Wieso können viele kein Englisch obwohl man es in der Schule gelernt hat?

8 Antworten

Schulenglisch kann je nach Schulform und Noten entsprechend schlecht sein* und wer nach der Schulzeit kein Englisch mehr benutzt, vergisst das meiste wieder.

*ganz ehrlich - auch viele Leute mit frischem Abitur sprechen nur okay Englisch

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft
HENNILE  29.11.2023, 16:44

Dem kann ich nur zustimmen. Mein mündliches Englisch war trotz Leistungskurs eher mittelmäßig, weil wir die meiste Zeit Gedichte analysiert haben. Erst als ich in der Ausbildung viel Englisch gesprochen habe, wurde es besser.

Wenn man in der Schule nur Lückentexte hat und der Unterricht auf Deutsch stattfindet, dann wird das natürlich auch nichts mit dem Sprechen.

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Adomox  29.11.2023, 16:45
@HENNILE

Selbst Unterricht auf Englisch hilft nicht, wenn das Englisch der Lehrkraft nicht gerade das Gelbe vom Ei ist und/oder die Lehrkraft dank des klar verbesserungswürdigen Lehramtsstudiums nicht weiß, wie man Sprache vermittelt.

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Ich kann auch kein Physik obwohl ich es in der Schule gelernt habe. Nicht jeder ist in allem gut. Und wann braucht man schon mal nach der Schule im normalen Berufsalltag Englisch?

Adomox  29.11.2023, 16:34

Das hängt wohl davon ab, was man unter "normalem Berufsalltag" versteht, nicht?

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Erwin71770812  10.12.2023, 16:23

Man ist doch nicht nur "im Beruf", man ist doch in der Welt zu Hause.

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Es hört sich banal an: man lernt es durch Sprechen. In einer normalen Unterrichtsstunde kann ein Schüler bei den heutigen Klassengrößen nur einen Satz pro Stunde sagen. In der Oberstufe wird es noch schlimmer. Man meint, man müsse die Inhalte des Deutschunterrichts auch im Englischunterricht durchnehmen. So werden Texte diskutiert, und an der Diskussion nehmen vielleicht 8 Schüler/innen teil. Ein weiterer Aufbau des Wortschatzes findet nicht statt, weil das Lernen von Vokabeln nicht "oberstufengemäß" ist. Mein Nachhilfeschüler muss sich mit der Lektüre "Looking for Alaska" herumschlagen. Der Text bringt überhaupt nichts, der Autor (John Green) gehört wohl wirklich nicht zu den Klassikern. Auch die Grammatik wird nicht gefestigt. Im Abitur darf allen Ernstes ein zweisprachiges Wörterbuch benutzt werden. Will man nun den Wortschatz des Abiturienten prüfen oder die Nachschlaggeschwindigkeit?

In der Universität sollte der Student/die Studentin englische Texte in Fachzeitschriften lesen können, später an internationalen Konferenzen teilnehmen und Arbeitsgruppen auf englisch moderieren können. Überall Fehlanzeige.

Um kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: Die Schule muss dem zukünfigen Medizinstudenten/in nicht Vokabeln wie cancer of the thyrod gland (Schilddrüsenkrebs) beibringen, aber explore, investigate, achieve, maintain, prove wären schon nützlich.

meine Generation hatte je nachdem, in welchem Teil des Landes sie aufgewachsen ist, viel Englisch oder eben eher Russisch statt Englisch in der Schule - und haben es später nicht mehr gebraucht. Kann vorkommen.

Ich kann kein Englisch, weil ich das damals in der Schule noch nicht hatte. Das Englisch ab der 3. Klasse kam bei uns in der Schweiz, erst nach meiner Schulzeit. Wir hatten ab der 7. Klasse Französisch und das wars. Nachträglich gelernt habe ich es nie, weil ich es beruflich nicht brauche und finanziell nicht in der Lage bin, zu reisen.