Wie konnte man im Mittelalter in den Adelsstand aufsteigen?

5 Antworten

Das Mittelalter war eine Epoche, die rund 10 Jahrhunderte umfasste. Adel als privilegierter Stand entwickelte sich im Europa des Frühmittelalters nach dem Vorbild der Römer: Besitzende verstanden sich als bevorrechtigte, als adelige Schicht. Militärische Anführer/Könige der Völkerwanderungszeit sammelten Getreue um sich und statteten sie mit Vermögen und Herrschaftsrechten aus. Königsnähe und/oder umfangreicher Besitz verlieh eine adelige Stellung.

Im Verlaufe des Mittelalter gab es ein berühmtes Beispiel dafür, wie nichtadelige Menschen sich bis zum Adelsstand emporarbeiten konnten: das Rittertum. Zum Kampf befähigte, nicht selten leibeigene Menschen wurden von ihren Herren zu Militärdiensten zu Pferde und auch für andere Aufgaben in der Verwaltung herangezogen. Oft erhielten sie ein Lehen, um teure Waffen, Rüstung und Kampfrösser kaufen und unterhalten zu können. Über ihre Lehen erhielten sie Herrschaftsrechte über Menschen, sodass sie sich zwar in einer privilegierten Stellung gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung befanden, allerdings immer eine gewisse Abhängigkeit vom Lehensherren bewahrten, dem sie Kriegs- und Verwaltungsdienst leisten mussten, um ihre Lehen zu behalten. Vorallem die Kreuzzüge trugen dann dazu bei, das militärische Rittertum, das sowohl die Lehensherren wie die Lehensleute als Aufgabe einte, als gemeinsame adelige Aufgabe anzusehen! Auf diese Weise empfanden sich auch die Ritter als Angehörige des Adelsstandes.

Im weiteren Verlauf des Mittelalters und angesichts des Verlaufs der Kreuzzüge spaltete sich der Adelsstand auf, denn die reichen Lehensherren - Freiherren, Grafen und Fürsten - wollten sich von den kleinen, nicht sonderlich begüterten ritterlichen Adeligen wieder deutlich unterscheiden. Es bildete sich daher ein Hochadel - die reichen, große Herrschaftsgebiete (Territorien) regierenden Herren - und ein Niederadel - die durch Militärdienst und Kreuzzügen adelig gewordenen Ritter - heraus.

Im Spätmittelalter konnte nur noch der König/Kaiser Menschen in den Hochadelsstand erheben, während alle regierenden Herren jeden, den sie wollten, zumindest in den Niederadelsstand erheben, also zu Rittern machen/schlagen konnten. Die Erhebung in den jeweiligen Adelsstand erfolgte aufgrund besonderer Leistungen für das Reich oder die Territorialherrschaft.

Zum Schluss für Interessierte noch zwei Literaturhinweise:

Bleibt gesund und vernünftig!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Primär durch herausragende Leistungen gegenüber seinem Lehnsherren (wenn dieser hoch genug in der Hirachie stand) oder gegenüber dessen Vorgesetzten

Moin,

Primär durch heiraten, sonst durch Macht oder Geld die man hatte.

Aufstiegsmöglichkeiten gab es gar nicht wirklich dazu.

MFG Colin

Primär durch das heiraten. Oder vielleicht die Kirche bestechen.

Aufsteigen war damals nicht einfach.

Ein Vorfahre von mir wurde wegen seiner Leistungen als Bürgermeister von Wien in den Adelsstand erhoben. Leider kein Erbadel.😭