Wie seid Ihr damit klargekommen, dass Ihr Einschläferung von Eurem Tier entschieden habt? REUE, SCHULDGEFÜHLE, SCHLECHTES GEWISSEN?

29 Antworten

Ich habe nun schon mehrere Tiere einschläfern müssen, dabei hatte ich jedoch keines der von dir genannten Gefühle. Warum auch ?

Entscheidet man sich dazu, ein Tier krankheitsbedingt erlösen zu lassen, dann handelt man aus LIEBE und FÜRSORGE und dann gibt es weder REUE, noch SCHULDGEFÜHLE noch SCHLECHTES GEWISSEN.

All diese Gefühle hätte ich definitiv, hätte ich mich in allen Fällen GEGEN das Einschläfern entschieden. Dann diese Entscheidung das Tier bis zu einem natürlichen Tod leben zu lassen, hätte bedeutet, dass es leidet und unter Umständen einen wirklich tragischen Tod erleiden muss. Meine Entscheidung hat jedes Tier vor so einem Schicksal bewahrt. Also ist das einzige Gefühl nach der Entscheidung zum Einschläfern das normale Gefühl der Trauer. Das ist aber ein normales Gefühl, das mit der Zeit auch von todtraurig zu einer normalen Traurigkeit, dass das entsprechende Tier nicht mehr das Leben teilt, gewichen ist. In der Regel schafft man sich ja als Hunde- oder Katzenhalter irgendwann auch mal ein neues Tier an, denn wer einmal sein Leben mit Hund und/oder Katze geteilt hat, wird im weiteren Leben - sofern es die Lebensumstände dann zulassen - nicht darauf verzichten wollen. Nachdem Hund und Katze jedoch eine wesentlich kürzere Lebenserwartung als wir Menschen haben, ist einem eigentlich bei der Anschaffung schon klar, dass die Begleitung nur einen relativ überschaubaren Zeitraum anhalten wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe getrauert. Aber da ich kein Tier jemals habe einschläfern lassen, weil ich keine Lust mehr hatte - allerdings ist das, Gott sei Dank, für Tierärzte kein Grund ein Tier einzuschläfern - musste ich es nie bereuen. Ich war extrem traurig, aber die Entscheidung war richtig.

Wenn es wirklich notwenig wahr einfach dran denken das das Tier jetzt nicht mehr leiden muss.. Aber die erste Zeit ist immer schwer

Beim Kater musste ich raus gehen. Mit ihm sind wir zur Praxis gefahren. Mein Pa ist bei ihm geblieben. Ich war voll am heulen. Das war ein Tier mit Charakter. Ein richtiger Draufgänger. Das ist 3 Monate her.

Er hat sich gewehrt, hat fast den Katzenkorb auseinander genommen. Was mich verunsichert hat, ob das nicht doch die falsche Entscheidung war. Aber er bekam keine Luft mehr, da er wenige Wochen zuvor von einem Auto angefahren wurde. Beckenfraktur. Die ist gut verheilt, aber die Folgeschäden die dadurch ausgelöst wurden, waren nicht behandelbar. Wir haben zwar ein Medikament für knapp 100€ mitgenommen. Aber die Wirkung war nicht ausreichend.

Er konnte so schlecht atmen, dass er nicht schlafen konnte. Er ist im sitzen immer fast umgefallen, weil die Müdigkeit gesiegt hat. Aber er konnte nicht, weil er im liegen wohl gar nicht atmen konnte.

Und bei meinem weißen Schäferhund kam der Tierarzt zu uns nach Hause. Das war vor zwei Monaten. Da war ich auch am heulen, aber die Entscheidung habe ich nicht bereut. Der Kerl hat zu sehr gelitten. Er war schon 15 Jahre alt und hat immer weiter abgenommen. Ist immer umgefallen, hatte Schmerzen...

Da haben wir es auch ein paar Wochen mit Schmerzmittel und allem drum und dran versucht. Aber Linderung ist eben keine Beseitigung.

Sie fehlen beide extrem. Es ist ungewohnt kein Tier zu haben. Ich hatte von Geburt an immer Tiere. 23 Jahre lang. Jetzt ist es so still hier...

Alle anderen Tiere die ich bisheratte - und das waren sehr viele - sind alle so eingeschlafen.

Warum sollte ich Reue oder Schuldgefühle oder gar ein schlechtes Gewissen haben? Ich lasse meine Tiere nur einschläfern wenn ich überzeugt bin, dass es das richtige ist und ich das für mich selbst auch wollen würde.