Wie wurde denn ein Bischof eingesetzt?

3 Antworten

Du hast keine Zeitangabe hinzugefügt. Aus dem Wort "Fürstbischof" schließe ich, dass du die Verhältnisse im Heiligen Römischen Reich Teutscher Nation meinst.

An jedem Bischofssitz gab es ein sog. Domkapitel, meist Adlige, die von ihren Familien auf diese Positionen gebracht wurden, um versorgt zu sein. Die Domkapitulare erledigten allerlei Aufgaben, z. B. in der Verwaltung des Bistums. Alle Bistümer besaßen ausgedehnte Ländereien, meist in Form eines geschlossenen Territoriums, das sozusagen einen kleinen "Staat", eine Landesherrschaft bildete, die dem Reich bzw. dem Kaiser unterstellt war (Reichsunmittelbarkeit). Das Oberhaupt dieser Landesherrschaft war der Bischof. Dieser wurde ausschließlich von den Mitgliedern des Domkapitels gewählt, er regierte das Land bzw. amtierte als Bischof bis zu seinem Tode. Der Bischof vertrat das Land auch auf dem Reichstag und gegenüber dem Kaiser. Alle Bistümer hatten den Rang von Fürstentümern, daher nannte man die Bischöfe und zugleich Landesherren auch "Fürstbischöfe".

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Bischof: ich sag mal der wird ernannt von einer versammlung von kirchenführern im land

Fürstbischof: der ernannte ist gleichzeitig Fürst (also hoher Adeliger). Kommt natürlich nicht selten vor, denn viel Geld und Einfluß hilft da ja bei der Ernennung.

Siehe auch Investiturstreit. Die Fürsten, Könige usw. haben die Bischöfe selber ernannt. Das waren dann i.d.R. Verwandte. Der älteste Sohn erbte den Titel, der zweite, dritte usw. suchte sich einen Posten bei der Kirche. Diese Bischöfe waren auch adlig, und als Fürstbischöfe hatten sie in ihren Bistümern auch weltliche Macht und dazu half ihnen eben auch der Landesherr oder Landesfürst in dem er ihn zum Bischof machte. Im Investiturstreit ging es ja auch darum, dass der Klerus den jeweiligen Bischöf selber wählen wollte.