Wieso ist der Omanische Rial eine so starke Währung?

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Wechselkurse orientieren sich an der Umlaufmenge einer bestimmten Währung. Will heißen: Man kann den nominalen Wechselkurs einer Währung nach oben manipulieren, in dem man ihre Umlaufmenge begrenzt hält.

Das ist hinsichtlich stetig wachsender Weltwirtschaft nur begrenzt sinnvoll, weil dann die Umlaufmenge der Währung nicht paritätisch zu derjenigen der umlaufenden Waren wächst, was in diesem Fall zu Deflationstendenzen führen würde.

Über die Wirtschaftskraft eines Landes sagt das indess erstmal überhaupt nichts aus, ebensowenig wie über das Durchschnittseinkommen oder die Lebenserhaltungskosten.

Ebenso kann man den Wechselkurs einer Währung nach unten manipulieren, in dem man eine größere Menge dieser Währung in umlauf bringt (wie die EZB das derzeit noch tut, die US-Notenbank auch).

Es sagt nur wie gesagt nichts über die reale Kaufkraft aus. Wenn (ich spinne jetzt mal) vor 50 Jahren 100 DM 1.000 Pesetas entsprach, und beide Werte einem durchsnittlichen Monatslohn im jeweiligen Land entsprochen hätten, die durchschnittlichen Lebensherhalungskosten in Deutschland aber 80 DM und in Spanien nur 750 Pesetas betragen hätten, wäre trotz schwächerer Währung die Kaufkraft des Durchschnittsspaniers größer gewesen als die des Durschnittsdeutschen, weil in Relation zu den jeweiligen Lebenserahltungskosten vom Lohn mehr übrig bleibt.

Wollten jetzt beide einen Eimer Oliven aus Griechenland importieren, wofür sie 100 Drachmen berappen müssten, was fiktiv dem Wechselkurs von 1 DM oder 10, Pesetas entspricht, könnten beide das locker machen. Wollten sie sich indes einen Jahresvorrat Oliven im Wert von 25.000 Drachmen zulegen, was bei oben beschriebenen Kursen 250 DM oder 2.500 Pesetas, könnte sich unser Spanier dies sofort im ersten monat leisten, während unser DM-Besitzer bis zum zweiten Monat sparen muss, obwohl durch den Wechelkurs 1:10 seine Währung den 10-fachen Wert hat, wie die unseres Peseta-Besitzers.

Du verwechselst Devisenwert mit Kaufkraft.

Briten haben nicht gleich viele Pfund in der Tasche wie wir Euro haben.

Das Pfund war bereits mehr Wert als der Euro eingeführt wurde.

Wichtig ist nur, wie sich das Verhältnis der Währungen untereinander entwickelt.

Ein Pfund Sterling hat im Moment einen Wert von 1,12€. Der Euro hat gegenüber dem Dollar einen Wert von 1,13USD.

Würde sich das Verhältnis von Euro und Dollar nicht verändern, aber das Pfund plötzlich nur noch 1.05€ wert sein, wäre das starker Einbruch in der britischen Währung und wäre äußerst schlecht, wenn das Land etwaige Auslandsschulden in Fremdwährung bezahlen müsste.

Es geht also um Stabilität und nicht um die ursprüngliche Bemessung.

FresherKnilch  15.08.2018, 01:15

Das ganze nennt man KKP -> Kaufkraftparität

Das Prokopfeinkommen im Oman beträgt umgerechnet 41.000 USD Dollar (KKP)

Das Prokopfeinkommen in Deutschland beträgt 49.000 USD Dollar (KKP)

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Dass der Wechselkurs so ist, wie du schilderst, hat mit der "Stärke" der Währung nix zu tun. Bestes Beispiel hierfür ist der Schweizer Franken. Nix mit Tricks.

Der Oman hat nicht nur eine starke Währung, auch den Menschen, die dort leben, geht es total gut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das damit was zu tun hat, dass der omanische Monarch die ganzen Einnahmen in die Infrastruktur gesteckt hat. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass sich das auch auf die Stärke der Währung auswirkt. Jedenfalls sollten sich sehr viele Politiker mal ein Beispiel an den Monarch vom Oman nehmen.

Nur weil der Wert 1 einer Währung mehr wert ist als der einer anderen ist die Währung nicht stärker.