Wie naiv muss man sein, um lieben zu können?
Huhu setzt nicht jede Liebe etwas Naivität vorraus ? Und wenn ja wieso sind so unglaublich viele Menschen, so naiv in der hinsicht ?
Es geht irgendwie nicht in meinen Kopf rein, warum lässt man sich auf Beziehungen ein und denkt der Partner liebt einen , obwohl man nie Wissen wird ,ob das wirklich stimmt oder nur Show ist ... und am Ende heult man sich die Augen aus ..... Warum tun sich Menschen Beziehungen überhaupt an ? Ist eben doch alles nur auf sexueller Basis ? Ich mein einsam ist man auch mit engen Freunden nicht un die enttäuschen einen niemals so extrem wie es ein Partner könnte .....
LG
Liebe/r Wildcatgirl,
das ist eine sehr spannende Frage und wir vermuten auch, dass Du einen konkreten Rat suchst - leider fehlt dieser jedoch im Fragebeschreibungsfeld.
Achte doch bitte darauf, in Zukunft immer auch Dein Ratgesuch zu integrieren, damit Deine Frage nicht mit einer spannenden Diskusssionsfrage verwechselt wird. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall zur Löschung kommen, was ja auch für die Antwortgeber sehr schade wäre.
Herzliche Grüsse
Amelie vom gutefrage.net-Support
48 Antworten
liebe Wildcat, deine Frage klingt ganz, ganz bitter. Bist du schon so sehr enttäuscht worden, so schlimm?
Ich würde es eher "Risiko" nennen. Wenn ich mich öffne und jemanden nah an mich heranlasse, näher als meine Schutzmauern das sonst erlauben, dann mache ich mich auch verwundbar. Es kann passieren, dass ich verletzt werde.
Sex kann in sicherer Entfernung von diesen Schutzmauern sein, ohne gefühlsmäßige Tiefe und rein körperlich. Sex kann aber auch gerade ein Ausdruck dieser tiefen Nähe sein, da bleibt das Herz nicht außen vor und die Verletzlichkeit ist groß. Eben weil das beides möglich ist, würde ich nie so allgemein sagen, dass Beziehungen nichts anderes als eine Art Täuschung, Illusion, Show auf sexueller Basis sind.
Sich täuschen, enttäuscht zu werden, aus der Illusion in die Verzweiflung zu stürzen ... das hat auch was mit den Erwartungen und Vorstellungen zu tun, die ich aufgebaut hatte oder an die ich mich geklammert hatte.
Liebe ist zuerst die Anziehungskraft und Verliebtheit. Das bleibt aber nicht so, niemand könnte es durchhalten, irgendwann zieht der Alltag ein und es gibt auch Unterschiede, Konflikte, wieder mehr "ich" und "du" statt ein einziges verschmolzenes "wir". Das muss so sein, um sich selbst zu bewahren und nicht zu verlieren. Jetzt kommt es drauf an, ob beide sich in Liebe durch diese schwierige Veränderung durcharbeiten können und wollen oder ob es um zerplatzende Illusionen geht, ohne dass etwas Neues entsteht.
Danach ist Liebe für mich etwas sehr Realistisches, einschließlich meiner und seiner Fehler und einschließlich der Arbeit daran, mit Problemen klarzukommen und Konflikte zu bewältigen. Wir haben schon so viele schwierige Zeiten gemeinsam überstanden. Und wir lassen uns "trotz allem" nicht im Stich. Mein Vertrauen ist immer mehr gewachsen. Und ich bin zutiefst glücklich, dass da ein Mensch ist, mit dem ich gemeinsam durchs Leben gehe.
"Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst ... es ist unmöglich, sagt die Erfahrung ... es ist was es ist, sagt die Liebe" schreibt Erich Fried u.a. in seinem wunderbaren Gedicht: http://www.erichfried.de/Was%20es%20ist.htm
ah, okay. Vielleicht liegt das daran, dass man solche besonderen Lebensphasen stärker mitbekommt, also wenn jemand auf Wolke 7 schwebt oder gerade völlig am Boden zerstört ist? Das sind ja ganz besondere Zeiten. Den Alltag, der mehr oder weniger still vor sich hin fließt, bekommt man dagegen ja nicht so mit, der ist völlig unspektakulär.
bis auf das 'Wir' (in der Liebe sollte immer ein Wir sein und neimals ein ich- meiner Meinung nach- denn man ist ein Paar und nicht mehr ein einzelner Mensch ) und dann 'ich' stimme ich dir absolut zu- sonst wunderbar beschrieben.
das danach mit Wolke 7 und Alltag kann ich aus Erfahrung und vermutlich viele andere ebenfalls bestätigen- ist mal was besonderes los- ob besonders gut oder schlecht, bekommen das Freunde natürlich viel eher mit, als wenn alles gut läuft - wie eben immer (unspektakulär).
hallo Kitty, danke und eine kleine Anmerkung: das WIR, das ICH und das DU sind alle drei wichtig, ich sehe da keine Hierarchie :)
Sehr schöne Antwort und danke für das Gedicht von Erich Fried, ich habe es lange nicht mehr gelesen :-)
Genau so eine Beziehung hab ich auch und es ist so schön einen anderen Menschen 1000 % verlassen zu können. Und er das gleiche Vertrauen in dich hat. Beziehung ist immer Arbeit still stand ist das Ende fast jeder Beziehung das geheimnis ist auch im Alltag was besonderes zu machen.
Ich finde auch in der Liebe sollte es immer ein "Du" und "Ich" und kein "Wir" sein. Ein "Wir" impliziert ja Abhängigkeit vom Partner und das ist eine üble Sache. Sobald Abhängigkeit ins Spiel kommt ist das keine Liebe mehr. Sondern eben Abhängigkeit.
Ich finde auch nicht, dass Streit und "an der Beziehung arbeiten" etwas mit Liebe zu tun hat. Genauso wenig wie Schmerz und Drama.
Verletzt werden kann man durch andere nicht, sofern man sich nicht von ihnen abhängig macht oder bestimmte Dinge zu wichtig nimmt.
Liebe funktioniert in meinen Augen wie gesagt nur ohne Abhängigkeit und nur wenn man frei ist. Das was die meisten unter Liebe verstehen kommt aus Filmen, Musik und Gedichten. Leider enthalten die meist Drama, Abhängigkeit, Hinterherjagen, Schmerz und all solche Sachen, die in der Liebe absolut nichts verloren haben und die damit auch nichts zu tun haben.
Auch eine Beziehung hat heutzutage nicht unbedingt viel mit Liebe zu tun. In unserer Gesellschaft basieren fast alle Beziehung auf Abhängigkeit, dem Unvermögen allein sein zu können und dem blödsinnigen Gedanken, dass man einen Partner braucht um glücklich zu sein oder noch schlimmer dem Gedanken, dass ein Partner einen glücklich machen kann. Glück kommt von einem selbst und ist immer da. Ein anderer Mensch ist nicht dazu da einen glücklich zu machen. Das kann man nur selbst. Und zwar immer.
