Wie sieht ein guter offenstall aus?

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Hier ein paar bilder von meinen Offenstall, die ich selbst gebaut habe.

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happysilvi 
Fragesteller
 28.07.2010, 18:16

wow der sieht echt genial aus :-) danke

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Ein guter Stall(komplex) bietet die Platz für eine mittelgroße Pferdegruppe, dh. 5-12 Pferde ist in 3 Zonen gegliedert: Ruhebereich, Komfortbereich und Fressbereich. Der Ruhebereich sollte staubfrei und wettergeschützt sein, aus hygienischen Gründen möglichst trocken. Darauf kommt ein staubfreies Einstreu, zb. Heu, das auch als Beschäftigung (und Ballaststoff) dient. Der Bereich sollte so groß sein, das mindestens 3 Pferde sich gleichzeitig auf dem Bauch liegend ausruhen können, ohne sich dabei gegenseitig zu stressen. Die Belüftung sollte gut sein, deshalb ist eine offene oder halboffene Front von Vorteil, da die Schadgase sehr gut entweichen können, die ja durch die Zersetzung von Urin zwangsweise entstehen. Zudem ist die Luftfeuchtigkeit und somit das ganze Stallklima besser, ebenso die Sauerstoffversorgung.

Im Komfortbereich sollten sich verschieden rauhe Scheuermöglichkeiten ergeben, Bäume, Hölzer ect. Ebenso benötigt ein Pferd für die Körperpflege eine Wälzstelle, die auch bei Wallachen zum Spielen genutzt wird. Optimal ist Sand mit niedrigem Lehmgehalt, der nicht verklebt.

Der Fressbereich muss jedem Tier seinem Rang entsprechend die Möglichkeit des ungestörten Fressens ermöglichen. Überdachte Fressstände sind eine gute Möglichkeit, die auch das Futter trocken und somit hygienischer halten. Ein großer Teil der beiden letzten Teile sollte unter freiem Himmel sein, denn das Pferd stammt aus den Asiatischen Steppen und ist an trockene Stallluft nicht angepasst. Natürlich ist es nur schwer möglich ein Rennpferd im Offenstall zu halten, aber da ca. 95% der Pferde Freizeitpferde sind, klammere ich diesen Nutzviehsektor aus.

Wichtig in der Stallorganisation ist dass die Bereiche räumlich voneinander getrennt sind, und dass allein so sich die Pferde bewegen um vom Ruhebereich zum Wasser zu kommen und vom Wasser zum Futter und vom Futter zur Wälzstelle. Bei den Weiden ist das Managment das a und o. Möglich ist der Weidegang bei extensiver Nutzung ab Mai bis Oktober. Die Graszusammensetzung sollte fruktanarm sein, dh. wenige Hochleistungsgräser, denn die können Hufrehe und Hufrollen verursachen. Sobald eine Fläche länger als 14 Tage am Stück von Pferden betreten wird, kann sie sich nicht mehr richtig regenerieren. Der Pferdekot wird optimalerweise mit den nicht gefressenen Pflanzen gemulcht, dann kann im Spätsommer eine Zweitbeweidung durchgeführt werden. Die Ecken der Koppel dürfen nicht spitz sein, es darf keine Engstellen oder Sackgassen geben.

Zum Futter: Im Winter 2-3 Mahlzeiten Heu bei normaler Nutzung (1x die Woche) und normaler Futterverwertung. Kraftfutter ist da eher Kolikverursacher. Es sollte ständig Wasser zur Verfügung stehen, hygienisch sind Selbsttränken, aber bei der Koppelhaltung ist das nicht so leicht, da sind Bottiche auch in Ordnung, sofern sie regelmäßig gereinigt werden.

