Wieso beschreibt man die ADHSer als faul, obwohl sie krankheitsbedinigt so sind?

5 Antworten

Das soll daran liegen, dass ADHSler ja durchaus, wenn sie etwas interessiert, Motivation und Handlungswillen zeigen können, was dann im Kontrast Momente geringeren Tatendrangs wie faulheit erscheinen lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Ich denke das liegt daran, dass es immer mehr ADHSler gibt und einige Menschen anfangen das nicht mehr so ernst zu nehmen oder für eine Ausrede halten

Niemand hier beschreibt Menschen mit ADHS als faul. Denn die, die ich kenne, haben eher einen immensen Tatendrang. Nicht immer für das, was sie tun "sollten". Aber den ganzen Tag faul rumliegen tut keiner.

Faul ist ein Attribut für jemanden, der sich auf einer solchen Diagnose ausruht und damit rechtfertigt, nichts zu tun, worauf er keine Lust hat, arbeiten, lernen, putzen, kochen.

Das ist wie das trotzige Verhalten eines Kleinkinds, das schlecht erzogen wurde.

Mein ältester Sohn hatte aufgrund seiner Hochbegabung auch Probleme damit, in der Schule still zu sitzen und zu lernen oder Ordnung zu halten. Als Kind kam er mit dem Argument: "Ich kann das eben nicht." Da habe ich ihm geantwortet, dass er zwar vielleicht länger braucht als andere Kinder, um das zu lernen. Das es da aber keinen Verhandlungsspielraum gibt, er werde es lernen müssen.

Heute hat er einen Bachelorabschluss in Informatik und geht für seinen Master jetzt wohl ins Ausland. Er hat auch immer eine ordentlich aufgeräumte Wohnung, zumindest höre ich ihn nie klagen, er müsse erst putzen, wenn er Besuch bekommt.

Eine Diagnose ist kein Grund, sich auf seinen Einschränkungen auszuruhen.

Littlejulia2019 
Fragesteller
 15.06.2021, 13:35

Ich war vor kurzem im Schwimmbad. Toll.

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ADHSler besitzen einen riesigen inneren Schweinehund, denn es fällt ihnen sehr schwer, sich zu motivieren und in die Gänge zu kommen.

Also die ADHSler, die ich kannte, waren eigentlich sehr schaffensfroh. Sie sind dann ggf. nicht komplett bei der Sache geblieben, doch sie waren nie lethargisch oder sowas und sind immer gerne an Sachen rangegangen. Passt zum Begriff der 'Hyperaktivität', der da noch irgendwie drinsteckt.

Kinder können Löcher in die Luft starren und lieber zehnmal aufs Klo gehen, bevor sie ihre Hausaufgaben anfangen.

Das hat aber nichts mit einem 'inneren Schweinehund' zu tun, sondern in der Regel eher mit Ablenkung. Abgesehen davon, dass auch nie jemand wirklich Löcher in die Luft gestarrt hat, sondern immer irgendwas angeschaut hat.

Erwachsene spielen häufig lieber Computer oder chatten im Internet, statt wichtige Aufgaben zu erledigen.

Mach auch auch wesentlich lieber. Dennoch weiß ich, dass ich mal durchwischen muss, wenn ich mit nackten Füßen über den Boden gehe und es sich unangenehm anfühlt (jedoch nur von Krümeln. Nicht klebrig oder sowas).

Auch im Erwachsenenalter können ADHSler wie kleine Kinder sein, indem sie sich vor unangenehmen Aufgaben drücken und lieber herumspielen.

Dafür muss man kein ADHSler sein. Das tun andere auch.

Viele ADHSler berichten, dass sie große Schwierigkeiten haben, mit Aufgaben zu beginnen.

Konkrete Aufgaben, ja. Man muss aber auch berücksichtigen, dass sich sowas behandeln lässt.

Das ist krankheitsbedinigt. Keine Faulheit wie die normalen Menschen.

Nein. Es KANN krankheitsbedingt sein. Dass es ADHS Patienten ggf. schwerer fällt, als nicht daran erkrankten Menschen (und bitte verwende nicht 'normal'. Jemand mit ADHS ist auch ein Mensch) mag erstmal so sein, doch auch innerhalb der Krankheit gibt es Aufgaben und Zeitfenster, die für den individuellen Menschen durchaus zumutbar sind. Und da ist es dann klassische Faulheit, wenn er wirklich GAR NICHTS macht und sich auf dieser Diagnose ausruht.

Wie sagt meine Mutter so schön: Nur weil man krank ist, muss man sich nicht krank verhalten.

Wenn sie einem ihrer Leute, der wirklich eine geistige Beeinträchtigung hat, einen Auftrag gibt, dann ist der in der Regel darauf abgestimmt, was dieser jemand kann. Das heißt er bekommt den Auftrag nicht innerhalb von einer halben Stunde gelöst, so wie ich, doch es liegt im Bereich des Wahrscheinlichen, dass er den Auftrag aus eigener Kraft erledigen, einscannen und abschicken kann.
Und wenn der sich dann auf die Position stellt 'Ich wusste nicht wie es geht, ich bin behindert, ich kann das nicht', dann gibt es Ärger, denn es ist bekannt, DASS er es kann.

Littlejulia2019 
Fragesteller
 14.06.2021, 17:11

Das sind Aussagen der Wissenschaftler.

Wer bist du denn, um sowas zu beurteilen? Bist du Experte in den allen Gebieten!

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BeviBaby  14.06.2021, 18:04
@Littlejulia2019

Wenn das Aussagen von Wissenschaftlern sind, dann sind sie aus dem Zusammenhang gerissen und stellen Einzelfälle dar, keine generalisierten Sachen. Und außerdem stimme ich den Aussagen oben größtenteils zu.

Nur deinem Fazit nicht.

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Littlejulia2019 
Fragesteller
 14.06.2021, 17:12

Staendig kaempfen verursacht auch auf Dauer Burnout! Das ist unfair.

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Das ist interessant, was du schreibst. Hast du deine Information aus einer verlässlichen Quelle? Was du beschreibst ist vielen Menschen bekannt, man nennt es auch Prokrastination.

Ich gehöre auch zu dieser Sorte Mensch. Jeder, der Aufgaben gerne aufschiebt, muss sich also fragen, ob er auch an ADHS erkrankt sein könnte?

Ein Mensch, der der einen anderen, der an ADHS leidet, für faul hält, weiß ja gar nicht immer dass er daran erkrankt ist. Außerdem, welcher Normalbürger weiß schon viel über ADHS, wenn er nicht gerade selber so ein Kind hat? Viele haben gerade einmal den Namen gehört, mehr aber auch nicht.