Wieso muss man für ehrenamtliche Arbeit in Drittländern so viel Geld bezahlen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja, weil das Unternehmen anbieten, die damit viel Geld verdienen. Das ist deren Geschäftsmodell, Geld von Freiwilligen zu bekommen und ihnen dafür Unterkunft, Fahrt, Bürokratie und so zu organisieren. Moralisch auf jeden Fall fragwürdig.

Wenn Du auf diese Unternehmen verzichtest und es selbst organisierst, entgehst Du dem, hast aber das Problem, das Du da viele Fehler machen könntest, wenn Du keine Kontakte in dem Land hast und die Sprache nicht sprichst.

Eine gute Alternative ist es, das im Rahmen des Studiums zu machen (da gibt es oft Austauschprogramme) oder mit nem Erasmus-Austausch in der Ausbildung (wobei da Austausch nach Afrika eher nicht die Regel ist), oder mit Organisationen zu machen, die damit kein Geld verdienen wollen, zB schau doch mal bei beim Bundesfreiwilligendienst, Caritas, Weltwärts, Rotes Kreuz oder hier: https://www.ein-jahr-freiwillig.de/int/suche/ort

haugen  01.12.2023, 18:36
Wenn Du auf diese Unternehmen verzichtest und es selbst organisierst,

Da wuerde es schon allein daran scheitern, fuer jedes neue Land fuer die wenigen gewuenschten Arbeitswochen, laufend neue Laender Arbeitsvisa zu beantragen. Fuer die meisten, schaetze ich mal, ohne es genau zu wissen, gibt es gar keine entsprechenden privaten Visa. Auch selbst organisiert muessen Flug, Unterkunft und Verpflegung gesichert sein. Das passiert aber nicht mit dem kargen Verdienst in den entsprechenden Laendern. Ganz zu schweigen, fuer jeweils so kurze Zeit Arbeitgeber zu finden......was kann die TE ueberhaupt in der jeweiligen Landessprache an entwicklungsmaessiger Hilfe fuer 2 / 3 Monate anbieten?

2

Diese Frage ist so unschuldig und naiv gestellt, dass ich mich echt schwertue, meine Antwort zu formulieren.

Guck mal…. Du könntest doch alleine schon fragen, warum das Touristenvisum zum Beispiel in Ghana für Deutsche 110 Euro kostet, während das deutsche Schengen-Visum für Ghanaer 80 Euro kostet. Warum kostet ein Touristenvisum für ein reiches und sicheres Industrieland fast 30 Prozent weniger als ein Visum für ein von Terrorismus und Armut und Korruption gebeuteltes Land? Warum? Ja weil… genau das die Logik ist. Die Gründe, die machen, dass unter anderem Ghana ein Land ist, von dem auch du denkst, dass es Hilfe braucht, sind dieselben Gründe, aus denen Reisen dorthin und Leben vor Ort schwierig und teuer sind.

wenn da schon jemand hin kommt und sich engagieren will...

Gerade die „typischen Freiwilligenarbeit-Ländern“ haben absolut keinen Arbeitskraftmangel, was ihnen meist fehlt Geld (und eine funktionierende Demokratie). Wenn du als Ausländer, der nicht mal die Landessprache spricht, in Ghana in drei Monaten Arbeit im Wert von 5000 oder 6000 Euro verrichten könntest, dann könnten Ghanaer das erst recht, und wenn Ghana ein Land wäre, dessen Einwohner üblicherweise 2000 Euro im Monat verdient, dann hätte dieses Land diverse gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme eben auch nicht.

Du fragst, wer das Geld bekommt, nun: zum Beispiel der Vermieter vor Ort. Es gibt bestimmt extrem billige Unterkünfte in Ghana, da muss man dann aber auch mit Knarre unter‘m Kopfkissen schlafen, darf sich nicht an regelmäßigen stunden- oder tagelangen Stromausfällen stören und fließendes, sauberes, beheiztes Wasser sollte auch nicht der Anspruch sein. Da sowohl Organisationen in Deutschland als auch vor Ort wissen, dass Deutsche diesbezüglich ein bisschen „empfindlich“ sind, kalkulieren sie von vorneherein ein, dass sie dich in einer etwas gesicherteren Unterkunft unterbringen, die dann eben auch mehr kostet. Oder Mobilität vor Ort: klar gibt es günstige Busse und „Taxis“, aber in manchen Ländern ist es so, dass man nicht Bus fahren sollte, oder nicht mit bestimmten „Taxis“ fahren sollte, oder zum Beispiel nicht allein fahren sollte, speziell nicht als Frau…. einfach, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, auch den nächsten Tag noch zu erleben. Oder auch zum Beispiel die Krankenversicherung, die kostet in diesen Ländern auch mehr als woanders.

Du willst also auf Kosten der Entwicklungshilfe oder des Freiwilligendienstes durch die Welt reisen. Hast keinen brauchbaren Beruf vorzuweisen, der Dich für irgendeinen Einsatz auch nur ansatzweise prädestiniert. Und wunderst Dich, dass Du dafür noch Geld bezahlen musst? Wie daneben ist das denn.

