Wie sammle ich am besten Erfahrung mit Hundeerziehung, ohne mir einen Hund anzuschaffen?

17 Antworten

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Hallo,

ganz ehrlich, du wirst ohne jahrelange eigene Hundehaltung niemals die nötigen Erfahrungen sammeln können, um eine so schwierige Rasse wie eine Herdenschutz-Rasse gut und richtig halten zu können. Solchen Erfahrungsschatz kann man sich nicht durch Lesen oder durch gelegentliche Kontakte mit Hunden aneignen, und auch die Rahmenbedingungen - riesiges Grundstück usw. - kann nicht jeder bieten. Abgesehen davon dass ich der Meinung bin, dass Kangal & Co. hier im urbanisierten Mitteleuropa nicht wirklich was zu suchen haben, bin ich überzeugt, dass selbst die meisten erfahrenen 'Otto-Normalhunde-Halter' nicht in der Lage wären, einen Kangal zu halten (ohne diesen Menschen zu nahe treten zu wollen, aber ein Pudel oder Schäferhund ist was anderes als ein Herder). Also gib diesen Gedanken bitte auf und überleg dir, ob es nicht erst mal eine einfacher zu händelnde Rasse sein kann. Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien du ausgerechnet den Kangal ausgewählt hast, fürchte aber, dass es in erster Linie das Aussehen ist. Und das ist schon vielen Hunden zum Verhängnis geworden.

Gut finde ich, dass du erst Erfahrungen sammeln willst, bevor du dir einen eigenen Hund anschaffst. Sinnvoll ist da sicher, in einem Tierheim ehrenamtlich zu arbeiten, oder auch in einem Hundeverein. Manche Hundeschulen nehmen auch Praktikanten auf, da lernst du auf jeden Fall eine Menge, vor allem auch, dass in der Hundehaltung nicht immer alles glatt läuft.

Gruß, Kerstin

Hallo,

also erst mal echt super, daß Du Erfahrungen sammeln möchtest. Bin echt begeistert, weil die meisten holen sich halt den Hund Ihrer Träume, auch wenn sie keine Erfahrung haben mit Hunden und dann geht alles in die Hose und der Hund muss wieder weg. Beim Kangal ist halt mal vorab zu sagen, daß er von den Charaktereigenschaften-gut Ausnahmen bestätigen die Regel- ein Hund ist, der gerne die Oberhand übernehmen würde, also kurz gesagt, der immer gerne der Chef wäre, also auch gerne über Dir stehen würde. Er wird dies auch versuchen, vor allem in der Pubertät und da muss man eben entgegen wirken können, sonst ist es sehr schwer. Der Kangal ist ein Hütehund und braucht auch sehr viel Platz, vor allem draußen. Er schaut immer , daß seine "Schäfchen" beisammen sind und wie schon gesagt, damit er nicht die Oberhand an sich reißt, muss entgegen gewirkt werden, aber natürlich nicht mit Gewalt. Das nur nebenbei. Erfahrung kannst Du Dir natürlich durch Lesen aneignen, aber direkter Kontakt zu Hunden wäre natürlich viel besser. Im Tierheim wäre dies ideal. Dort anfangen zum Gassigehen und auch einfach fragen, was Du beachten musst usw. Du wirst auch die Eigenschaften der einzelnen Hunde kennenlernen, wobei nicht jeder Hund bzw. Rasse gleich reagiert, aber es gibt so Grundcharaktere, die meistens zutreffen. Manche Tierheime haben auch ein Abkommen mit Hundeschulen, daß Gassigeher mit einem Hund dort einen Kurs belegen dürfen oder Du gehst einfach mal zu einer guten Hundeschule und frägst, ob Du einfach mal bei einem Welpenkurs zuschauen dürftest, weil Du eben vor hast später einem Kangal ein zuhause zu geben und Du aber keinerlei Erfahrung hast mit Hunden und Dir gerne aber diese aneignen würdest, weil da bekommst Du halt viel mit.Wenn Du aber siehst, daß mit Gewalt gearbeitet wird, dann such Dir gleich eine andere Hundeschule. Es ist nicht immer leicht eine gute zu finden, aber vielleicht kennst Du auch jemanden, der schon mal eine besucht hat. Vielleicht verlangen die auch eine kleinen Beitrag, aber einfach mal fragen. Oder erkundigen Dich nach einem guten Züchter und frag einfach mal, ob Du die Rasse persönlich kennenlernen dürftest, weil Du vorhast, Dir einen zu kaufen, daß wäre natürlich ideal. Einfach fragen, mehr als Nein können die nicht sagen. Die meisten Kangals sind nicht einfach in der Erziehung und Du solltest wirklich viel Erfahrung sammeln und da Du Anfänger bist, nimm Dir auf jeden Fall einen Welpen, den Du in die richtigen Bahnen leiten kannst, weil ein älterer Hund dieser Rasse ist zu schwierig als Anfänger. Wichtig ist, daß Du einfach lernst, wie man ein Hundebaby erzieht auf sanfte , aber bestimmt Art und vor allem-wenn Du Dir einen Rüden nimmst- in der Pubertät entgegenwirken kannst, wenn er versucht die Chefrolle zu übernehmen. Hündinnen sind sanfter-die meisten! Solltest Du aber feststellen, daß ein Welpe mit Druck und Gewalt erzogen wird, dann ist dies auf keinen Fall der richtige Weg, sag daß dann ruhig auch und dann such Dir eine andere Erfahrungsquelle. Auch bei kleineren Tierschutzorganisationen nachfragen, ob Du mal kommen darfst, vielleicht sind auch grad Hundebabys da. Ein Hundebaby muss halt mit viel Liebe und Geduld erzogen werden. Es nimmt jede Ungeduld und Missmut Deinerseits als Gefühl auf und es verunsichert ihn stark.

