Wieso sind Hunde treu und Katzen untreu?

12 Antworten

Der Hund (Wolf) ist ein Wesen, das in sozialen Verbänden lebt und folglich alle Verhaltensstrukturen besitzt, die ihn für ein Leben in einer Gemeinschaft mit Artgenossen befähigt. So kann er sich in eine Rangordnung einfügen, der kann sich unterordnen, kennt die Demutsgebärden, kann seine Gefühle mit Gestik und Mimik zeigen, kann sich freuen und Dankbarkeit zeigen, kann spielen und Verantwortung übernehmen und vieles mehr. Das sind alles Verhaltensweisen, die wir bei unseren Mitmenschen ebenfalls schätzen. Da der Hund nun seit Jahrtausenden als Kumpan des Menschen obendrein gezüchtet wurde, d.h. es wurden bevorzugt die Tiere zur Fortpflanzung zugelassen, die den Menschen wie einen ranghohen Artgenossen akzeptieren können, sind genau solche Verhaltensstrukturen auch besonders ausgeprägt vorhanden bei den Hunden in unserer Zeit. Die Katze stammt dagegen von Tieren ab, die vorwiegend allein, solitär leben und nur zu bestimmten Zeiten lose Kontakte zu Artgenossen herstellen. Daher haben sie die sozialen Merkmale und damit auch die feste Bindung an den Menschen (Treue) weit geringer ausgebildet.Zudem haben sie weit weniger Möglichkeiten ihre Stimmungen und Gefühle durch eine differenzierte 'Körpersprache' auszudrücken. -- Zu deiner angehängten Frage, warum Männer häufiger mit Hunden und Frauen mit Katzen verglichen werden, ist zu sagen, dass damit nur ganz bestimmte Verhaltensmerkmale der Geschlechter angesprochen sind. Beim Mann gibt es die extrem anhängliche und unterwürfige Haltung im Kampf um die Liebe einer Frau (nur in dieser besonderen Situation wird er mit dem Hund verglichen). Und bei der Frau gibt es die kühle, distanzierte, abwartende Haltung, wenn sie sich bei einem Mann nicht sicher ist. Dann wird sie von Männern mit einer Katze verglichen, was bereits eine aggressiv getönte Aussage ist, die aus der fehlenden Akzeptanz durch die umworbene Frau resultiert. Er hat starke Gefühle des Begehrens und meint sie sei unemotional, weil er ihre abwartende Unsicherheit als 'Mangel' fehlinterpretiert.

Also ich beziehe mich auf die Überschrift:

Das ist klar durch die Herkunft des Hundes zum Wolfsrudel begründet. Das nur funktionieren oder überleben konnte, wenn Sie zusammenhielten zum Wohle aller. Dazu gehöre die gemeinsame Aufzucht der Welpen genauso, wie das nur das Alfa-Paar das allgemeine sagen hatten. Nur die Stärksten und Kleversten konnten diese Position erreichen und diese forderten von allen Loyakität, also Treue.

Katzen sind Einzelgänger und nur sich selbst treu.

schuhmode  30.05.2011, 08:07

Katzen sind Einzelgänger und nur sich selbst treu.

"Auf dem Land, wenn Katzen zwar zu einem Haus gehören, aber dort außerhalb der direkten Kontrolle durch den Menschen leben, schließen sie sich häufig zu kleinen Gruppen aus verwandten Weibchen, deren Jungen, halbwüchsigen Jungen und ein oder zwei Katern zusammen." (http://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze#Sozialverhalten)

Jedoch jagen sie nicht gemeinschaftlich.

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taigafee  30.07.2011, 06:14

das kommt ganz auf die bindung und die veranlagung der katze an. meine katzen sind so treu, sie laufen mir auch draußen immer nach, wollen immer in meiner nähe sein. sie gehen zu niemandem. einzig mein verstorbener kater, der früher von tierheim zu tierheim gewandert war, der schnappte sich immer die besucher, wenn er sie von weitem beäugt hatte und für gut befand, und belagerte sie regelrecht. dieses betteln nach einem schönen zu hause war schon zu stark in seinem wesen verankert.

auch ein hund, der keine beziehung zu seinen menschen aufbauen kann, weil sie ihn nicht erziehen und artgerecht halten, wird nicht treu sein, sondern immer nach einer echten beziehung ausschau halten. unser boxer früher rannte zu jedem und ging auch überall mit.

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Dass speziell Männern die Treue von Hunden nachgesagt wird habe ich ja noch nie gehört. Der Ausdruck der falschen Schlange in Bezug auf Frauen ist eine Allegorie auf die biblische Geschichte Evas und Adams - in der patriacharischen Gesellschaft Europas hatten Frauen über Jahrhunderte einen schlechten Stand und "Falschheit" galt als "natürliche Eigenschaft" der Frauen. Vererbt durch Eva, die sich von einer falschen Schlange hat verführen lassen.

Generell werden Hunde eher als "männliche" und Katzen eher als "weibliche" Tiere gesehen. Das mag auf deren Artikel in der deutschen Sprache zurückzuführen sein oder auch auf darauf, dass man glaubt Frauen würden die sanften, verschmusten, eleganten Katzen lieber mögen und Männer die aktiven, verspielten, großen Hunde - nicht umsonst werden sog. "Handtaschenhunde" als typisch weibliche Haustiere gesehen. Beide Sichtweisen sind so natürlich nicht richtig und in Deutschland ist das auch gar nicht so extrem ausgeprägt. In Amerika hängt man dieser Sichtweise scheinbar viel mehr nach - hier sind die Unterschiede viel größer. In der Werbung werden Hunde sehr viel öfter in Begleitung von Männern, Katzen viel häufiger in Begleitung von Frauen dargestellt. Selbst die Artikel selbst werden in den spezifischen Farben blau (für Hunde) und rosa (für Katzen) vermarktet.

Ich habe 2 Katzen und 2 Hunde - jeweils Männchen und Weibchen. Ich bin auch aufgewachsen mit Hunden und Katzen. Beide sind treu - es liegt am Menschen. Ich kenne den Spruch auch etwas anders. Frauen werden mit Katzen verglichen, weil sie ihren eigenen Kopf haben u. somit für Männer manchmal unberechenbar erscheinen - was weder die Frau noch eine Katze ist. Mit Treue habe ich noch nie einen Vergleich oder Spruch gehört / gelesen.

Allerdings haben Hunde eine Art Gehorsam - Katzen nicht. Und auch da werden gerne Vergleiche zu Männern u. Frauen gemacht.

Fakt ist: Hunde kann ich ein Gehorsam bei bringen - je nach Rasse auch ein Kadavergehorsam. Katzen definitiv nicht. Hat aber nichts mit Treue zu tun.

Der Spruch von DeFreescha ist Goldrichtig !!

...glaube vielmehr, dass "die Treue" so eines Tieres (ob Katze oder Hund - ganz egal) einem immer so in eben dem Maße begegnet, wie man sie selbst zu zeigen bereit ist.

Und im Übrigen äußert sich die "Verbundenheit" einer Katze möglicherweise anders - aber das tut dem eigentlichen Kern dessen keinen Abbruch.