Wie Nervosität bekämpfen?

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Du musst umdenken. Die Nervosität kann und soll man nicht bekämpfen. Du musst lernen die Energie die entsteht positiv zu nutzen, in dem du die Energie in Ausstrahlung umwandelst. Dass du aufgregt bist, zeigt, dass es dir wichtig ist und du gut sein möchtest. Wenn z.B. ein Schauspieler gar nicht mehr aufgregt ist, kann er auch nicht mehr richtig gut sein, weil ihm der notwendige Kick fehlt. Wenn also das nächste Mal der Puls steigt und du die Wärme spürts, denke: wow ich bekomme mehr Energie, die brauche ich um vorne zu stehen. Wichtig ist dann, dass du die Kraft in deine Stimme und in deine Körpersprache legst und so den Hörerkontakt intensivierst. Achte darauf, dass du die energie nicht durch hektische Bewegungen oder Stimmflattern verlierst. Nach wenigen Minuten hat man in der Regel den Körper ohnehin wieder unter Kontrolle, spätestens dann, wenn das Publikum zu ersten Mal gelacht hat. Gute Vorbereitung ist aber natürlich auch wichtig. Ich schwöre auf Moderationskarten. Blätter können wackeln, falls man zittert und zudem ist da die Gefahr größer den Faden zu verlieren.

Bereite dich gut vor, übe das Referat mehrmals, möglichst mit lauter Stimme und mach dir ein paar Stichpunkte, falls es wirklich mal irgendwo hacken sollte und du den Faden verlieren solltest. Wenn du die Möglichkeit hast, halte das Referat vor einer Person deines Vertrauens, nimm Korrekturen oder Tipps ernst ohne alles in Zweifel zu ziehen. Ein guter Freund/Freundin will dich nur unterstützen, nicht verunsichern oder fertig machen. Mit jedem Mal wird es etwas besser, aber ein Rest Angst/ Unsicherheit/ Lampenfieber bleibt immer. Ich arbeite laufend mit mir fremden Personen, die letzten Minuten bevor ein Vortrag anfängt sind auch für mich unangenehm, aber das gibt sich relativ schnell, wenn man mal angefangen hat. Viel Erfolg!

...in dem Fall gilt tatsächlich einfach "Der Weg ist, wo die Angst ist".

Heißt: Je häufiger du das machst, desto besser wird es dir gehen, mit dir selbst.

Und du wirst (aller Erfahrung nach) immer mehr davon wegkommen, etwas "darstellen" zu wollen, was du nicht bist, dir nicht entspricht.

Vielmehr tritt stattdessen irgendwann ein Zustand ein, in dem du dich mit ein bisschen mehr "Distanz" (quasi von außen) betrachtest, und dich damit auch etwas objektiver sehen kannst; mit allen "Schwächen" und Achtung: auch allen "Stärken"!

Das ist dann der Moment, in dem man aufhört zu hadern; sondern irgendwie auch ganz "gut findet", was man da so macht - versöhnlicher wird, auch. Stimmig ist es dann eben.

Apropos "stimmig": Hilfreich ist tatsächlich immer, sich mal aufzunehmen (ob nur per Ton oder auch per Bild - entscheidest du) bei etwas, das man vorträgt.

(macht man normalerweise ja nicht; aber in so mancher Ausbildung ist das fester Bestandteil, daher komm´ich drauf - und weil ich es wirklich hilfreich fand, mit besagter Distanz mal auf sich zu gucken, so von außen)

Vielleicht also gibt es ja die Möglichkeit, dass du dir dich selbst einfach mal anschaust. Ist erst seltsam - dann aber irgendwann auch seltsam gut, das glaub´man!

;-)