Wie konnte ein Meteorit die Dinosaurier töten, ohne die Erde zu zerstören?

8 Antworten

Der Meteorit ist nicht ,,alleine“ für das aussterben der Dinosaurier verantwortlich. Von den (vielen) Theorien, wie denn die Dinosaurier ausgestorben sind, ist diese mit dem Meteorit am wahrscheinlichsten. Durch diesen EXTREMMM krassen Aufprall entstand natürlich eine enorme Druckwelle, die die nahen Dinosaurier bestimmt umgebracht hat. Der aber wesentlich wichtigere Faktor ist, dass durch den Einschlag enorm große Mengen an Staub und Asche in die Atmosphäre gekommen sind und den Himmel bedeckten, sodass kein Sonnenlicht mehr auf die Erde gekommen ist. Darunter litt natürlich die Vegetation, sprich die Pflanzen verreckten langsam. Diese waren die allerdings die Nahrung der pflanzenfresser, und diese wiederum die Beute der fleischfresser. Was folgte, war der Hungertod. So starben die Dinosaurier bzw. Alle Tiere über 5kg höchstwahrscheinlich aus.

Der Einschlagkörper hat zwar einen ziemlich großen Krater geschlagen, was auch zu einem Supertsunami führte. Um "die Erde zu zerstören" wäre aber ein viel, viel größeres Projektil (vielleicht halb so groß wie die Erde selber) notwendig gewesen. An der Erdoberfläche wurden aber durch gewaltige Feuerstürme, eine lange Dunkelheit und Kälteperiode die Lebensbedingungen für die meisten Lebewesen für lange Zeit äußerst prekär. Die großen Dinosaurier konnten jene Zeit nicht überleben, gewisse kleine aber schon. Deren Nachfahren können wir heute noch bewundern: ein sehr schönes Exemplar davon mit buntem Gefieder und starkem Schnabel (ein Buntspecht) tut sich gerade vor meinem Fenster an einem Meisenknödel gütlich !

hahanoob  12.02.2018, 15:57

Auch die Triopse (Urzeitkrebse) haben überlebt; man kann heute Zuchtsets für sie kaufen.

1
rumar  12.02.2018, 16:58
@hahanoob

Gerade habe ich mich hier mit jemandem über Triopse unterhalten, die ich dann spaßhafterweise mit "Triceratopsen" verglichen habe. Aber das warst nicht du, oder ?

0

die staubwolke hat die ganze Atmosphäre für Sonnenlicht undurchdringlich gemacht weshalb dir pflanzen starben dann die pflanzen Fresser und dann die Fleischfresser nur anpassungsfähiger zähe Tiere vorallem im Meer konnten überleben

rumar  12.02.2018, 17:05

"nur anpassungsfähige zähe Tiere vor allem im Meer konnten überleben"

... aber dazu auch ein paar mausgroße Kleinsäugetiere, die sich in ihren unterirdischen Höhlengängen an gewissen Orten "weit vom Schuss" lange genug über die Runden bringen konnten, bis es draußen wieder was zu fressen gab. Das sind unsere Vorfahren, also unsere Urururururur............urururururgroßeltern !

2

Die Erde ist ein ziemlich großer Planet mit einem Durchmesser von rund 12.756km. Der Meteoriti, der vor 66.000.000 Jahren die Erde traf, hatte "nur" eine größe von 11-15km, war also etwa so groß wie der Mount Everest. Es war also ungefähr so, als hätte ein Stecknadelkopf einen Basketball getroffen.

Allerdings hatte dieser Stecknadelkopf eine Geschwindigkeit von etwa 40km die Sekunde und die Aufprallenergie von etwa 100.000.000 Wasserstoffbomben. Das hat tatsächlich beträchtiliche Zerstörungen angerichtet und das Leben auf dem Planeten in Bedrängnis gebracht. Schon bei dem Einschlag selbst kamen durch die Wucht des Aufpralls, durch Druckwelle und Tsunamis, durch den Regen aus flüssigem Gestein, durch extreme Hitze und Stürme viele Tiere und Pflanzen ums Leben, viele weitere starben bei verheerenden Waldbränden, die auf der ganzen Erde wüteten. Das schlimmste Desaster stellte sich aber erst ein, als durch den aufgewirbelten Staub und die Asche sich der Himmel für Monate verdunkelte, was jede Pflanze auf dem Planeten eingehen ließ.