Wenn man ein Freiwilligenjahr macht, muss das auch selber finanzieren. Das ist einer der Grundgedanken, des Freiwiligendienstes. Man bekommt im Idealfall Unterkunft und Verpflegung gestellt und evtl. noch ein kleines Taschengeld. Aber alles andere zahlt man als Freiwilliger selber. Der Grundgedanke der Freiwilligentätigkeit ist kostenlose Hilfe und nicht auf Kosten der Hilfsbedürftigen durch die Welt reisen.

Es gibt gute Angebote und Informationen von verschiedenen Organisationen. Hier sind 2 davon: https://www.weltwaerts.de/de/programmlinien-ueber-weltwaerts.html und https://www.ijgd.de/weltweit/weltwaerts

Mein Suchbegriff war freiwilligendienst weltweit. Damit kannst Du noch weitere Infos finden.

Vielleicht informierst Du Dich erstmal richtig darüber, was Freiwilligenarbeit bedeutet und entscheidest dann für Dich, ob das auch wirklich das ist, was Du machen willst.

Warum machst Du eigentlich nicht einfach work&travel? https://www.working-holiday-visum.de/work-and-travel/ Mit diesem Link kannst Du recherchieren, inwieweit das eher in Deine Planung passt. Viel Erfolg.

verreisterNutzer  02.12.2023, 21:13

Ich bin Sozialarbeiterin 🥲 Und das hätte ich auch gerne in diesen Ländern ausgeübt….. Im Netz stand, dass Sozialarbeiter in Entwicklungsländern gebraucht werden würden.

0
Lachlan  03.12.2023, 09:46
@verreisterNutzer

Erstens steht im Netz viel und auch viel Müll.

Sozialarbeiter ist ziemlich das letzte an Hilfe, das man im Freiwilligendienst so allgemein braucht. In den verfügbaren Links findet sich keine Nachfrage nach Sotzialarbeitern.

Man braucht in der Regel praktische Hilfe und keine Labertaschen, die dann womöglich noch nicht mal die Sprache können. Wie weltfremd und seine eigene wichtigkeit überschätzend ist das denn. :(

0
verreisterNutzer  03.12.2023, 10:39
@Lachlan

https://www.agiamondo.de/bewerber/

Unsere Stellen in der „Entwicklungshilfe“

Was erwarten wir von Ihnen? Für die Mitarbeit in der „Entwicklungshilfe“ sollten Sie eine gute fachliche Qualifikation und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung besitzen, die Sie in Deutschland und/oder im Ausland erworben haben. Auch Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus der Entwicklungszusammenarbeit sind willkommen. Wir bieten Jobs in der Entwicklungszusammenarbeit für Wirtschaftswissenschaftler*innen, Sozialwissenschaftler*innen, Politikwissenschaftler*innen, Psycholog*innen, Friedens- und Konfliktforscher*innen, Journalist*innen, Sozialarbeiter*innen, Theolog*innen und viele weitere Berufsgruppen an.

zB

0
Lachlan  04.12.2023, 08:30
@verreisterNutzer

Du solltest Deinen Nick noch mal überarbeiten. Das mit dem "Klein" mag ja stimmen, aber der Rest!!!!

Wer lesen kann, ist jedenfalls klar im Vorteil. Wenn Du schon solch einen Link postest, solltest Du ihn Dir auch mal durchlesen. Da geht es nicht um mal 3 Monate vorbeischauen, sondern eher um 3 Jahre festen Einsatz. Und das ist eine vollkommen andere Richtung und geht in die Entwicklungshilfe und nicht in Richtung ehrenamtliche Hilfe und Arbeit in Drittländern.

Dein geplantes Hilfe-Hopping funktioniert so jedenfalls nicht und Dein Sozialerbeiter-Gedöns ist da auch nicht gefragt, noch nicht mal ansatzweise.

Damit ist das Thema erledigt. Mit uneinsichtigen Trollen kann man nicht diskutieren. Basta.

0

Fuer ein paar Wochen oder Monate an einem Ort arbeiten zu wollen, bringt nur Kosten, aber keinen Nutzen ein. Nicht einmal eingearbeitet und schon bist du wieder weg. Du willst also auf Kosten von Entwicklungshilfe Orgas die Welt sehen....wow. Darauf muss man erst einmal kommen. In welchem in der Entwicklungshilfe gesuchten Beruf bist du qualifiziert, dass du meinst, dass jeweils immer (Weiter-)Flugkosten und Unterkunft / Verpflegung, also deine never-ending-Weltreise bezahlt werden sollen? Wo ist dein in der Branche erforderlicher Idealismus?

verreisterNutzer  01.12.2023, 18:44

Ich bin Sozialarbeiterin.

0
Lachlan  02.12.2023, 09:14
@verreisterNutzer

Das ist nicht wirklich brauchbar in der Entwicklungshilfe. Also hast Du keinerlei Qualifikation und bist eigentlich für nichts zu gebrauchen.

Ganz schön selbstgefälllig, Deine Einstellung.

0