Wie umgehen mit Problemschülern?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Problemschüler gab's zu meiner Realschulzeit schon - ich habe die einfach links liegen gelassen und ganz selten mal die Meinung gesagt. Das aber auch nur an wirklich handverlesenen Anlässen, wo es mal richtig unter die Gürtellinie ging oder geschmacksbefreit war oder einfach nur doof und ich meinen Mund dann auch nicht halten konnte oder mich persönlich angegriffen gefühlt hatte.

Der beste Weg ist meiner Ansicht nach, solche Tunichtgute einfach zu ignorieren oder auch sie zu neutralisieren. Die sind es nicht wert, dass man sich ihretwegen aufregt ... ganz einfach aus Prinzip!

Man muss bei alledem aber eindeutig unterscheiden zwischen pubertärem Gedöns von Kiddies, die es nicht besser wissen und deren Hormone grad Kettenkarussell fahren oder aber chronischem Mobbing, das böswillig ist und zum Ziel hat jemanden bewusst zu diffamieren oder jemandem wehzutun ... aber das merkt man relativ schnell, wenn man nicht beide Augen schließt.

Idioten, die in den Pausen wie Affen auf die Tische gesprungen sind und Affen-Geräusche gemacht haben. Die ständig perverse Begriffe in den Raum gerufen haben oder Kondome durch die Luft geschmissen haben.

Kenne ich, bei uns wurde auch mal Sexualkunde im Bio-Unterricht abgebrochen, weil die Jungs grinsend an sich rumfummelten und einer während der Stunde onaniert hat, bis der arme Bio-Lehrer schreiend aus dem Zimmer rannte. Man hat hinterher gesagt, der habe auf der Grundschultoilette geweint; ich trau's ihm nach dieser üblen Story zu - aber es fiel noch mehr vor bis hin zu Fleischbeschau in der Umkleidekabine der Schwimmhalle und Klospannerei, wegen der ein Schüler in der achten Klasse von der Schule geflogen ist bzw. freiwillig ging um einer Anzeige zuvor zu kommen.

Wir waren sowas von genervt von denen. Irgendwann kam dann der Punkt, wo die anständigen Schüler keine Lust mehr auf Schule hatten, weil es immer so ein psychischer Stress war, das auszuhalten.

Ging mir schon in der sechsten Klasse (Schuljahr 2002/03) so, ich war nicht der Einzige, aber es half nix. In den Pausen kapselte ich mich ab, hing mit den alten Kumpels auf dem weitläufigen Parkplatz ab und blickte auf die nahe Ausfallstraße. Einmal ca. Ende 2003 muss das gewesen sein, stand auf dem Parkplatz ein Mercedes 230TE (W124), wir hatten die Limousine, in "Barolorot" (so ein Weinrot, sieht schön aus), schon einer nach der ersten Modellpflege 1989, und ich dachte mir ... wenn da jetzt der Schlüssel stecken würde, ich würde einsteigen und nach Frankfurt oder Würzburg fahren,bloß weg von dieser blöden Realschule und ihren blöden Leuten. Udo Lindenberg hören und Gummi geben. Na ja, da war mehr der Wunsch des Gedanken Vater.

Ich war total fertig, konnte nicht einschlafen, ganz schlimm war es in der 6. Klasse so ab Anfang 2003. Oft saß mein Patenonkel, der damals bei uns wohnte, sehr lang abends bei mir und hat echt gewartet, bis ich eingeschlafen war spät in der Nacht. Ich konnte nicht mehr. Ich ging ungern in den Schwimmuntericht, weil die pubertären 11-12 Jahre alten Jungs in der Sammel-Umkleidekabine grinsend an sich rumfummelten, der Sportlehrer den Drahtzieher als seinen "heiligen Michi" schier verehrte, weil er dessen Vater vom Jedermannsport gut kannte und weggeguckt hat usw. (das war der Klospanner, der flog; da war besagter Sportlehrer schon gestorben) -----> ich war da im Spätherbst 2001 zwei-dreimal dabei in der Kabine und fand es ekelhaft; ein ganz netter, aber etwas dicker Junge wurde begafft in der Erwartung, ein großes Glied zu haben und so gab eines das andere, ich bin dann ausgewichen in eine Einzel-Umkleide.