Leider ist es so, dass Sex heute eben vielfach wichtiger genommen wird als Liebe. Das liegt zum einen sicherlich auch daran, dass Sex in den Medien immer alltäglicher geworden ist und gerade im Internet jede Art sexueller Betätigung - auch die, die eigentlich nichts mit Liebe, sondern mit Macht zu tun hat - öffentlich ist. Wenn pubertierende Jungen - ohne dass sie bisher jemals näheren Kontakt zu einem Mädchen hatten - sich täglich jede Art von Pornodarstellungen alles anschaun was ihrer vermeintlichen Aufklärung dient, dann darf man sich überhaupt nicht wundern, wenn sie damit die Mädchen in ihrer ersten Beziehung komplett überfordern und sexuelle Praktiken erwarten, die kein junges Mädchen normalerweise zu geben bereit wäre. Nun sehen natürlich auch die jungen Mädchen zeitweilig mal den einen oder anderen Pornofilm und glauben dann, alles was sie dort sehen sei normal und sie müssten all das auch geben, wenn sie einen Jungen kennenlernen und als Freund halten möchten. Dieser Druck, unter den sie sich selbst stellen überfordert sie aber komplett und vor vielen Dingen ekeln sie sich einfach nur. Und wenn sie sich dann überwinden und die Spielchen mitmachen, dann kann daraus natürlich nie und nimmer wirkliche Liebe entstehen. Solche Beziehungen sind leider von vorneherein zum Scheitern verurteilt und dann kommt es zu den Enttäuschungen wie sie von WILCATGIRL beschrieben wurden. Liebe ist etwas sehr schönes denn es hat mit Gefühlen zu tun und nicht mit Erwartungen und wenn aus diesen Gefühlen heraus dann langsam das Bedürfnis zum Sex entsteht ist es auch schön, aber nur, solange der Junge von seiner ersten Freundin nicht mehr erwartet, als sie aus dem Gefühl ihrer ersten jungen Liebe zu geben in der Lage ist. Sie ist nun einmal keine Pornodarstellerin. Und genau da liegt unser Problem heute.
Liebe ist ein Gefühl man muss es erlebt haben um es zu verstehen. Ansonsten kann man es leider nicht verstehen ging mir genauso. Liebe kann man nicht erklären nur fühlen um sie zu verstehen. Bei manchen Leuten frage ich mich auch wieso die Zusammen sind oder wo er die oder den Jenigen gefunden hat. Da muss ich leider sagen hat der Logische Menschenverstand verabschidet leider. Aber da hat der Körper so viel Emotionen und Gefühle ausgstrallt um die Negativen Eigenschaften des anderen übedeckt und sieht sie nicht selbst wenn man will. Erst wenn der Gefühlscoktail abnimmt kann man wider klar denken und sieht die Fehler des anderen. Dann kommt der Alltag der Zeigt wie man klar kommt. Man muss ab da dann die Fehler und Macken des andere akzeptieren oder nicht das ist meistens mit Trennung verbunden. Ja Liebe hat auch immer mit Vertrauen zu tun und um so näher man sich den Menschen vertraut umso mehr können sie einen Verletzten. Aber ohne Liebe währe es nicht mehr Lebenswert den Ohne Vertrauen kann man nicht leben. Vertrauen hat immer was mit Liebe zu tun genauso wie Liebe immer mit Vertrauen zu tun hat. Stell dir vor du kannst deiner Mutter oder deinen Vater nicht mehr vertrauen den du Liebst sie ja nur auf andere Art und Weise. Genauso ist es mit der Liebe mit deinen Freund oder Partner nur anders und intesiver ist. Umso näher ich einen Menschen in meine nähe lasse, um so mehr ich vertraue und liebe umso mehr kann ich verletzt werden. Aber da gehört zum Leben dazu den ohne Schmerz, trauer, und Verlust geht es halt nicht und das ist immer ein Trennungsschmez und Liebeskummer ist immer ein Trennungs- bzw. abschiedsschmerz. Aber aus Fehlern lernt man und sei froh wenn du so was hast den dann weist du das du Lebst und das du schon mal geliebt hast im Leben und du lieben kannst.
Ich glaube jetzt kannst du es besser verstehen.
Ich gebe dir einen guten Tipp mit den ich jeden Wünsche das er beherzigt wird. Liebe dich selber, dann kannst du jemanden anderen lieben. Davor wird es schwirig jemanden zu lieben oder zu mögen wenn du dich selber nicht liebst oder akzeptierst. Man fragt sich dann ständig warum liebe ich mich nicht aber jemand anderes kann mich lieben das funktioniert nicht. Zumindest nicht auf dauer ganz einfach
Ich sage ändere den Spruch
"Liebe macht blind" gerne (?) in
"Liebe macht nicht nur blind, sondern auch blöd"
um.
