Wie sieht euer Tag aus, wie viel Freizeit (duales Studium)?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

So da fühle ich mich mal angesprochen.

Absolviere jetzt seit knapp über einem Jahr ein duales Studium das auch in die Richtung BWL geht. Zu den Fragen bzgl. des Alltags muss ich zu aller erst klar zwischen dem Semester in der Uni und dem Praxisteil im Unternehmen unterscheiden, welche sich grob alle 3 Monate abwechseln.

Während dem Semester hat man eigentlich ein ganz normales Studentenleben, bis auf die Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen. Das heißt es bleibt (bis auf die Klausurenphase) noch sehr viel Freizeit. Die Lernbereitschaft steigt so ab der Hälfte des Semesters im Hinblick auf die kommenden Klausuren an. Ist aber alles machbar (wie bei normalen Studenten auch). Besonders stressig wird es vor allem in der Klausurenphase, da halt das gesamte Semester etwas komprimierter ist und somit viel innerhalb einer kurzen Zeit zu lernen. (würde man aber eher anfangen mit dem nacharbeiten als ich wäre das aber auch entspannter)

Der Praxisteil ist bei mir eine 39h Woche. Da bleibt die Freizeit schon deutlich mehr auf der Strecke weil man halt nur abends ein bisschen was machen/unternehmen kann. Dafür hat man aber einen geregelten Rhythmus und an den Wochenenden und nach Feierabend hat man auch wirklich frei und nicht mehr im Hinterkopf, dass man ja noch ne Hausarbeit schreiben oder lernen usw. (wie im Semester) muss.

Ich selber finde den Wechsel ideal und ziemlich gut, weil man sich immer am Ende der einen 3monatigen Phase auf das nächste freut und es einfach zwei unterschiedliche "Lebensarten" (bisschen übertrieben formuliert) sind. Studentenleben und Arbeitsalltag im Wechsel.

Man muss halt akzeptieren dass man keine Ferien hat sondern nur Urlaubstage, dafür bekommt man aber ja auch durchgängig Gehalt.

Für mich ist mein Studium das richtige und ich bin sehr glücklich damit.

Das bezieht sich halt jetzt alles auf meine Erfahrungen, es kann auch vorkommen dass du z.B. alle 2 Wochen oder so diesen Wechsel hast und nicht 3 Monate. Das ist das aus meiner Sicht nicht so toll. Und sorry dass ich jetzt nicht konkret deine Fragen abgearbeitet habe :)

Ich hoffe ich konnte dir halbwegs helfen und falls du noch nachfragen hast sag bescheid


VodexJ 
Fragesteller
 07.09.2017, 15:34

Danke für diese ausführliche Antwort! Dennoch habe ich noch ein paar Fragen. 

Musst du während der Praxisphase nicht für das Studium lernen? Und wann sind überhaupt die Prüfungen bei Dir? Nimmst du dir manchmal Urlaub, um die Zeit zum Lernen nutzen zu können? 

Außerdem habe ich schon mehrfach gelesen, dass die Vorlesungen teilweise bis 9 Uhr Abends gehen beim dualen Studium, stimmt das?

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Montgomery1904  07.09.2017, 15:51
@VodexJ

Also: Ich habe fast drei Monate Vorlesungen, dann zwei Wochen keine mehr in denen alle Klausuren geschrieben werden, und direkt nach den Klausuren gehen am Montag danach die 3 Monate im betrieb los. Von daher brauch ich nicht in den Praxisphasen lernen weil ich die Klausuren dann gerade hinter mir habe.

Urlaub kann ich mir auch nur während den Praxisphasen nehmen also ist das auch richtiger Urlaub in denen ich nicht lernen brauch.

Es kann passieren dass Vorlesungen bis 9 gehen ja. Aber dann vermutlich nicht von morgens durchgehend. Der längste Tag den ich bisher hatte ging immer von 8 bis 17 Uhr durchgehend (max. ne halbe Stunde pause) aber eigentlich ist der Theorieteil bis auf die Zeit kurz vor den Klausuren echt entspannt bei mir,

Ich höre aber auch von anderen dualen Studiengängen dass es denen nicht so "gut" geht wie bei mir aber davon kann ich dir nicht wirklich berichten.

Also du hast auf jeden Fall insgesamt deutlich weniger Freizeit als normale Studenten, jedoch find ich das auf jeden Fall noch im Rahmen (hab mir es auch deutlich schlimmer vorgestellt als es jetzt ist)

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Ich habe einige duale Studenten im Bekanntenkreis und hatte auch ein duales Studium in Betracht gezogen, habe aber mit der Entscheidung dagegen m.E. die richtige Wahl getroffen. 

Im Bereich BWL ist es stämmbar, viel Freizeit hast du aber nicht. In anderen Studiengängen, bspw. im naturwissenschaftlichen Bereich, hättest du überhaupt keine. Besonders dann nicht, wenn du gute Ergebnisse erzielen willst. Meist läuft es darauf hinaus, dass sich zur Klausurphase diese und die Arbeit aneinander reiben, manche nehmen sich einige Wochen Urlaub, um lernen zu können. Stell dich auf wenige Ferien und einen Alltag ein, der viel Routine erfordert. 

Ich hatte auch mal ein duales Studium beim Finanzamt im Auge, allerdings habe ich mich aus finanziellen Gründen dagegen entschieden. Ich war halt schon berufstätig und wäre aus einer Festanstellung ins Studium gegangen.
Dadurch hätte ich finanziell extrem große Einbußen gehabt und einen Wagen hätte ich mir auch noch kaufen müssen (habe einen Firmenwagen).

Wir hatten einen neuen Geschäftsführer bekommen, dieser war ein wirkliches Ekel und extrem von oben herab. Da hatte ich überlegt, den Betrieb zu verlassen. Nun ist der wieder weg und ich mache eine Aufstiegsfortbildung zum Bilanzbuchhalter. Nächstes Jahr habe ich Prüfung und wenn ich die bestehe soll ich in 2019 in die Geschäftsführung aufsteigen.

Eine Freundin von mir hat beim Kreis ein duales Studium gemacht und immer nach den Vorlesungen den Stoff aufgearbeitet bzw. etwas vorgearbeitet. Ihre Mitstudenten waren dann immer komplett in Freizeit. Die Freundin hatte dafür immer ein schönes Wochenende und während der Klausurenphase hatte sie es auch deutlich entspannter. Ihre Mitstudenten hatten dann immer regelrecht Stress und Panik. 

Es ist immer eine Sache wie man an die Sache herangeht ^^