Man hat damals jeden Tag im Prinzip nur gewartet hat, bis wieder was passiert oder irgendeiner verbal "gehängt" oder in der Sportumkleide oder im Schwimmbad befummelt und bedrängt oder auf dem Nachhauseweg belästigt wird. Vorfälle wegen übler Klospannerei bei den Mädels gab es in unserer Klasse auch - Drahtzieher war "natürlich" der "Liebling des Sportlehrers".

Ab der 7. Klasse wurde es etwas besser, nachdem sich die Klasse verkleinerte und die ekligsten Typen weggingen, und wir einige neue Lehrer inklusive eines tollen Klassenlehrers bekommen, aber gern ging ich auch da nicht wirklich zur Schule. Konnte mir diese Typen aber neutralisieren und genau das rate ich dir auch - da muss man bestimmt nicht von Toleranz reden oder von Offenheit oder so etwas, aber man sollte sich eine Marke setzen "bis hierher und nicht weiter" und einfach nur auf sich selber gucken, nicht aber auf irgendwelche Dödels, die sich nicht in der Gewalt haben. Diese Leute sind da, und so wie sie da sind, müssen wir mit ihnen leben - ändern können wir sie wahrscheinlich nicht. Dumm wird so etwas nur, wenn man von ihnen abhängig ist oder sie einen in der Hand haben, aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein!

Lange Rede kurzer Sinn: Die sind es gar nicht wert, dass man an sie denkt und sobald man an sie denkt und die das merken, haben die gewonnen. Das sollte man denen nicht "gönnen" und einfach nur seinen Weg gehen -----> exakt das und nichts Anderes rate ich dir. Wer zuletzt lacht, lacht am besten und aus meiner damaligen Abschlussklasse bin das zuletzt ich gewesen, nicht etwa irgendein Klospanner oder sonst ein Unruhestifter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

du bezeichnest dich selbst als konservativ-katholisch.

Wo bleibt dann deine Nächstenliebe und deine christliche Toleranz gegenüber den angeblichen Problemschülern?

Nicht alles ist toll und richtig, viele übertreiben mit ihrem unsozialem Verhalten in der Schule. Aber oft liegt es daran, dass die Schule zu lange weg gesehen hat oder nicht konsequent geahndet hat.

Und aus Erfahrung an Gesamtschulen und Gymnasien kann ich sagen, dass es häufig die Kinder aus gutem Hause sind, wo die Eltern inkonsequent sind oder vehement abstreiten, dass ihr Kind soetwas machen könne.

Ja natürlich gibt es auch die anderen die sich echt as... Verhalten. Aber auch da muss die Schule gemeinsam mit den Eltern ran.

Solange immer alle nur weg sehen und die Schuld bei den anderen suchen ändert sich nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung für Drei

Ich als einer dieser (in meinem Fall tatsächlich 5) Problemschüler kann nur sagen, dass wir auch nette Menschen (leider mit vielen Problemen) sind. Außerdem könnte man die meisten Probleme mit uns ez klären, wenn uns mal jemand nett und richtig behandeln würde. Es wird immer nur gemeckert und alles gute was man macht wird nie gesehen.

Und tf gönn doch, lass die ihre Schulzeit genießen

retpircs  29.09.2020, 17:04

Ach die anderen sind dafür zuständig, dass sie dich so behandeln, dass du keinen Blödsinn machst. Und wenn du mal keinen Blödsinn machst willst du gelobt werden?

Die von denen du das verlangst, wissen dass sie sich gut benehmen müssen um gut behandelt zu werden.

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Hessen001 
Fragesteller
 29.09.2020, 21:58

Schulzeit genießen hat nichts damit zu tun, auf Tische zu springen und Kondome herum zu werfen.

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Bei uns wurde noch der Rohrstock als Mittel der Strafe eingesetzt. Wi hatten auch einige Schüler aus sozial schwachen Kreisen. Die fielen immer auf und störten wo es nur ging. Die traten gegen die Lehrer, so einer den Stock holte.

Respekt hatten die keinen und zwar vor niemanden. Bei einigen der Schüler sass mindestens ein Familienmitglied im Gefängnis. Die hatten nichts zu verlieren.