Es ist eine verdammte Glückssache, nach der Verliebtheitsphase feststellen zu können: wir lieben uns nicht nur, sondern respektieren uns auch noch. Wir bekommen es hin, Kompromisse zu schließen ohne uns für den anderen "aufgeben" zu müssen und können mit den Eigenarten des anderen umgehen.
Menschen tun sich aus den unterschiedlichsten Gründen Beziehungen an.
Manche davon können nicht alleine sein und rennen von einer Beziehung in die nächste, ohne sich auch nur eine Sekunde zu fragen, was ihr Anteil daran ist, dass es (wieder mal) nicht funktioniert hat.
Mit engen Freunden kommt es normalerweise nicht zu Intimitäten wie mit einem Partner.
Ich sage ändere den Spruch
"Liebe macht blind" gerne (?) in
"Liebe macht nicht nur blind, sondern auch blöd"
oder auch:
Verliebtheit macht bind
Liebe macht sehend
:-)
Liebes Wildcatgirl,
ich verstehe Deine Verwirrung sehr gut. Aber glaube mir. Du wirst die wahre Liebe nicht finden, ohne ein Risiko einzugehen. Du wirst sicherlich entäuscht werden. Wie wir alle. Aber bedenke, dass Du auch die wahre Liebe finden kannst. Eine tiefe, vetraute, liebevolle, alles umspannende tiefe Emotion , die mit den Jahren, trotz aller Missverständnisse, wie Streitereien und Vorwürfen, immer stärker wird. Quasi ein zweites Du an Deiner Seite. Das ist ein so vollkommen fantastisches Gefühl. Ein Gefühl, dass Du nie mehr allein auf dieser Welt sein wirst. Etwas, von dem Du weist, das Du zu 120 % dazu gehörst. Ein Gegenüber, dass Dich wirlich versteht. Jemand, dem Du Dich den Lebenlang mit allem, egal was, anvertrauen kannst. 100 %ige Sicherheit in all Deinem Tuen.
Das sollte doch das Risiko der Entäuschung wert sein. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dein "Lebens-Double" findest. Ich habe meins gefunden. Trotz all der Try and Error-Erfahrungen. Alles Glück der Welt für Dich.
P.S.: Niemand passt perfekt. Ein hohes Mass an Tolleranz hilft Dir. Übrigens nicht nur in der Liebe.
Hallo, ist es möglich dass du schon mehr als einmal enttäuscht wurdest? Ok ich sage dir etwas. Du musst, oder solltest froh sein, denn der der dich so verletzt hat wenn der dein Partner fürs Leben geworden wäre, na Grüß Gott. Würdest du das wollen? wenn ja dann bist du nicht naiv sondern Masochist. Du musst nur den richtigen finden, bei dem du dir 100%ig sicher bist das er an deiner Seite steht. Und zwar in guten wie auch in schlechten Zeiten. Lass den Kopf nicht hängen wenn das eben nur wegen des Sex war ok war toll fertig mit dem A...Zum Glück sind aber nicht alle so. Und das weiß ich und bin 100%ig sicher. Wenn du soweit bist und vor dem Traualtar stehst dann denke an MICH oder lieber nicht. Denke nur an das was ich geschrieben habe OK? Vergiss es nicht, dann ist es der richtige. SMIEKY.
Danke für diese Antwort .. es erscheint mir jetzt etwas verständlicher, auch wenn ich es persönlich trotzdem nicht nachvollziehen kann..
und nein, auch wenn es sich vielleicht so anhören mag, ich wurde noch nie enttäuscht. ich habe diese Frage gestellt, weil ich das alles in meinem Umfeld mitbekomme und sehe wie verdammt unglücklich die Menschen doch sind .... Für mich persönlich existiert dieses gefühl "Liebe" nicht , nur auf platonischer Ebenne ...
LG