Liebe Grüssle und nochmal Daumen ganz hoch!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Tierschutzarbeit, selber Tiere aus schlechter Haltung!
bignose  23.11.2012, 09:20

Hallo, einiges, was du schreibst, ist gut und richtig, aber ein Kangal ist KEIN Hütehund! Er wird niemals wie z.Bl ein Border Collie oder Schäferhund eine Herde zusammenhalten, das ist nicht seine Aufgabe und dazu hat er in der Regel auch gar keine Lust. Der Kangal ist ein Herdenschutzhund, d.h. er überwacht die Umgebung der Herde und schützt diese vor Angriffen, z.B. durch Wölfe. Das ist ein riesiger Unterschied. Also bitte hier keine Halbwahrheiten verbreiten, die u.U. zu

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bignose  23.11.2012, 09:32
@bignose

Ups, falsches Knöppchen gedrückt... nächster Versuch: Also bitte hier keine Halbwahrheiten verbreiten, die u.U. zu fatalen Fehlentscheidungen führen können.

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Frag doch mal ob du in der Hundeschule oder einem Tierheim mithelfen kannst,zumindest im Tierheim gibt es immer etwas zu tun! Dort kannst du dann Erfahrungen sammeln. Weitere Möglichkeiten sind das du bei einem Züchter in der Nahe fragst,Hunde ausführst und als Hundenanny auf sie aufpasst. ;)

dann ziehst du am besten in die türkische Einöde, holst dir ne Ziegenherde und lässt den Hund machen. Nur so ist er glücklich und ausgelastet. Er ist kein Hund für die Stadt oder gar Wohnungshaltung. Ein Herdenschutzhund wird schnell zur Gefahr für andere, wenn er falsch gehalten wird. Und es wird schwierig sein, einen adäquaten Ausgleich für den Kampf mit Wölfen und ähnlichem zu bieten... Es gibt soooooo viele tolle Hunderassen, die besser und leichter in unseren Breitengraden zu halten sind als den Kangal... Vergiss bitte nicht, vor einer Entscheidung den Kopf einzuschalten. Auch wenn das Herz blutet ;-) Ich habe auch ne Menge Hunderassen, die ich meinen Hunden Zuhause vorziehen würde. Aber wenn es nicht passt, geht es eben nicht ;-)

Gut dich jetzt schon zu informieren :) Ich hab auch mein Kalb erst nach langen überlegungen und vieeeelen Meinungsaustauschen geholt. Kein Anfängerhund... jaja... is meiner auch nicht. Und es war trotzdem mein erster Hund und der ist nicht verhaltensgestört geworden ;)

Viel viel lesen, übe dich an anderen hunden (Tierheim) gehe zu Züchtern und rede mit denen und dann lass es auf dich zukommen ^^ Da gibt es leider kein Grundrezept :)

Aber ich wünsche dir vorab schonmal viel Glück bei deinem Hundetraum :)