Ein falsches Wort gegen die und es kam zu Schlägereien, auch während des Unterrichts.

Lehrer die gegen diese Schüler die Stockeinsetzen ,mussten mit Gegenreaktionen rechnen. Damals kamen die Lehrer noch mit Fahrrädern in die Schule. Die Schüler wussten, welches Rad welchem Lehrer gehörte.

Bekam mal so ein asozialer Schüler Schläge mit dem Stock, so war sicher, dass an dem Fahrrad des Lehrers die Reifen platt gemacht wurden, oder die Kabel der Beleuchtung am Fahrrad weggerissen wurden. Die Lehrer mussten dann ihre Fahrräder schieben, weil die Ventile aus den Schläuchen geschraubt wurden.

Den Lehrern wurde sogar damit gedroht, dass sich ältere Brüder dieser asozialen Schüler nach Unterrichtsende mal den Lehrer vornehmen würden.

Ich verliess nach der 4. Klasse diese Schule un ging aufs Gymnasium. Dort war dann alles in Ordnung und geregelt.

Was erwartest du bei der Lehrerausbildung?

Kaum Pädagogik, die wenigsten haben vor Studienbeginn mit Menschengruppen zu tun gehabt, in der Ausbildung kommen sie viel zu selten dazu und später sollen sie Klassen unterrichten können.

Ich glaube es würde sich niemand wundern, wenn einem Schäferhund Salto springen, Hürdenlauf und Apportieren beigebracht wird, dieser dann auf eine Schafsheerde losgelassen wird und die ersten Schafe beißt.

Zudem sind die meisten nach 1990 geborenen Menschen charakterlich gar nicht dazu fähig Gruppen zu leiten. Hier haben wir es viel zu häufig mit Narzissmus und anderen egozentrierten Störungen zu tun. Wer sich nur um sich selbst kreist, kann sich nicht um andere kümmern.

fragenkoenig19  29.09.2020, 15:54

Wouw, so viele Vorurteile auf einem Haufen, woher nimmst du diese nur alle...

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retpircs  29.09.2020, 15:58
@fragenkoenig19

Was sollen diese polemischen Fragen? Ich arbeite an Schulen, an verschiedenen. Der Rest geht dich nichts an. Hast du etwas inhaltliches beizutragen?

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retpircs  05.10.2020, 22:20
@fragenkoenig19

Was auch immer du denken willst. Richtig liegst du nicht. Albern bist du dazu.

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dataways  05.10.2020, 20:42
Kaum Pädagogik, die wenigsten haben vor Studienbeginn mit Menschengruppen zu tun gehabt, in der Ausbildung kommen sie viel zu selten dazu und später sollen sie Klassen unterrichten können.

Du weisst nix und schreibst hier, ohne einer blassen Schimmer, einfach nur rum. Während des Lehramtstudiums gibt es ein Didaktikum, außerdem ist Didaktik Bestandteil des Studiums. Dann gibt es zwei Staatsexamen mit integrierten Referendarium. Ich habe vor drei Wochen die ganzen Didaktikbücher aus meiner Studienzeit weggeschmissen, die hätte ich lieber Dir schicken sollen, damit Dein dummes Gequatsche endlich aufhört.

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retpircs  05.10.2020, 22:20
@dataways

Wir sprachen von Pädagogik und nicht Didaktik. Du hättest die Bücher lesen sollen, statt sie wegzuschmeißen😄.

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dataways  06.10.2020, 08:08
@retpircs
Wir sprachen von Pädagogik und nicht Didaktik.

Didaktik ist eine zentrale Disziplin der Pädagogik, Herr Pseudo!

Du hättest die Bücher lesen sollen, statt sie wegzuschmeißen

Ich hätte sie Dir an den Kopf werfen sollen.

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retpircs  06.10.2020, 08:21
@dataways

Oh man hier geht es um Problemschüler, die Probleme haben sich zu benehmen, nicht den Unterrichtsstoff zu kapieren. Das ist ein pädagogisches Problem und kein didaktisches. Du hast keine Sekunde in deine Bücher geschaut.

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dataways  06.10.2020, 10:02
@retpircs

Und Du scheinst offensichtlich keine Ahnung von der Ausbildung eines Lehrers zu haben.

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