Dadurch brach die Nahrungskette komplett zusammen und jedes Tier mit einem hohen Energiebedarf stand infolgedessen vor dem Hungertod. Die Nahrungsknappheit hielt für Jahrhunderte an, sodass jedes Tier, das einen warmen Stoffwechsel hatte und mehr als 5kg wog, in dieser Zeitspanne ausgestorben ist.

Die Erde selbst und das Leben auf ihr war in der Erdgeschichte mehrmals solchen Katastrophen ausgesetzt. Der Einschlag des Meteoriten am Ende der Kreidezeit ist nämlich nur das fünftschlimmste derartiger Ereignisse. Die Massenaussterben am Ende der Trias, im Oberdevon, im späten Ordovizium und am Ende des Perm waren mindestens genauso verheerend wenn nicht verheerender. Das Leben, so beweist uns die Erdgeschichte, kann Rückschläge der übelsten Art einstecken und hat sich nach all diesen Katastrophen immer wieder neu entfalten können. Denn einige Lebensformen blieben jedes Mal danach übrig.

Um die Erde komplett zu zerstören, müsste sie mit einem Himmelskörper kollidieren, der mindestens genauso groß wäre wie sie. Und selbst dann würde nach so einer Kollision ein neuer Himmelskörper entstehen, der sich nach hunderten von Millionen Jahren wieder zu einem neuen Planeten formen würde. Da diese Neo-Erde dann immer noch in der habitalen Zone liegen würde, ist es noch nicht einmal auszuschließen, dass sich auf ihr sogar neues Leben entwickeln könnte.

Das einzige Szenario, dass ich mir vorstellen kann, was unseren Planeten sonst zerstören könnte, wäre die Annäherung unseres Sonnensystems an ein schwarzes Loch. Die Singularität würde sämtliche Energie und Materie absorbieren. Und natürlich, dass Grand Moff Tarkin mit seinem Todesstern hier auftaucht und schlechte Laune hat - beides ist aber relativ unwahrscheinlich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Umfassende Recherchen für meinen Roman über Dinosaurier.
hahanoob  13.02.2018, 13:55

Es reicht sicherlich auch ein kleinerer Himmelskörper als erdengroß, um diese zu zerstören. Es kommt nämlich nicht auf die Größe an, sondern auf Dichte (Masse) und Geschwindigkeit des anderen Himmelskörpers.

Ich bin davon überzeugt, dass auch ein modgroßer Himmelskörper die Erde zerstören könnte, sollte er mit einer Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit mit der Erde kollidieren.

0
MarkusPK  13.02.2018, 15:31
@hahanoob

Dann ist deine Überzeugung schlicht falsch, denn es kommt eben nicht auf Überzeugungen an, sondern bloß auf wissenschaftliche Fachkenntnisse.

Mit einem etwa Marsgroßen Himmelskörper namens Theia ist die Erde in ihrer frühen Zeit bereits kollidiert und hat diesen dann absorbiert. Ein Rest von Theia ist der heutige Erdmond.

Planetenkollisionen sind nun in einem stabilen Sonnensystem zwar nicht mehr zu erwarten, aber es existieren auch Asteroiden, die entsprechend groß wären, um alles Leben auf der Erde zu vernichten. Trotzdem würde der Planet selbst dabei nicht zerstört werden!

0

Es ist noch überhaupt nicht klar, warum die Dinosaurier letztendlich wirklich ausgestorben sind, falls sie es denn tatsächlich sind, auch da gibt es Fragezeichen. Es gibt da mehrere unterschiedliche Theorien. Die Frage müsste also lauten: "Wie könnte ein Meteorid die Dinos getötet haben, ohne dabei die Erde zu zerstören.", nun, die Erde ist einfach mal ein bisschen größer als die Dinos es waren und in Folge dessen etwas stabiler. Es ist also durchaus möglich, dass ein Meteroid die Erde nicht zerstört, aber Klima und Umwelt (zum Beispiel durch Staub) in einem Maße verändert, bei dem die Dinos nicht überleben konnten. Aber wie gesagt, das mit dem Meteoriten ist nur eine von vielen denkbaren Theorien.

hahanoob  12.02.2018, 15:56

Was sind denn andere denkbare Theorien?

Übrigens: In Mexiko ist ein Meteoritenkrater, der vermutlich kurz vor dem Aussterben der Dinosaurier entstand. Er soll 30 km tief gewesen sein, mit einem Durchmesser von 220 km. Heute ist er allerdings kleiner geworden, die Witterung hat ihn stark beeinflusst.

