Blickwechsel 19. März 2024
Deine Fragen an ein "Bündnis Sahra Wagenknecht"-Parteimitglied
Alles zum Blickwechsel

Wie steht die Parteizur heimischen Landwirtschaft?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

in unserem Programm zur Europawahl steht dazu ein längerer Absatz, der auch auf die von dir aufgeworfenen Fragen eingeht. Ja, das BSW setzt sich für Familienbetriebe und die heimische Landwirtschaft ein. Hier der Absatz (Seite 11-12):

Für eine Landwirtschaft zum Wohl von

Mensch, Tier und Umwelt

Die EU-Agrarpolitik muss stärker national und

regional ausgerichtet werden. Landwirtschaft

dient zuerst der Ernährungssicherung im

eigenen Land.

(Frei)Handelsabkommen wie das Mercosur, die

Agrarprodukte umfassen, die auch in Europa

produziert werden können, lehnen wir ab. Das

Gleiche gilt für die Spekulation mit Lebensmit-

teln und Boden. Grundlagen des Lebens wie

Boden und Wasser sind keine Ware, sondern

öffentliche Güter. Eine Preisstabilität sowohl

für Landwirte als auch für Konsumenten muss

einerseits durch Marktmachtbegrenzung von

Agrar- und Lebensmittelkonzernen und

andererseits durch Schutzzölle auf Agrargüter-

Importe erreicht werden.

Wir setzen auf regionale Wirtschaftskreisläufe mit

kurzen Lieferwegen. Nicht nur Landwirte, sondern

alle in diesem Bereich Beschäftigten müssen von

ihrer Arbeit leben können. Dabei brauchen wir

mehr dezentrale kleine und mittlere Unternehmen

wie Molkereien, Schlachtereien und Lebensmittel-

läden. Das bringt die Landwirte nicht nur auf

Augenhöhe mit den Verhandlungspartnern der

Lebensmittelverarbeitung und des Verkaufs und

sorgt für gerechte Preise, sondern stärkt auch

den ländlichen Raum.

Der Erhalt von Agrarfläche hat dabei Priorität.

Bei Umweltauflagen sind die Landwirte einzu-

beziehen und Kompromisse durch angemessene

Übergangszeiträume und Förderungen zu finden.

Ein Desaster wie bei der Umsetzung der EU-

Nitratrichtlinie durch die Düngegesetzgebung

muss verhindert werden.

Was wir wollen:

  • Eine Landwirtschaftspolitik im Interesse

der Verbraucher, die unsere Landwirte vor

großen Agrarkonzernen schützt, lokal

aus gerichtet ist und zu Tier- und Umwelt-

schutz beiträgt.

  • Eigenversorgung und regionale Produk-

tion, Verarbeitung und Vermarktung mit

stabilen Preisen für Landwirte und Konsu-

menten: Marktmachtbegrenzung, Förderung

von regional verankerten kleinen und mittle-

ren Unternehmen, verlässliche Herkunfts-

und Regionalkennzeichnung.

  • Verbot von Spekulation mit Lebens-

mitteln und mit Boden: Boden sollte

in erster Linie für ortsansässige Landwirte

zur Verfügung stehen und muss bezahl-

bar sein.

  • Lebensmittel- und Pflanzen schutz-

mittel sicherheit durch transparente,

unabhängige Verfahren, die dazu dienen,

weniger schädliche und erschwingliche

Produkte zu erhalten.

  • Förderung einer tierwohl- und umwelt-

gerechten Tierhaltung durch flächen-

gebundene Haltung, die Futterproduktion

und Mistverwertung in regionale Nährstoff-

kreisläufe integriert, einheitliche und verbind-

liche Tierhaltungskennzeichnung, Förderung

von Weidetierhaltung durch Unterstützung

von Herdenschutzmaßnahmen und Förde-

rung der Imkerei.

  • Angemessene und unbürokratische

Förderung von umwelt-, boden- und

klimaschonenden Agrartechniken und

Anbausystemen

  • Ablehnung von Agrogentechnik,

keine Patente auf Leben, freier Nachbau von

Saatgut.

Super85 
Fragesteller
 23.03.2024, 00:34

Hallo, vielen Lieben Dank für diese ausführliche Antwort. Vor allem stellt sie mich durchaus zufrieden, damit kann ich gut Leben. Ihr seid diesbezüglich definitiv eine Wahloption.

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