Wie viele Geschlechter gibt es chromosmal?
Hallo,
ich habe mir die Frage gestellt, wie viele Geschlechter es chromosmal gibt. Soziologisch kann man diese Frage ja wirklich weit ausdiskutieren, aber rein chromosmal nicht - das ist ja biologisch ausgemacht.
Lg
7 Antworten
So viele wie es chromosomale Variationen gibt. Bekannt sind mir die Variationen XX, XY, XXY, XYY, XXX, X0, X und Y. Gibt aber sicherlich noch mehr.
Eine Variation bzw. chromosmale Fehlbildungen sind ja kein Geschlecht
Doch sind es. Geschlecht ist ein Spektrum mit zwei Extremen am Rande.
ein Spektrum
ne hübsche Grafik dazu:
https://static.scientificamerican.com/sciam/assets/File/051_sad0917MontA3p-01.png
X0 ist ja die Schreibweise für X. Y allein ist nicht lebensfähig. Das gibts nicht lebend.
XXY ist keine Fehlbildung ... das ist was besonderes. Denn eigentlich zählt ja die anzahl der X und damit wäre es eine Frau. Durch einen Mechanismus wird das aber deaktiviert sodass der Mann druchkommt. Aber eben nicht vollständig korrekt.
Warum schreibt/sagt man dann nicht einfach X statt X0? Und dass es nur Y gibt hab ich auch nicht gesagt.
Es gibt sechs mögliche Kombinationen der Geschlechtschromosomen, bei denen jemand überlebensfähig ist, wenn man von 'intakten' Chromosomen ausgeht. Diese wären: X, XX, XXX, XY, XXY, XYY.
Chromosomenmutationen (Also, das ein Chromosom in Form verändert ist) gibt es ebenfalls, aber ich glaub, da müssen wir aufhören zu zählen, sonst sitzen wir noch übermorgen hier. Erst recht, wenn wir dann auch noch Punktmutationen anfangen durchzuzählen. Und noch mehr, wenn wir realisieren, das Informationen zum Geschlecht nicht nur auf den Gonosomen sitzen, sondern auch auf allen anderen Chromosomen verteilt sind.
Natürlich nur ausgehend vom Menschen (Und den meisten Säugetieren). Bei anderen Tierarten funktioniert das ganze anders - zb sind bei Vögeln meist die Männchen diejenigen mit zwei gleichen Chromosomen und die Weibchen haben zwei verschiedene; und bei Ameisen haben Männchen nur ein Geschlechtschromosom und Weibchen zwei.
Es gibt nicht nur eine Definition von biologischem Geschlecht (somatische Geschlecht), sondern mehrere: chromosomales, genitales, gonoduktales und gonadales Geschlecht.
Quelle: https://www.pschyrembel.de/geschlecht/K08P4/doc/
Pschyrembel:
Es wurde insbesondere für die medizinischen Berufe konzipiert. Im deutschen Sprachraum erlangte „der Pschyrembel“ eine Bedeutung für den medizinischen Sprachgebrauch, wie sie der Duden für die allgemeine deutsche Sprache hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pschyrembel_(Medizinisches_W%C3%B6rterbuch)
Jedes biologische (auch das chromosomale), psychologische und soziale Geschlecht ist ein Spektrum (Bandbreite), mit weiblich und männlich als Extreme an den Rändern.
Jedes biologische (auch das chromosomale), psychologische und soziale Geschlecht ist ein Spektrum (Bandbreite), mit weiblich und männlich als Extreme an den Rändern.
Das ist Unfug.
Der Begriff "Spektrum" impliziert, wie auch deine irreführende Grafik, eine 1-dimensionale Metrik.
Die ist beim chromosomalen Geschlecht nicht gegeben. In anderen Worten: Karyotypen lassen sich nicht nach einem "Grad der Weiblichkeit" sortieren. Jeder Karyotyp hat ein eindeutiges Geschlecht. Man kann nicht sagen 47,XXX sei weiblicher als 46,XX. Beide sind weiblich und fertig.
Beim gonadalen Geschlecht hast du vier Möglichkeiten: weiblich, männlich, zweigeschlechtlich und geschlechtslos. Beidgeschlechtliche und geschlechtslose Organismen lassen sich auf einem "Spektrum" nicht sinnvoll einsortieren.
Ein ähnliches Problem bekommst du beim genitalen Geschlecht. Wie willst du einen Menschen mit kompletter Testosteronresistenz einsortieren in diesem Spektrum ?
Eigentlich ist es ganz einfach: Es gibt genau zwei Geschlechter. Diese können sich in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich ausprägen: Es gibt Frauen mit männlichem Behaarungstyp und Männer mit weiblichem Brustansatz, usw.
Das beantwortet die Frage nicht. Woran bemisst du den Grad der Weiblichkeit eines Karyotypen? Wie weiblich ist 47,XXX, wie weiblich ist 45,X0, wie weiblich ist 46,XX ? Achja, und wie männlich sind die eigentlich ?
Dein 1-dimensionales Spektrum impliziert ja, weiblich und männlich seien Gegensätze. Das ist auch falsch.
spielt keine Rolle für das Konzept Spektrum.
Dann habe ich dein Konzept "Spektrum" nicht verstanden. Ich dachte bei Spektrum an eine Verteilungsfunktion einer Größe, wie es auch die Verteilungsfunktion des elektromagnetischen Spektrums ist. (so wie in deiner irreführenden Abbildung das sichtbare EM-Spektrum dargestellt wird).
Was verstehst du unter einem Spektrum ? Und wie passt das mit Karyotypen zusammen ?
Ich erinnere noch einmal an deine Aussage:
Jedes biologische (auch das chromosomale), psychologische und soziale Geschlecht ist ein Spektrum (Bandbreite), mit weiblich und männlich als Extreme an den Rändern.
Was verstehst du hier unter "Spektrum (Bandbreite)" und inwiefern liegen Karyotypen in einem "Spektrum (Bandbreite)" ?
Dann habe ich dein Konzept "Spektrum" nicht verstanden.
Für das Konzept an sich spielt es keine Rolle, wo man was auf der Bandbreite positioniert.
Man kann auch sagen: es gibt nur 2 Hautfarben. Der Rest sind Abweichungen von den beiden. Man kann aber auch sagen: die Hautfarbe ist ein Spektrum.
Das ist nur eine Frage der Definition.
Die Hautfarbe entspricht ja im wesentlichen einem Farbspektrum. Das ist kontinuierlich und man kann die Hautfarbe entsprechend beobachten und im Spektrum einordnen.
Wie funktioniert das bei Karyotypen ? Davon gibt es ja nicht nur zwei. Und es ist für mich auch nicht ersichtlich, welche Karyotypen die "Extreme" bilden sollten. Karyotypen sind diskret verteilt und haben keine Metrik. Wie sollen die ein "Spektrum (Bandbreite)" bilden.
Kannst du das bitte erläutern, was du damit meinst, dass verschiedene Karyotypen ein "Spektrum (Bandbreite)" bilden.
Wenn man nach den Chromosomen geht gibt es nur 2 Geschlechter. Und zwar XX (weiblich) und XY (männlich).
XX = normal weiblich, XY = normal männlich, X0 = Turner weiblich, XXY = Klinefelter männlich, XXX = Tripple X weiblich ... das sind schon mal die Häufigsten.
Dann natürlich noch Mosaike, also bei denen ein Teil der Zellen so, andere wieder anders sind.
Dann beim Klinefelter Syndrom natürlich noch jede Menge Abwandlungen mit XXXY, XXXYY ... und was man sonst noch an vervielfachungen sich so denken kann.
Also wenn man das mal zusammenfasst habe ich also
1: XX
2: XY
3: X0
4: XXY Art
5: XXX Art
6: Mix Art
6 Geschlechter ... oder ?
XYY habe ich noch vergessen, bzw. zum Klinefelter gezählt .. aber das ist das Jacobs Syndrom ... also evtl. dann extra gewählt werden muss ... also dann 7.
Die beste Antwort hier. Danke.
Ich würde noch darauf hinweisen, dass das männliche Geschlecht durch Anwesenheit eines Y-Chromosoms determiniert wird. Darum sind, wie schon geschrieben X0 weiblich und XXY männlich.
Bei Mosaiken ist entscheidend, welchen Chromosomensatz die Zellen der Keimdrüsen tragen.
Hat irgendwas mit Barkörperchen oder so zu tun. Also die überzähligen X werden deaktiviert sobald Y dabei ist. Aber das klappt nicht vollständig. Wegen dieses Mechanismus sind die Leute mit X oder Y Chromosomen-Anomalien auch nicht behindert, so wie Leute mit anderen Chromosomen-Anomalien.
Und etwas das ich zu Mosaike gezählt hab gibts noch: Variationen des X und Y. Also nicht wie beschrieben unterschiedlche Zellen, sondern das X ist falsch zusammengesetzt. Insertionen, Deletionen --- Teil von Y in X integriert -- Y dann zu klein (oder X zu klein, Teil von X auf Y). Also sowas würde dann wieder Behinderung geben ... habe ich nicht mit aufgeführt.
P.S. auch wenn Y nicht dabei ist werden X-Dubletten fast deaktiviert, sodass sie nicht zuviel exprimiert werden.
Mann kann sich das so vorstellen dass ein Koch die Gewürze X und Y hintereinander stehen hat und deswegen nicht 2 gleichzeitig nimmt. Andere Gewürze aber auch wenn gleich hat er nebeneinander stehen. Gibts da welche mehrfach wird das Gericht versaut .. überwürzt mit einer bestimmten Zutat. Mit X und Y nicht.
Nunja, Turner-Frauen haben ja schon ein paar Einschränkungen. Genauso Klinefelter-Männer.
Am Ende des Tages bestimmt das SRY-Gen das Geschlecht. Egal, ob es auf einem Y-Chromosom sitzt, oder auf ein anderes Chromosom transloziert wurde. Das muss dann auch nicht zwingend eine "Behinderung" bedeuten.
aber xxy ist ja lediglich eine art der Fehlbildung bei männlichen Personen