Wie kriegen wir die Beziehung wieder aufrecht nach Baby?

8 Antworten

Ich bin ehrlich, ich denke diese Situationen und Probleme gehören für die meisten beim Kinderkriegen dazu. Es ist hart. Mein Rat wäre durchhalten.

Und nicht das Urvertrauen des Babys beschädigen indem man es im eigenen Bett lange schreien lässt oder sowas.

Zwischen den Eltern finde ich persönlich auch gefährlich. Ab besten sind diese Baby-Bay-Betten oder irgendwie eben direkt neben dem Elternbett.

Das Baby wird euch noch für lange Zeit sehr brauchen. Für ein Kind hat man unglaubliche Verantwortung. Und wenn früher der Partner die höchste Priorität hatte, tja, das kommt m.E. nie wieder.

Aber natürlich werdet ihr irgendwann wieder mehr Zeit für euch haben.

Mit der Oma habt ihr eigentlich schon einen großen kleinen Luxus.

Ich finde, dass ihr bereits auf einem guten Weg seid, dass es wieder besser wird.

Erstens hast du deine beruflichen Möglichkeiten ausgeschöpft um mehr Zeit für deine Familie zu haben - das finde ich total wichtig!

Und zweitens wird eure Tochter ja auch langsam größer, schläft auch mal durch und ihr könnt sie jetzt dann mal in ein eigenes Zimmer legen (dann weckt ihr sie auch nicht, wenn du ins Bett kommst).

Wenn es mal möglich ist, verbringt mal ein bisschen Zeit zu zweit (Kind mal für ein paar Stunden zur Omi oder ein Babysitter kommt zu euch, während ihr schön ausgeht) - und das am besten regelmäßig. Alles andere ergibt sich dann von selbst wieder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Vater eines Mädchens (bis vor kurzem Alleinerziehend)

Guten Morgen,

ich finde, du hast das alles sehr gut erkannt und durchdacht. Du hast bereits erkannt, dass es gerade durch euer Baby schwierig ist. Das ist auch ganz normal. Das wird auch wieder besser.

Die Bereitschaft und Energie deiner Frau vorausgesetzt: versucht eine Paarzeit einzuplanen. Einmal im Monat Kind abgeben und etwas schönes machen. Nichts übertrieben anstrengendes, sondern essen gehen oder ähnliches.

Dass es deiner Frau schwer fällt, das Baby abzugeben, ist auch normal. Als Mutter hat man so gut wie kein Feedback. Niemand sagt einem, dass man es richtig macht. Das verunsichert. Sie ist als Mama immer die Nummer eins, auch wenn das Baby sich über Oma freut. Auch wenn es anstrengend für dich ist: sag ihr ab und zu, wie gut sie es macht. Was du gut findest. Zum Beispiel dass sie stillt, statt Fläschchen zu geben. Dass sie fast alles alleine stemmt.

Du machst das auch super! Wirklich! Und das wird wieder besser!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – erfahrene Pädagogin und Mutter
Inkognito-Nutzer   22.02.2024, 09:14
Die Bereitschaft und Energie deiner Frau vorausgesetzt: versucht eine Paarzeit einzuplanen. Einmal im Monat Kind abgeben und etwas schönes machen. Nichts übertrieben anstrengendes, sondern essen gehen oder ähnliches.

Das ist eine gute Idee. Sie hat halt oft ein schlechtes Gewissen, mal auszugehen und die Kleine abzugeben, weil sie ja täglich 3 Stunden bei der Oma ist.

Sie ist als Mama immer die Nummer eins, auch wenn das Baby sich über Oma freut. 

Sage ich ihr auch, aber glauben tut sie das nicht wirklich. Wir freuen uns doch auch, wenn wir jemanden sehen, der immer positiv und fröhlich ist, wenn er uns sieht. Aber dass die Kleine nicht durchgehend euphorisch ist mit der Mama, ist doch normal! Die sehen sich doch auch 20 Stunden am Tag.

Auch wenn es anstrengend für dich ist: sag ihr ab und zu, wie gut sie es macht. Was du gut findest. Zum Beispiel dass sie stillt, statt Fläschchen zu geben. Dass sie fast alles alleine stemmt.

Das ist ein sehr guter Tipp. Danke!

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deinekleinefee  22.02.2024, 11:30
@Inkognito-Fragesteller
Sage ich ihr auch, aber glauben tut sie das nicht wirklich.

Gib ihr doch mal einen anderen Blickwinkel.. Ihr könnt beide dankbar sein, dass ihr jemanden habt, der jeden Tag für das Kind sorgen kann. Und auch dankbar, dass sich das Baby so wohl fühlt bei seiner Oma.

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Die goldene 2-2-2 Regel einer glücklichen Beziehung sieht so aus: Um die Liebe aufrechtzuerhalten, sollten Paare alle zwei Wochen auf ein Date gehen, alle zwei Monate ein gemeinsames Wochenende verbringen und alle zwei Jahre für eine Woche verreisen. Oder andersrum gesagt: Höre niemals auf, deine Partnerin oder deinen Partner zu daten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – in einer glücklichen, erfüllenden Beziehung
Inkognito-Nutzer   22.02.2024, 11:13

Hör ich zum ersten Mal diese Regel. Ist auf jeden Fall ein schöner Richtwert. Danke!

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deinekleinefee  22.02.2024, 11:36
@Inkognito-Fragesteller

Habe ich auch erst letztens in der Zeitung gelesen. Mein Partner und ich (noch ohne Kinder) machen das schon von uns aus, er fand es immer süss wenn ich "Date-Night" zu einem Date gesagt habe, aber jetzt macht es umso mehr Sinn!

