Wie steht ihr zum Thema Abtreibung?

Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen

Ja, PRO Abtreibung (w) 34%
Ja, PRO Abtreibung (m) 33%
Nein, GEGEN Abtreibung (m) 14%
Enthaltung / weiß ich nicht 14%
Nein, GEGEN Abtreibung (w) 5%

26 Antworten

Enthaltung / weiß ich nicht

Ich bin eine Frau und ich versuche mir immer zu überlegen, "Wenn ich in der Lage wäre" das Problem ist, dass ich nie in der Lage sein werde, weil mir nichts anderes übrig bliebe als abzutreiben, da es bei mir medizinisch indiziert ist.

Ich verstehe, wenn man verhütet und dann ein Unfall passiert. Ich verstehe das, weil man hat sich bemüht eine Schwangerschaft zu verhindern und dann entsteht sie dennoch, kapier ich, dass man da dann überfordert ist und auch über abtreiben nachdenkt.

Ebenso bei Vergewaltigung, da würde ich nie was sagen, das ist ein Trauma und dann müsste man das Produkt daraus auch noch großziehen und weiß jedes mal, wie das Kind zu Stande kam, ich bewundere Frauen die dann sagen können, dass es auch ihr Kind ist und dass es nichts dafür kann oder die Erziehung einen Menschen formt, ehrlich aber für alle die das nicht können, denen sollte man nicht im Wege stehen oder auch noch Vorwürfe machen.

Nur muss ich bei all dem positiven auch sagen, dass ich es manchmal einfach nicht verstehe, wie man sich leichtsinnig und rücksichtslos auf eine Abtreibung verlässt und bewusst ohne Schutz Sex hat, die Konsequenzen nicht im Kopf hat aber hinterher Panik schiebt und "Wie konnte das nur passieren" schreit. Da weiß ich nicht, ob man dann sagen kann: "Joa treib ich halt ab" weil es ist nicht so wie bei den anderen Beispielen, es ist keine "Jugendsünde" wenn man mit 14 Jahren ins Bett springt aber zu doof ist über Kondome und die Pille zu reden und man es auch noch abtut als "Ach ist noch nie was passiert" das kann man nicht einmal den Hormonen anlasten, das ist einfach nur nicht weitsichtig und nur weil bislang nie was passiert ist, heißt das nicht, dass nie was passieren muss oder kann.

Enthaltung / weiß ich nicht

Es sollte die Entscheidung der Frau sein klar ist es ein Tun beider Parteien aber es ist ihr Körper und ihr Leben. Ich denke dieses Thema ist zu tief greifend um da zu sagen Abtreibung ist falsch ich denke es kommt darauf an wie dass Kind entstanden ist oder auch in welchen Umständen die Schwangere Person ist und ob sie sich bereit dazu fühlt. Ich denke es kommt immer auf den Fall an

Ich mag die Formulierung "pro Abtreibung" nicht.

Ich bin nämlich gegen Abtreibungen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Wie zum Beispiel, dass die Schwangere nicht schwanger sein will.

Ich bin aber auch nicht "für" Abtreibung. Ich bin für Aufklärung und Verhütung, so dass es gar nicht erst soweit kommen muss.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass manchmal eine Frau ungewollt schwanger wird und aus Gründen, über die ich nicht zu urteilen habe, eine Abtreibung möchte und dann ist es auch "ok".

Ich halte ganz grundsätzlich ein Abtreibungsverbot für nicht zielführend.

Nur weil Abtreibungen verboten sind, heißt das ja nicht, dass es keine gibt. Es gibt sie halt dann im Ausland oder unter medizinisch, bzw. hygienisch fragwürdigen Umständen. Als der stern 1971 seine berühmte "wir haben abgetrieben"-Titelstory veröffentlichte, haben ja immerhin 374 Frauen öffentlich zugegeben, abgetrieben zu haben, obwohl es damals in Deutschland noch komplett illegal war. (Ja, okay, 373 - Alice Schwarzer zählt nicht, die hat gelogen, ich weiß).

Immerhin gaben in einer großen deutschen Studie etwa ein Drittel der nicht beabsichtigt Schwangeren an, verhütet zu haben. Ein Drittel! Unter denen, die komplett ungewollt schwanger werden, sind es sogar 42% (Quelle: Frauenleben3 , S. 183) So selten ist es also gar nicht, dass man trotz Verhütung schwanger wird.

Es gibt Frauen, die wollen einfach kein Kind. Und eine Sterilisation ist für kinderlose Frauen im gebärfähigen Alter noch schwerer zu bekommen als ein bezahlbarer Krippenplatz im Ballungsraum. Dann gibt es auch eine gar nicht mal so geringe Anzahl Frauen, die sich zuverlässige Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale einfach nicht leisten können. Was bleibt denen denn? Enthaltsamkeit, klar. Wenn sie aber in einer Beziehung sind und der Partner "sein Recht einfordert"?

Es ist halt so: Man hat bei dieser Fragestellung eine Rechtekollision.

Auf der einen Seite ist die Frau und ihre Rechte und auf der anderen Seite das Ungeborene. In jedem Fall, wo es eine Kollision verschiedener Rechte gibt, muss man abwägen, welches Recht schwerer wiegt. Ein Kompromiss ist gerade bei der Abtreibung halt auch nicht möglich.

Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann? Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?

Bezüglich der Frist halte ich drei Monate für lange genug, um die Schwangerschaft festzustellen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen zu können.

Ich freue mich über jede nicht notwendige Abtreibung. Aber manchmal, aus Gründen, über die ich nicht richten möchte, ist es halt für die Betroffene der einzige Ausweg. Und dieser Ausweg sollte legal und unter zumutbaren Bedingungen zur Verfügung stehen.

Ja, PRO Abtreibung (m)

Eig. finde ich das Leben heilig und schützenswert. Niemand sollte das Recht haben, ein anderes Leben zu beenden, von Ausnahmesituationen mal abgesehen. Aber auf der anderen Seite finde ich es besser nicht geboren zu werden, also geboren aber nicht geliebt zu werden. Ein Mensch sollte nur dann auf die Welt kommen, wenn er auch geliebt wird.

Das Thema Abtreibung ist meiner Ansicht nach zu komplex, als dass es in eine so einfache Form gegossen werden kann.
Zunächst einmal würde ich sagen, dass kein Mensch für eine Abtreibung ist. Dabei will ich mich gar nicht auf die Ebene begeben, ob es sich bei dem Abzutreibenden schon um einen Menschen handelt oder nur um einen Zellhaufen.
Das für mich Entscheidende ist, dass es schlicht Situationen gibt, in denen eine Frau oder ein Mädchen das Recht haben muss, auf eigenen Wunsch abzutreiben.
All diejenigen, die behaupten, dass eine solche Entscheidung aus einem Bauchgefühl (ich konnte mir die Doppeldeutigkeit nicht verkneifen) heraus getroffen wird, verkennt vollkommen die Situation. Ich denke, dass es sich keine Frau leicht macht. Daneben sind die Dinge, die sie tun muss, um einen kontrollierten Abort herbeizuführen so extrem, dass ich mich weigere zu glauben, dass jemand das aus Jux macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung