Wie wichtig sind Nachbarn?

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Von Experte DianaValesko bestätigt

Es kann sehr gut laufen, aber auch miserabel. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt - aber man kann auch echte Freundschaften schließen. Wer es einmal so erlebt hat, dass Nachbarn einem das Leben direkt oder indirekt zur Hölle machen wird jeden beneiden, der weitestgehend autark wohnt und keine direkten Nachbarn hat. Andersherum wird jeder, der eine intakte und ungetrübte Verbindung hat, jeden bedauern, der weitestgehend für sich lebt. Meine Meinung dazu ist, dass gute Nachbarn wichtig sein können, aber man auch ganz gut ohne klar kommen kann. Lieber allein als in schlechter Gesellschaft. Hier ist ein richtig abschreckendes Beispiel; den Film im SWR-Fernsehen habe ich vor geraumer Zeit sogar gesehen (der Beitrag war im Fernsehen noch länger als hier) und war fassungslos - aber so was ist leider gar nicht so selten wie man es gern annehmen würde.

https://www.youtube.com/watch?v=IPN5fPWwNdM

In meiner Heimatstadt war Nachbarschaft zu weiten Teilen objektiv akzeptabel, aber nicht gut. Es war ein zweischneidiges Schwert. Die Leute waren zu weiten Teilen durchaus hilfsbereit, aber extrem neugierig und mischten sich teilweise in intimste Dinge anderer ein. Bekamen sie nicht die erhoffte Antwort, schlug die Verbindung teils in Hass um, bis hin zu Lauschangriffen und Morddrohungen habe ich alles erlebt - einen schönen Gruß an das nette freundliche und natürlich so ungemein herzliche sudetendeutsche Milieu. Ich bin wahnsinnig froh, keinen von denen jemals mehr sehen zu müssen und habe mich bei unserem Umzug weder verabschiedet noch habe ich irgendwem unsere neue Adresse gegeben.

Wo ich jetzt wohne, ist es in Ordnung. Wir haben mit den Leuten keinen Krach und gehen freundlich miteinander um, aber wir hocken nicht aufeinander und ich will nicht ganz dick befreundet sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es kommt wohl auch darauf an, ob und inwiefern die eigenen Nachbarn für einen quasi "von Nutzen" sein können. Also ob und was sie für einen tun können. Man kann z. B. Sachen von ihnen ausleihen, die man gerade benötigt, oder sie können einem bei irgendwelchen Arbeiten helfen, die zu schwierig sind oder für die man nicht das nötige Fachwissen hat. Ich persönlich kann auch sagen, dass Nachbarn für einen Pakete von Amazon annehmen können, wenn man selbst gerade nicht zu Hause ist.

Es kommt aber natürlich auch darauf an, ob man sich gut mit seinen Nachbarn versteht. Die meisten unserer Nachbarn sind nett, wir haben nur eine Familie, mit der meine Mutter seit einem Jahrzehnt im Streit ist, weil sie einmal im Winter angeblich Schnee auf ihr Grundstück rübergeschippt hat, was meine Mutter abstreitet (es war unter dem Schnee sicherlich schwer zu sehen, wo genau die Grenze zwischen unserer eigenen Garageneinfahrt und der unserer Nachbarn ist).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich verstehe mich meist gut mit meinen Nachbarn. Ich fänd es schade, wenn ich auf dem Land wohnen würde und da wär weit und breit niemand.

Gibt solche und solche. Wenn man einen guten Nachbar hat, ist das immer super. Passt oft auf, dass da keiner einbricht, man hilft sich bei Problemen usw. Hatte aber auch schon A.-Nachbarn, denen ich gerne das Fressbrett poliert hätte, aber dann siehst du den Typen ja ständig und das ist auch keine Lösung.

Abgesehen davon finde ich Nachbarn aber nicht überlebenswichtig. Kann drauf verzichten.

Da unsere Nachbarn alle einen (mehrere) Maulwurfschreck im Garten haben, wäre ich froh wenn der nächste Nachbar Kilometer weit weg wäre.