Wenn du dein Pferd gut halten willst, kommst du nicht darum es in eine Gruppenhaltung optimalerweise Offenstall zu halten. Haben die Tiere genug Freifläche ist es auch ziemlich egal wie oft der Einsteller kommt. Denn die Pferde beschäftigen sich selbst und haben selten das Bedürfnis, bis zur totalen Erschöpfung herumzugaloppieren. So ein Pferd muss ja auch naturgemäß mit Energie haushalten und bei 23 ° unter 0 überlegt man sich jede Bewegung 2 mal. Natürlich freuen sich viele Pferde wenn es dann doch mal rausgeht und wenn auch mal der Platz für einen Galopp da ist, aber die Gruppe ist für ein gesundes Pferd viel wichtiger als die Ausritte. Alles andere ist Tierquälerei, vor allem Boxenhaltung im 4x4 m Stallbox, und das für ein Herdentier, was ursprünglich unter freiem Himmel lebt und jeden Tag einige Kilometer läuft. Aber da 90% so gehalten werden, wird das Umdenken noch auf sich warten lassen. Alle Pferde legen sich 1-4 h am Tag hin, wenn sie die Möglichkeit haben und sich sicher fühlen. Wenn sie allein in der Box stehen, ist natürlich die Frage wie sicher sie sich fühlen weil kein zweites Pferd aufpasst. Die meisten Boxenställe haben zwar Auslaufflächen, aber die Tiere stehen da nicht regelmäßig und auch nicht besonders lange drauf. Da kann man den Kunden viel erzählen aber das ganze Rausgeführe und Reingeführe macht allein bei 30 Pferden so viel Arbeit und kostet Zeit, dass allein für die Tätigkeit ein Arbeiter angestellt werden müsste. Aber jeder Milchkuh geht es da besser, die leben wenigstens in Gruppen und oft auch in besseren Laufställen mit Komfortmatten. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass die Pferdhaltung ein Gebiet für sich ist und ich hier weder Platz noch Zeit habe alles anzuschneiden, sodass ich mich auf die Basis begrenzt habe. Wer sich tiefer damit beschäftigen will, sollte sich in diverser Fachliteratur belesen. Einen etwas kürzeren aber auch guten Einstieg bietet aber bieten aber auch die Leitlinien für artgerechte Pferdehaltung vom Bundesministerium für Landwirtschaft. http://www.bmelv.de/cae/servlet/contentb

  • Liegefläche
  • Schattenfläche
  • Tränke; Trog
  • keine Zugluft
  • Gesellschaft
  • genug Licht
  • genug Auslauf ! ! ! OFFENTSALL IST KEIN ERSATZ FÜR WEIDE ! ! !

die Offenstallhaltung soll die Grundbedürfnisse des Pferdes befriedigen. Aber was genau sind denn nun die Bedürfnisse des Pferdes?

Die 6 Grundbedürfnisse eines Pferdes:

  1. Bewegung: Reiten alleine reicht in der Regel nicht aus. In der Natur bewegt sich das Pferd täglich ca. 16 Stunden vorwiegend im ruhigen Schritt und legt dabei bis zu 30 km zurück.

  2. Ernährung: Pferde haben immer Appetit. Der kleine Magen der Pferde macht eine möglichst häufige Futteraufnahme in kleinen Portionen notwendig. Lange Freßzeiten sorgen für Beschäftigung und befriedigen das Kaubedürfnis. Dabei sollte das Pferd in seiner natürlichen Freßhaltung mit Kopf am Boden das Futter aufnehmen können.

  3. Gesellschaft: Pferde brauchen Freunde. In freier Wildbahn leben die Tiere in differenziert zusammengesetzten Familiengruppen und schließen außerdem Freundschaften. Nur durch den Kontakt zu seinen Artgenossen bleibt das Pferd seelisch stabil, was der Gesundheit sehr dient.

  4. Unterhaltung: Pferde gucken kein Fernsehen. Sie schauen aber gerne, zur Kontrolle des Umfeldes, in die Ferne und schärfen somit ihre hochempfindlichen Sinne. Diese müssen auch besonders aktiv sein, schützen sie doch das Pferd, als unbewaffnetes Fluchttier, vor drohender Gefahr. Ständige Wachsamkeit ist also angesagt.

  5. Stall-Klima und Licht: Pferde sind keine Tiere, die in der Natur in dunklen Höhlen wohnen. Sie kommen aus der baumlosen Steppe, wo sich ständig Wind und Wetter abwechseln und so den gesamten Organismus des Pferdes trainiert haben. Dabei trägt das Sonnenlicht zu einem gesunden Stoffwechsel bei und steuert auch seinen Biorhythmus. Extreme Klimaschwankungen und Temperaturstürze von 30 - 40 Grad pro Tag können sie daher gut verkraften.

  6. Luft: Pferde möchten am liebsten immer in Luft-Kurorten leben, denn das hochleistungsfähige Atemorgan, die Pferdelunge, verträgt nur absolut staub- und bakterienfreie Luft.

(Quelle: www.lag-online.de)

Bevor man sich für einen Offenstall entscheiden, sollte man folgende Punkte gründlich checken:

  1. Gibt es einen trockenen, befestigten Auslauf?
  2. Sind die Zäune in Ordnung?
  3. Gibt es "tote Ecken" oder andere gefährliche Stellen?
  4. Sind Futter- und Ruheplatz getrennt?
  5. Sing genügend Fress- und Ruheplätze vorhanden?
  6. Kann das neue Pferd schonend an die Herde gewöhnt werden?

Wenn man die Punkte 1-6 positiv beantworten kann, hat man einen akzeptablen Stall gefunden.

1.Der stall sollten auf jeden fall einen gepflegten reitplatz haben .

2.Wasser & strom ist natürlich auch sehr wichtig.

  1. ein wohnwagen oder ein kleines häuschen wo du dein reitzubehör lassen kannst.

  2. Die zäune sollten stabil und sicher sein.

lg leonie