt der Körper intravenös nur in einer sehr geringen Menge, hiervon, kann man mal, natürlich sterilisiertes Wasser in Ampullen und keines aus dem Wasserhahn, 10 oder 20 Milliliter zur Verdünnung eines Arzneimittels verwenden, genauso sind geringe Mengen von NaCl vollkommen unbedenklich, große Mengen davon, also von Wasser wären jedoch lebensgefährlich, da das Wasser zum Salz hinwandert und das Salz in den Blutzellen vorhanden ist. Wenn also zuviel Wasser in die Zellen eindringt, dann Plätzen diese irgendwann, da ihr Fassungsvermögen natürlich begrenzt ist, das wäre dann tödlich, denn der Blutdruck wäre zwar ausreichend stabil, ohne Blutzellen ist jedoch kein Sauerstofftransport möglich, die Person würde also demnach innerlich ersticken. Mfg.

Hallo,

Kochsalzlösung ist isotonisch, es hat also im Prinzip die gleiche oder eine ähnliche Menge "gelöster Stoffe", wie das Blut. Wasser, vorallem destilliertes weist dies nicht auf, dadurch könnten sich bei zu hoher Menge die roten Blutkörperchen verformen bzw. sogar platzen.

LG Mark

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Biologie Leistungskurs auf dem Gymnasium.
StultusIdiotici 
Fragesteller
 07.09.2020, 23:05

Was sind genau gelöste Stoffe und wieso spielen die eine Rolle?

danke für die vorherige Antwort :)

0
HansWurst45  07.09.2020, 23:10
@StultusIdiotici

oops, das tut weh'

laut deinem Fragenprofil warst du vor hundert Tagen siebzehn und willst Bauingenieur studieren. Also nehme ich mal an, dass du auf den Gymnasium in der zwölf bist. Da solltest du aber langsam mal was gelernt haben. - vor allem, mal selber was zu recherchieren! Ich hoffe inständig, dass ich nie über eine Brücke fahren muss, die du gebaut hast.

0
Mark2018, UserMod Light  07.09.2020, 23:20
@StultusIdiotici

Gelöste Stoffe sind Salze, Mineralien etc., wenn destiliertes Wasser - also Wasser mit wenig bis kaum gelösten Salzen - in den Bereich um die roten Blutzellen kommt, dann wird im Prinzip zu viel Wasser von der Zelle aufgenommen, da außen ja weniger Salze sind, als innen. Das ganze Phänomen ist ein bisschen schwer zu erklären, zumindest so per Text. Kannst dir ja mal ein Video zur "Osmose" reinziehen. :D

0
DerFreieMann  07.09.2020, 23:25
@StultusIdiotici

Eine Lösung ist eine Mischung aus einem festen und einem flüssigen Stoff. Eine Kochsalz-Lösung z.B. ist eine Mischung aus Natriumchlorid (also Kochsalz), das man auch zum Kochen benutzt, und ganz einfachem Wasser. Kannst du zu Hause selber testen, indem du Salz in Wasser löst. Et voila, du hast eine Kochsalzlösung.

Kochsalzlösung hat sehr viele verschiedene Funktionen in der Medizin und im Körper. Als Infusion nutzt man es z.B., um eine Dehydration zu verhindern, also ein Wasser-Salz Mangel. Denn Salze sind für unseren Körper überlebenswichtig. Einmal für die Erregungsleitung zwischen den Nerven, sowie für den Knochenaufbau, die Verdauung und Gewebespannung.

2

Weil die physiologische Kochsalzlösung der Blutzusammensetzung ähnlicher ist als pures Wasser.

Reinem Wasser fehlt vor allem das Salz. Dadurch würden die Körperzellen durch die Osmose zu viel Flüssigkeit aufnehmen und platzen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Osmose

Kochsalzlösungen bestehen doch zu über 96% aus Wasser, also nimmt man so gesehen doch Wasser, nur eben Salzwasser.