Wieso sind für viele Menschen psychische Krankheiten immernoch keine echten Krankheiten?

8 Antworten

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Weil viele Menschen nach wie vor nicht richtig informiert sind, sie sind nicht aufgeklärt über psychische Krankheiten und können sich zudem oft nicht vorstellen wie das sein kann/soll wenn die eigene Psyche gegen einen arbeitet.

Wie das ist wenn ein Körperteil nicht so tut wie es soll, ist leicht nachvollziehbar wenn man sich schon einmal verletzt hat, aber wie das mit dem Kopf aussehen soll, können viele nicht verstehen.

Zudem tun Regierungen noch viel zu wenig psychische Krankheiten auch als Krankheiten zu behandeln und den Leuten klar zu machen, dass diese sehr ernst genommen werden sollten.

Andrastor  18.02.2022, 18:49

Danke für das Sternchen.

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Weil man es wahrscheinlich nicht so kennt. Wenn ich mir einen Arm breche, ist er gebrochen. Das sieht man, das spürt man und dafür muss man auch kein Arzt sein.

Psychische Krankheiten sind ja meistens auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar, zum Beispiel Depressionen. Da ist es schwieriger, dass Leute dir das glauben - sie sehen das ja nicht und sind nicht in dir (Deinen Gedanken) drin.

Meiner Meinung nach große Kacke, dass das immer noch nicht gesellschaftlich anerkannt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zum Teil spielen hier auch kulturelle Faktoren eine Rolle. Was als psychische Erkrankung klassifiziert wird und was nicht, Vorstellungen hinsichtlich der Pathogenese dieser Erkrankungen, auch die Behandlungsansätze für psychische Erkrankungen variieren mitunter von (Sub)Kultur zu (Sub)Kultur.

Basierend auf meiner Forschungsarbeit im Bereich Transkulturelle Psychiatrie kann ich sagen, dass dies auch auf die (gesellschaftliche) Akzeptanz psychischer Erkrankungen, sowie auf den Umgang mit diesen zutrifft !

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Psychische Krankheiten werden diagnostiziert und entsprechend auch anerkannt. Das ist unstrittig.

Leider ist es in der jüngeren Zeit so, dass (vorrangig jugendliche) Menschen glauben, sie hätten eine psychische Erkrankung nur weil sie morgens nicht aus dem Bett kommen (Burn out).

Sind sie in der Schule schlecht sind haben sie sofort ADHS.

Vielleicht liegt es aber einfach daran, dass die Jugend von heute mit ihren Luxusproblemen einfach zu weich gespült wurde und lernen sollte den Finger aus dem Arsch zu ziehen um sich der Welt zu stellen.

Leben ist hart....

Das liegt daran, dass die schwer zu überprüfen ist. Ein körperliche Krankheit ist leicht zu beweisen und man sieht es auch. Bei psychischen Leiden sieht es anders aus, man sieht erstmal nichts und auch die Nachweisbarkeit ist nicht so leicht wie bei körperlichen Leiden.

Unsere Gesellschaft ist grundlegend Neidisch und Gehässig, da wird alles als Vorwand genommen, den Anderen in irgendeiner Art und Weise zu denunzieren. Das hat sogar System , siehe Hartz4. Das System ist von Grund auf so gestaltet, um allen Arbeitslosen Unwilligkeit und Faulheit zu unterstellen.
Um dies mit drastischen Strafen durchzusetzen. Als das Gesetz 2005 kam, war die Akzeptanz für psychische Krankheiten in der Bevölkerung gleich 0. Sogar Kanzler und hohe Politiker haben auf Arbeitslose verbal eingedroschen.

Heute ist man weiter, viele Psychologen gehen mittlerweile davon aus, dass gerade unter Erwerbslosen psychische Krankheiten deutlich weiter verbreitet sind, als angenommen.

Auch Heute noch, wird in Betrieben bei jeder Krankmeldung sofort das "Blaumachen" unterstellt. Das ist auch eine Form von Denunzierung und Misstrauen.