Wie mit platonischer Liebe umgehen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Ich weiß was du meinst, mir ging es in der 10. Klasse ähnlich mit einer super lieben und netten Junglehrerin, die inzwischen seit über zehn Jahren zu meinem engeren Bekanntenkreis zählt. Ich wuchs ohne Mutter auf und fand diese Frau einfach spontan so sympathisch und lieb und freundlich und ihr Unterricht war so einladend irgendwie, einfach anders -----> und ich war gerade mal 16 Jahre alt, da passierte es halt, ich fand sie irgendwie toll und träumte von ihr und so weiter, sie war irgendwie so'ne Art große Schwester ... ich war 16 und sie 25, und es war halt einfach nett, ich fühlte mich von ihr in vielem verstanden. Irgendwie war sie für mich auch der Inbegriff für eine angenehme Frau & ich habe mich mal mit einer Frau allen Ernstes gedatet, weil ich dachte, die sieht so ähnlich aus und hat so einen ähnlichen Charakter^^ naja ;)

Du solltest dir aber dir zuliebe klar machen, was ich mir damals ein für allemale klar gemacht habe: Das wird nix bzw. es wird nie eine Beziehung kommen, allein schon weil sie viel zu alt für dich sein wird und es rein rechtlich gar nicht sein darf, dass eine Lehrerin mit einem Schüler zusammen kommt ... so etwas geht wenn überhaupt nur, wenn beide volljährig sind (Stichwort Berufsschule), aber selbst dann ist es mehr als kritisch anzusehen.

Auch solltest du die Dame nicht zur Legende hochstilsieren (damit du nicht eines Tages enttäuscht wirst) und es so nüchtern wie möglich sehen: Sie tut dir gut, sie ist nett, du gehst gern zur Schule, es geht dir gut - aber mach' nichts von ihr abhängig, sondern sehe sie "nur" als nettes Anhängsel an, das die Schule mit sich bringt. Denn "mehr" ist diese Frau de facto auch nicht!

Aber es wird sicher der Tag kommen, wo ihr mal miteinander reden könnt. Bei Frau ... und mir kam der Ende 2006 auch und es hat beiden gut getan ---> jedem steht sein Tag bevor, frei nach Vergil :) Du kannst ihr ja auch durchaus sagen, dass du sie magst und gern zu ihr kommst, da freuen sich Lehrer auch denn auch sie sind "nur" Menschen mit echten Gefühlen! Aber von Liebe sollte nicht die Rede sein, das kann alles zerstören. Nicht jeder Pädagoge kann damit umgehen.

Denke immer zuversichtlich und optimistisch, aber auch realistisch und bring' dich nicht in irgendeine Art Abhängigkeitsverhältnis.. denn das kann auf Zukunft gesehen dumm ausgehen, wenn sie von der Schule geht oder du deinen Abschluss machst und sie nicht mehr täglich siehst!

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Baum290 
Fragesteller
 10.03.2020, 16:27

Danke für deine Antwort^^
Es ist mir natürlich klar, dass es nie zu einer Beziehung kommen wird, alleine schon, weil sie das nicht wöllte. Was meinst du mit „Es wird der Tag kommen, an dem ihr miteinander reden werdet“? Wie ist das zwischen dir und deiner Lehrerin Abgelaufen und wie steht ihr heute zueinander?

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rotesand  10.03.2020, 18:32
@Baum290

Aber gerne!

Es ist schon mal gut, dass du das so nüchtern sieht und dir klar ist, dass diese Gefühle vom Alter und der "Einseitigkeit" flankiert werden ----> das ist schon mal wichtig.

Was meinst du mit „Es wird der Tag kommen, an dem ihr miteinander reden werdet“?

So wie ich es gesagt habe :) Nee, im Klartext ------> es kommt der Tag, an dem ihr beide ins Gespräch kommt und du ihr ganz zwanglos sagen kannst, dass du sie magst und ihr dankbar bist.

Wie ist das zwischen dir und deiner Lehrerin Abgelaufen und wie steht ihr heute zueinander?

Bei dieser Lehrerin und mir kam es mehr durch Zufall. Es war so kurz vor dem Ende der 10. Klasse/kurz vor der Mittleren Reife. Ich habe es damals als höflich und wichtig empfunden bzw. es war mir persönlich wichtig, allen meinen Lehrern recht herzlich zu danken dafür, dass sie ehrlich und gerecht zu uns waren, dass man was gelernt hat und dass sie es nicht immer leicht hatten. Bei dieser Lehrerin war das besonders - es fand in einer Situation statt, in der es mir durch eine private Problematik nicht besonders gut ging und das hat meine Ansprache bei ihr natürlich noch viel ehrlicher und "gefühlvoller" gemacht, weil ich da sowieso diesen leicht melancholischen Anflug hatte. Ich habe ihr im Grunde für alles gedankt und wurde relativ persönlich, habe ihr für die Herzlichkeit und das Miteinander und alles Respekt gezollt und ihr gesagt, dass ich einfach gern bei ihr im Unterricht war und sie einfach menschlich auch gern habe. Ich habe ihr keine Komplimente gemacht aber ich war ehrlich. Sie hat mir einfach zugehört und meinte, dass ihr so nett auch noch niemand gedankt hätte für etwas, das eigentlich nur ihre Arbeit sei - und wir haben e-Mail usw. ausgetauscht, der Kontakt besteht praktisch seit Sommer 2007. Wir sehen uns aber auch regelmäßig und es ist immer nett. Als sie nicht mehr meine Lehrerin war, war ich auch ein paar Mal mit ihr weg z.B. an Fasching - aber alles im Rahmen, es war/ist halt ein nettes Miteinander. Man kann sagen, wir sind befreundet und ich bin froh darüber. Und ich sage mal ... wäre ich ihr lästig, hätte sie sich nie drauf eingelassen.

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