Wie würdet ihr folgende Situation beurteilen?
Vor ab: Da Anfang letztes Jahr meine Ehefrau verstorben ist, habe ich mich online extrem mit dem Thema Trauerbewältigung auseinandergesetzt. Ich war auch in vielen Foren unterwegs, um mir Tipps diesbezüglich einzuholen.
Da hat mir jemand folgende persönliche Geschichte erzählt: Es handelt sich um einen Mann, dessen Frau vor ca.3-4 Jahren verstorben ist. Er war vorher 5 Jahre mit seiner Frau zusammen (Beziehung + Ehe). Während der Trauerbewältigung stand ihm seine Familie und seine ehemalige Schwiegerfamilie zur Seite. Vor allem mit seiner ehemaligen Schwägerin hat er die Zeit der Trauer sehr intensiv verbracht. Irgendwann haben die sich in einander verliebt und haben entschieden, eine Beziehung anzufangen. Jetzt sind sie seit circa einem Jahr (2 Jahre nach dem Tod seiner Frau) zusammen.
8 Antworten
Trauerbewältigung ist ein schwieriges Thema. Jeder geht es anders an und sucht sich den besten Weg zur Bewältigung.
Was hier passiert ist, passiert zwar nicht jeden Tag, ist aber auch nicht ungewöhnlich.
Das ist eine Angelegenheit nur zwischen den Betroffenen - Dritte haben da überhaupt nicht reinzureden oder gar zu verurteilen.
Ich finde es vollkommen ok, wenn Trauer auf diese Art bewältigt werden kann und die hinterbliebene Person nicht alleine bleiben muß.
Jeder Mensch geht die Situation anders an.
Allein die Bewältigung der einzelnen Trauerphasen ist von Mensch zu Mensch, von Trauerfall zu Trauerfall verschieden (verschieden intensiv, verschieden in der Art "wie man das handhabt", verschieden in der Dauer).
Und hat man das dann überstanden, bleiben manche Leute sehr lange - oder für den Rest ihres Lebens - alleine. Wieder andere lernen irgendwann jenand anderen kennen oder "näher" kennen, lassen sich auf eine neue Liebe ein.
Bei manchen bleibts dann bei einer Freundschaft, bei anderen entwickelt es sich zur Beziehung und evtl anschließenden Ehe.
Das alles ist absolut okay. Ein Urteil darüber steht niemandem zu. Nicht den Verwandten, nicht den Bekannten, nicht den Nachbarn.... und schon garnicht Fremden.
Leben und Leben lassen.
Guten Morgen TrauerxTrauer,
es tut mir sehr leid, dass Du Deine Frau "verloren" hast und ich wünsch Dir sehr, dass es Dir gelingt damit "umzugehen", da dies sehr schwer sein wird.
Was die "Geschichte" betrifft, hat diese - meiner Meinung nach- zwei Seiten.
Auf der einen ist es schön, dass er nicht mehr alleine ist, sich wieder verliebt hat. Auf der anderen Seite ist es doch etwas befremdlich, weil es die Schwägerin ist. Bei der Familie wird dies nicht wirklich gut aufgenommen werden, denn es wird sich der Gedanke "breit" machen, ob die Beiden nicht vorher auch schon Interesse aneinaner hatten. Es könnte zu "Unruhen" in der Familie führen.
Auch ist die Trauerzeit nicht sehr lange, wenn er jetzt - nach 2 Jahren- schon mit der Schwägerin zusammen ist. Es muss aber jeder selber wissen und man kann nicht vorschreiben, wie lange jemand zu trauern hat.
Ich persönlich fände es auch eher bedenklich, würde es aber akzeptieren, da jeder den anderen leben lassen soll, wie dieser es für richtig hält.
Liebe Grüsse
Bei mir in der Familie gibts auch so einen Fall, indem welche innerhalb der Familie nach dem Tod des Partners jetzt zsm sind. Ich finde das super, Hauptsache die beiden sind wieder glücklich. Aber nicht jeder empfindet das so, mein Opa (der Bruder des verstorbenen), kommt damit gar nicht klar. Diese Einstellung finde ich aber total unnötig, sie sind erwachsen und waren beide allein. Dieses getue schadet nur dem Zusammenleben der Familie, indem er ihn immer nur alleine sehen will und sie (Exfrau seines Bruders), gar nicht mehr. Geht gar nicht meiner Meinung nach. Ist einfach ihre Angelegenheit.