Wie muss ich Pferd stellen, um nicht in den Außengalopp zu kommen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Stellen ist fast (!) unwesentlich, wenn Du in den richtigen Galopp einsitzt. Wenn Du Deinen Schwerpunkt nicht nach vorne innen setzt, also quasi mit Deinem inneren Sitzknochen ein bisschen weiter nach vorne unten im Sattel rutscht, kannst Du stellen, wie Du magst.

Ich selbst galoppiere auf's äußere Bein an, gehe da konform mit Johann Riegler, der sagt, wenn das Pferd im Handgalopp anspringt, steht das innere Bein ja am Boden, warum sollte ich darauf einwirken? Für mich fühlt sich der erste Galoppsprung immer dann komisch an, wenn man auf's innere Bein angaloppiert, also mit dem inneren den Impuls setzt. Aber wenn man richtig einsitzt, ist die Schenkelhilfe eh kein Thema mehr und man sieht dem Reiter nicht mehr an, ob und wo er Druck macht, weil so gut wie kein Druck mehr nötig ist.

Wichtiger ist da wieder, dass er äußere Zügel in der zähen Parade ist (so nennen viele Barockreiter das, wenn die äußere Hand die Parade durch Schließen gibt und dann erstmal zu bleibt, bis die Aufgabe, in dem Fall angaloppieren, erledigt ist) und die innere die Ringfingerparade gibt (kurzes zudrücken der Hand), um in dem Moment, wo der Sitz angaloppiert, den Ringfinger wieder vorzugeben, also den Zügel hier zu entspannen, dass die innere Vorhand frei vorgreifen kann.

Der Barocke versucht, auch davon weg zu kommen, indem er die Hilfen am Anfang deutlich macht, so lang er noch nachdenken muss, auch über zwei bis drei Schritte verteilt und irgendwann dann immer mehr weglässt, bis der Reiter bewusst nichts mehr macht außer an Galopp zu denken. Wir lehren es immer aus dem Schritt, weil ein Reiter, der die Galopphilfe grade lernt, im Trab normal nicht ganz so ruhig sitzt, nicht so gezielt, das Becken für den Galopp verstellen kann, vor lauter Geschaukle die Zügelhilfen nicht so recht zu dosieren weiß. Im Trab fallen viele vor lauter "jetzt muss ich an ganz viele Sachen denken" mit dem Oberkörper nach vorne und dann ist die wichtigste Hilfe, das "Galopp sitzen", weg. Außerdem gibt es "Galoppmenschen", die den Galopp viel leichter lernen als den Trab. Denen wird auch zuerst der Galopp beigebracht. Zuerst wird in der engen Biegung auf die Bande zu angaloppiert, dann in der Biegung auf "freier Strecke" und dann gehen wir durch immer sanftere Biegung auf die Gerade über. Außengalopp darf erst probiert werden, wenn alle Biegungen (auch die null-Biegung) exakt auf der Hand galoppiert werden. Sonst passiert zu viel Mogelei, was die Pferde in ihrem Hilfengehorsam wieder unsicherer macht, weil sie eben auch schwammige Hilfen annehmen sollen, bei denen sie nur raten können. Das nur so als kleiner Ausflug in die Methodik, weiß nicht, ob es der Fragestellerin was bringt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wenn du ein Pferd angaloppieren möchtest musst du es mit dem inneren Bein biegen (um dein Bein biegen) und zwar ungefähr soviel das du sein inneres Auge sehen kannst.

Überlege doch einmal selbst, welches Bein VORgreifen muß, um in den korrekten Galopp anspringen zu können.

Es ist das innere Bein, allerdings muß Dein Pferd dazu auch ein wenig nach innen schauen, also entsprechend gestellt sein. Dein äußerer Zügel muß anstehen, der innere den Galoppsprung herauslassen, der innere Schenkel am Gurt treiben, der äußere Schenkel hinterm Gurt verwahren.

Es gehört also mehr als die bloße Stellung dazu, daß das Pferd korrekt anspringt.

Na ja, das Gegenteil von Außen ist Innen, das heißt, dass du dein Pferd nach Innen stellen musst, wenn du angalloppierst. Du kannst auch in einer Biegung nach innen angalloppieren. So, nun das äußere Bein nach hinten nehmen und mit dem inneren treiben.

LG februarmond