2
guitschee  12.02.2018, 16:11
@hahanoob

Stimmt, Wissenschaftler haben aber auch berechnet, dass das alleine eigentlich nicht ausreichend gewesen sein könnte, es wird aber in Folge dessen vermutet, dass es auch zu Vulkanausbrüchen deswegen kam, die mit der Menge an Staub dafür gesorgt haben, dass die Dinos ausgestorben sind - das ist tatsächlich die gängigste und auch wahrscheinlichste Theorie, eine andere besagt, dass etwa zu diesem Zeitpunkt der Yellowstone das letzte mal einen großen Ausbruch hatte, was definitiv alleine wohl auch ausreichen könnte, es gab/gibt auch mal die Theorie, das es quasi eine Saurier-Pandemie gab - was wohl aber auch bewiesen scheint, ist, das vor dem Meteoriteneinschlag, denn du ja schon richtig genannt hast, die Zahl der Saurier schon alleine zurückgegangen war. So mehr fällt mir gerade nicht ein, mit Paläontologie und so weit zurückliegender Weltgeschichte habe ich mich wenig befasst und von Vulkanen/Meteoriten und deren Wirkungskraft selber habe ich auch keine Ahnung, kann also nur wiedergeben was ich so mal gelesen habe ;).

0
MarkusPK  13.02.2018, 13:25
Es ist noch überhaupt nicht klar, warum die Dinosaurier letztendlich wirklich ausgestorben sind, falls sie es denn tatsächlich sind, auch da gibt es Fragezeichen.

Das ist so nicht richtig. Zwar gibt es mehrere Theorien zum Aussterben der Dinosaurier, aber kaum welche, die mit einander im Widerspruch stehen, sondern vielmehr sogar einander ergänzen. Und inzwischen gibt es tatsächlich sehr viel merh Ausrufezeichen (belegte Fakten) als Fragezeichen.

Ich stelle dein kleines Wirrwarr mal richtig, wenn du erlaubst:

Der Yellowstone ist das letzte Mal vor etwa 64.000 Jahren aus, also noch vor gar nicht allzu langer Zeit. Das ganze Yellowstone-Vulkansystem ist außerdem erst rund 17 Millionen Jahre alt, also entstand erst lange nach dem Aussterben der Dinosaurier.

Der Supervulkan, der den letzten Dinosauriern nachweislich zum Verhängnis wurde, und dessen Ausbruch wahrscheinlich sogar direkt mit dem Einschlag des Meteoriten zusammenhängt und von ihm ausgelöst wurde, befindet sich nicht in Nordamerika, sondern im heutigen Indien. Die Überreste dieser gewaltigen Eruption, die um ein Vielfaches größer als das mickrige Yellowstone-Dingens war, bilden heute die Landschaft des Dekkan-Trapps.

Für eine Dinosaurier-Pandemie gibt es nicht den Hauch eines Beleges. Es wäre auch äußerst unwahrscheinlich, dass ein einzelner Erreger eine komplette Tierklasse betrifft und nur eine einzige Gruppe, nämlich die Vögel, verschont.

Der Rückgang der Artenvielfalt der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit ist nur in Nordamerika nachzuweisen. Das lag aber an keiner Naturkatastrophe. Im Campanium (83-72mya) lag der Meeresspiegel estrem hoch und teilte Nordamerika in drei isoliert voneinander liegende Kontinent-Teile. Da sich in jener Zeit auch die laramidische Gebirgskette emporhob (die heutigen Rocky Mountains), und diese damals etwa so hoch waren wie der heutige Himalaya, entstand auf dem westlichen Kontinent-Teil eine Landschaft aus vielen isolierten Lebensräumen, in denen sich viele unterschiedliche Dinosaurier-Arten entwickelten - besonders Horn- und Entenschnabel-Dinosaurier (Ceratopsier und Hadrosaurier). Als sich der Meeresspiegel wieder senkte, verbanden sich die zuvor isolierten Lebensräume wieder miteinander. Ein Faunenaustausch war die Folge: Die einander ähnlichen Dinosaurier standen nun in Konkurrenz zueinander und begannen, sich gegenseitig zu verdrängen. Im späten Maastrichtium (68mya) waren nur noch eine einzige Hadrosaurier-Art (Edmontosaurus) und eine einzige Ceratopsier-Art (Triceratops) übrig geblieben. Beide Spezies sind aber sowohl die größten als auch spezialisiertesten Vertreter ihrer gesamten Familie. Und auch für einen Rückgang der Individuenzahl gibt es keinen Hinweis - die letzten Dinosaurier sind also nicht etwa "schleichend" ausgestorben, sondern ziemlich rasch auf einen Schlag.

0