Wie wird eigentlich Katzenfutter getestet?

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Hallo Klarschrift685

Seit 1950 wird in Deutschland Fertigfutter für Haustiere hergestellt.

In der Herstellung gibt es, je nach Futterart ob Trocken- Nassnahrung, Kausnacks oder Leckerlie, unterschiedliche Verfahren.

Bei Trockenfutter z.B. das Exturder-Verfahren (Extrusion). Die Zutaten des TroFu werden zu einer Masse verarbeitet, die dann unter hohem Druck, in die Formgebende Röhre gedrückt wird. Dann, bei einer Temperatur von mindestens 75-130 Grad, ausgebacken. Dieses Verfahren kennt man z.B. auch aus der Kunststoffherstellung.

Nassfutter wird in der Autoklav-Anlage hergestellt. Diese Anlage ist eine Koch- und Universalanlagen zum Kochen, Klimatisieren, Braten, Backen und Räuchern. Die Rohware wird, teils auch gefroren, vermischt und in Dosen abgefüllt. Die verschlossenen Dosen werden nun bei mindestens 130 Grad und unter Druck gekocht. Hier ist von Hersteller zu Hersteller und von Dosengröße abhängig, die Garzeit Unterschiedlich.

Leckerlie und Kauartiekl sind ebenfalls sehr unterschiedlich in der Herstellung. Ob Gefriergetrocknet, Luftgetrocknet, gegrillt, zum Teig vermischt und im Ofen ausgebacken ect. !

Doch nicht in jeder Dose steckt wirklich Fleisch ! Die Problemartik der Kennzeichnungspflicht bei der Futterherstellung, das die Deklarationen schwammig und oft unverständlich sind, macht es nicht so einfach, einen Durchblick zu bekommen.

Was NICHT verboten ist, kannst du in den EU-Richtlinien nachlesen (bitte zum "Material der Kategorie 3" runter scrollen, dies ist für die Tierfutterherstellung zugelassen)

http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=URISERV:f81001

Futtermittelrechtlich "unerwünschte Stoffe" sind in der EU-Richtlinie 2002/32/EG geregelt (Anlage 5 der deutschen Futtermittel-Verordnung). Für unerwünschte Stoffe, gibt es Höchstgrenzen. Sie sind also durchaus erlaubt. Dazugehört unter anderem z.B.:

  • Mykotoxine (Schimmelpilztoxine)
  • Dioxine
  • Schwermetalle wie Arsen, Blei, Cadmium oder Quecksilber
  • Chlorierte Kohlenwasserstoffe

Dann kommen noch, je nach Hersteller und Qualität des Futters:

  • Vitamine
  • Zucker
  • Salz
  • Hefeextrake
  • Glutamat
  • Geschmacksverstärker
  • Aromen
  • Kohlenhydrate
  • Getreide
  • Konservierungsstoffe

und so weiter Zugefügt.

Sonstiges Wissenswertes:

Frisches Geflügel heißt eben nicht GeflügelFLEISCH, sondern alles, was am Geflügel dran ist. Das sind Federn, Häute, Knochen, etc. Da wäre völlig OK, wenn es im Rahmen bleiben würde, eben wie beim Beutetier. Aber die Realität ist hier leider anders. Es sind eben nur Schlachtabfälle, Federn, Krallen, Schnäbel, Klauen, Häute, Knochen und so weiter. Kann also heißen, dass 90 oder auch 100% solche Abfälle benutzt werden und der Energie- und Nährstoffgewinn aus dem pflanzlichen Zeug und den Zusätzen kommt.

Fisch und Fischnebenerzeugnisse: Ganze Fische oder nur Fischteile, wie z.B. Köpfe oder Schwänze. Meist ist als "Fischnebenerzeugnis" Fischmehl dem Futter beigefügt. Und Tiermehl ist ein Produkt aus den Tierkörper-Beseitigungsanlagen, „Kadavermehl“! Dabei wird meistens das wertvolle Öl entfernt.

Tiermehl: ist ein Produkt aus den Tierkörper-Beseitigungsanlagen, „Kadavermehl“!

Fleisch/tierische Nebenerzeugnisse: Es gibt zum einen die guten tierische Nebenerzeugnisse, wie z.B. Leber, Herz, Magen, Niere oder Lunge. Und zum anderen die schlechten wie Hufe, Federn, Schnäbel oder Krallen und so weiter.

Gute Hersteller schreiben in den Inhaltsangaben z.B. Fleisch, Lunge, Leber, Pansen. Hersteller die aber nur Deklarieren Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, anstatt diese hochwertigen Nebenerzeugnisse namentlich zu benennen, sind keine guten Futterhersteller. Die Bezeichnung „Muskelfleisch“ steht für echtes Fleisch. Dazu zählen Muskelgewebe, Blutgefäße, Fett, Muskeln und Sehnen.

pflanzliche Nebenerzeugnisse: ist nichts anderes als Abfall, das z.B. bei der Herstellung von Müsli anfällt. Es sind also Körner verschiedener Getreide. Stroh ist auch ein sogenanntes pfl. Nebenerzeugniss. Auch können Erdnussschalen enthalten sein. Im weiteren sind drin Rübenschnitzel, Rübenmelasse, Zuckerrübenschnitzel.

Pflanzliche Eiweßextrake: Diese Extrakte müssen zu mindestens 50% aus Eiweiß bestehen.

Überwiegend verwenden die Hersteller hier allerdings Sojaabfälle !

So könnte ich noch lange weiter machen.

Daher ist es IMMER besser, gutes, Hochwertiges Futter zu nutzen.

Beispiel Trockenfutter:

Wissenschaftliche Studien, welche unabhängig sind, wirst du keine finden. Meist sind dort "Experten" vorhanden von bekannten Marken (Whiskas®, Pedigree®, Trill®, Cesar®, Sheba®, Kitekat®, Aquarian®, Winergy® and Royal Canin”). Und mal ehrlich: Warum sollte man solch eine Studie ernsthaft durchführen? Um der kompletten Trockenfutterbranche den Markt zu versauen ? Es wäre ja im Grunde jeder betroffen. Das würde keiner der Hersteller (z.B. WALTHAM® Centre for Pet Nutrition, Mars Petcare) zu lassen und die kennen da schon ihre Wege und sei es letztlich das fingieren von Untersuchungsergebnissen. Hier mal eine Studie, die das zeigt: https://www.pfotenhieb.de/2011/10/27/mars-ernaehrungsstudie/

Mal ein einfaches Video, um einen Einblick zu bekommen:

https://youtu.be/CpIZr-Tn6mo

Wer probiert das Futter, ob es schmeckt ?

Es gibt Testtiere, die vor Markeinführung das Futter ausprobieren müssen.

https://youtu.be/TsfLfQ_L-TI

https://www.kabeleins.de/tv/k1-magazin/videos/201535-tester-auf-vier-pfoten-so-entsteht-hundefutter-clip

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen

NaniW  01.09.2021, 20:21

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

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