Wie werde ich die Spatzen wieder los?
Ich habe ein halbes Jahr lang die Spatzen im Garten gefüttert. Locker so ca. 200 Stück. Dazu noch Meisen u. Amseln usw. Nun habe ich die Winterfütterung vorgestern schweren Herzens beendet. Doch ich habe jetzt ein Problem. Die Spatzen sitzen nach wie vor den ganzen Tag im Garten im Efeu und zwitschern wie verrückt. Wie lange wird das dauern, bis sie aufgeben und davonfliegen? Die haben Mordshunger..... Ich kann nicht weiterfüttern, die Nachbarn wollen nun wieder einen ruhigen Garten. Der Garten gehört mir nicht, muss aufhören. Was tun?
9 Antworten
Du wirst es feststellen, wie lange es dauert. Tue gar nichts, sie werden es schon kapieren, bevor sie verhungern.
Du solltest deine Fütterung nicht einstellen. Unsere Vögel finden immer weniger Nahrung weil es immer weniger Insekten gibt. Die werden von unserer Landwirtschaft ganz nebenbei ausgerottet. Niemand vernichtet die Insekten aktiv, aber es spielen ganz viele Komponenten zusammen. Angefangen von den Spritzmitteln bis hin zu den Monokulturen auf unseren Äckern. Dadurch werden die Insekten immer weniger und deshalb werden auch die Vögel immer weniger. Sie finden einfach keine Nahrung mehr. In den letzten 30 Jahren haben wir in Europa Dreihundert Millionen Vögel verloren.
Aus diesem Grund solltest du deine Vögel getrost das ganze Jahr hindurch füttern. Denn deine Spatzen wirst du ohnehin nicht los. Sie sind äußerst Standort treu und sterben lieber als dass sie sich ein neues Revier suchen. Genau das Gleiche passiert auch auf Bauernhöfen, die plötzlich zu Golfplätzen umgebaut werden. Die Spatzen bleiben an Ort und Stelle. Irgendwann sind sie tot und keinem fällt es auf.
Nur wenn du Vögel hast, die ganz in deiner Nähe brüten, solltest du für eine Weile keine geschälten Sonnenblumenkerne verfüttern. Die können die Jungvögel nicht verdauen. Nimm in der Brutzeit lieber die größeren ungeschälten Sonnenblumenkerne. Die werden nicht an die Jungvögel verfüttert und so bleiben sie am Leben. Nach der Brutzeit kannst du so weiter füttern wie zuvor.
Gib mal bei Google Vögel ganzjährig füttern ein. Da findest du genug.
Danke. Habe das Buch von Prof. Berthold über die Ganzjahresfütterung auch schon gelesen. Die Spatzen sterben nicht, wenn man die Winterfütterung einstellt. Sie müssen sich nur umgewöhnen und wieder Futter u. Wasser suchen lernen. Sie sind etwas verwöhnt. Das Gezwitscher ist echt zu laut geworden. Das ist ein Mietshaus mit Nachbarn, wo ich wohne und auch nicht mein eigener Garten. Hier kann ich nicht das ganze Jahr über füttern. Spatzen fressen auch Insekten. Klar gibt es weniger Insekten, weiß ich doch. Im Frühling gibt es jedoch mehr Insekten als im Winter zu finden. Deswegen habe ich ja bis Frühling gefüttert. Ich habe auf einer Stelle im rechten kleinen Garten ein Insektenbüffet gesät, mit Biosamen. Insektenfreundliche Pflanzen. Muss noch wachsen.
Ich füttere nach und nach etwas weniger, bis genug Insekten da sind, die sie für die Brut brauchen. Da geht es nicht ohne tierisches Eiweis. Aber ein paar Körner kannst du ihnen immer hinsttreuen, nur nicht mehr soviel wie im Winter.
Nö. Streue ich ein paar Körner hin, ist sogleich ein Mordsgezeter und Gezwitscher da. Mensch, das waren wirklich ein Haufen Vögel, die machten viel Tohuwabohu.
Seit mir klar geworden ist, daß die Vögel auch außerhalb des Winters ihre liebe Not haben, weil die Insektenpopulation um 80% zurückgegangen ist, füttere ich ganzjährig. Und zwar zusätzlich Insektenknödel, damit die nicht ihre Jungen mit unbekömmlichen Körnern füttern.
Und um auf einen deiner Kommentare einzugehen:
@William1307 Jeder Vogelfütterer hört irgendwann auf, ist doch normal. Es ist Frühling. Vögel sind und bleiben Wildtiere, das solltest du nicht vergessen. Wildtiere sind keine Haustiere. Die meisten Leute füttern nur ein paar Tage und geben schnell wieder auf, wenn es eiskalt ist oder ständig regnet. Ich habe sehr lange durchgehalten und viele hundert Euro eingesetzt. Ich bin zu lieb, deswegen wollen die Vögel ja im Garten bleiben. Offensichtlich weißt du nicht einmal, was das an Geld kostet. Scheinst mir sehr unerfahren.
Du bist nicht lieb und deine Eingangsbehauptung mit den Nachbarn halte ich inzwischen für eine Schutzbehauptung. Erst mit der Fütterung anfangen und dann abrupt aufhören und die Tiere dem Hungertod überlassen finde ich nicht lieb. Dann fang am besten gar nicht erst damit an.
Ich füttere rund ums Jahr und genieße die Anwesenheit der Vögel. Es kommt neben Spatzen, Meisen und Co häufig ein Specht und seit einigen Tagen auch Grünfinken (vorher noch nie gesehen und wusste nicht, dass wir in Deutschland grüne Vögel haben). Gibt nichts Schöneres als das Gezwitscher und verstehe deine Nachbarn nicht.
Gibt es keine Möglichkeit den Futterplatz zu verlegen, sodass es weniger stört?
Klar bin ich lieb. Die Spatzen werden nicht sterben. Sie sind noch alle putzmunter. Täglich kommen sie in den Garten um zu schauen, ob es was zu fressen gibt. Ihr Übergewicht ist deutlich zu erkennen. Sind schon viel weniger da, aber sie sind noch lebendig! Dann ist ja jeder, der eine Woche lang Meisenknödel raushängt und danach nicht mehr, ja schon ein Vogelmörder nach deiner Theorie. Spatzen sind dem Futter treu und nicht dem Futterstandort.