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Das Baby ist nicht das Problem. Wenn deine Frau es genauso doll wünschen würde wie du, dann würde sie auch Mittel und Wege finden.

Es klingt eher danach, als wenn sie das Baby als Ausrede nutzt. Fragt sich nur für was? ist sie einfach nur völlig ausgepowert und erschöpft oder hat sie eine Depression. Beides ist für eine junge Mutter denkbar. Vielleich trifft beides zu. Du kannst sogar eine Menge dagegen unternehmen. Wer, wenn nicht du?

Erst einmal bedränge sie nicht. Die Paarzeit soll noch was Besonderes bleiben. Diese Zeit ist nur vorübergehend. Halte durch, es lohnt sich, wenn ihr es gemeinsam geschafft habt, verbindet es euch noch stärker.

Erstell mal ein Ranking der Sorgen und wie man sie beheben könnte.

Wie lange dauert noch der Kurs? Wenn der ihr so schwer fällt, könnte sie Nachilfe bekommen?

Das Stillen. Mit ca. 1 Jahr sind die Kleinen so flügge, dass sie oftmals gar nicht mehr gestillt werden möchten. Als Mutter war ich gespalten. Diese innige Zeit war schön und man weiß sie kommt nie wieder. Aber ohne Stillen haben beide mehr Unabhängigkeit: Mutter und Kind. Ermutere daher das Kind selbständig zu werden und biete einfach mal Wasser aus dem Becher an oder gib ihm was von deinem Essen ab, wenn du ißt. Es probiert bestimmt gerne vom Apfel oder aus der tollen Tasse.

Die gemeinsame Abendzeit würde ich nicht "über Bord werfen". Das braucht eine Familie. Im Gegenteil, es muss noch viel mehr gemeinsame Erlebnisse geben, weil die kostbar ist und das ist woran sich die Kinder später erinnern. Das können Spaziergänge sein, Schwimmbad oder einfach Spielen. Das solltest du unbedingt ausbauen. Sie zu, dass deine Frau entweder in der Zwischenzeit Freizeit hat oder mitmacht. Schlepp sie ruhig öfters ins Grüne. Das ist wortwörtlich gemeint. Die Farbe der Natur hat nachgewiesener Maßen einen guten Einfluss auf die menschliche Psyche. Mach dabei Fotos und strahl deine Frau öfters an. Sag ihr wie gern du sie hast und bau sie auf. Das löst nur Gutes in ihr aus. Das Kind kann gerne erleben, wie lieb sich die Eltern haben. Nimm es nicht als Bürde, sondern als Vater-Kind-Erlebnis. Die ist leider schneller vorbei, als dir lieb ist und kommt nie wieder. Mein Mann hat das genossen und so viel mit den Kindern veranstaltet, dass sie fast schon darum gebettelt haben ins Bett gehen zu dürfen. Power das Kleine gut, aus, damit es totmüde ins Bett will.

Das Ehebett. Wenn deine Frau manchmal alleine schlafen möchte, dann ist das völlig ok. Sie sollte nicht das Kind als Schutzschild zwischen euch brauchen. So langsam kann der Zwerg in ein eigenes Bett wandern. Dann kann deine Frau erholsamer schlafen. Beide müssen lernen, dass das Kleine in sein Bett gehört, damit alle besser schlafen können und nicht weil man es loswerden möchte. Wenn man morgens von ihm geweckt wird, dann guckt man mal halt gemeinsam die Maus und blödelt rum. Aber abends eben nicht. Da wird es nicht ihm Ehebett gestillt und dann geht man zu seinem Bett. Dort schaut man sich noch ein Bilderbuch an, singt oder erzählt ihm was. Kommt es nachts angewackelt, löst man das Problem (z. B. Durst) und danach muss es wieder in sein Bettchen. Heimlich habe ich mich nie weggeschlichen, sondern mit Ritualen und Spielen den Tag beendet. Und Nachtausflüge hält man kurz und leise. Das kann Vati durchaus erledigen. Egal, ob Mutti gefragt war oder nicht. Hier darfst du gerne väterliche Autorität ausstrahlen. Wenn es klappt, fleißig loben.

In dem Alter habe ich auch begonnen außerhalb der Mahlzeiten weniger zu stillen und statt dessen Wasser zu geben. Mama ist kein Schnullerersatz. Wenn gebrüllt wurde, ignorierte ich das nicht. Ich blieb bei dem Kind und beruhigte es. Das sind harte Tage, aber wenn man konsequent ist, funktioniert das. Ich würde es an einem langen Wochenende angehen, wenn man nicht noch zur Arbeit muss. Hier müssen die Eltern genauso hartnäckig sein wie das Kind. Das kostet Nerven ist aber notwendig.

Ich würde die platonische Zeit nicht überbewerten. Dann ist das mal halt so. Wenn beide das einsehen, ist das völlig ok. Das ist ja nur vorübergehend. Wichtiger ist es deine Frau wieder in Einklang mit ihrer Seele zu bringen. Danach kommt die Liebe von alleine wieder angeflogen. Diese Zeit ist dann eine schwere Zeit, die ihr gemeinsam gemeistert habt und euch noch tiefer verbindet.

Inkognito-Nutzer   22.02.2024, 12:03

Sehr hilfreich, danke!

Zu der einzigen Frage, die du gestellt hast: Der Kurs endet im Juni - danach sollte es wieder einfacher gehen.

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