Wie kommt nur H und kein O in ein Reaktor?

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Nach insgesamt rund 130 Minuten begannen die Brennstäbe trockenzufallen und zu überhitzen. Die Hülle der Brennstäbe oxidierte durch eine Zirconium-Wasser-Reaktion, Wasserstoff wurde freigesetzt, die Brennelemente schmolzen. Der freigesetzte Wasserstoff gelangte zusammen mit dem ohnehin als Korrosionsschutz mit Wasserstoff versetzten Kühlmittel über das offen stehende Druckentlastungsventil (PORV) über den Abblasetank in das Containment und bildete mit dem dort vorhandenen Sauerstoff Knallgas.

Der wichtige Punkt ist hier die "Zirconium-Wasser-Reaktion". Dabei hat sich vermutlich Zirconiumhydroxid bzw. wahrscheinlicher Zirconiumoxid gebildet. Bei dieser Reaktion wird Wasserstoff frei, der Sauerstoff verbleibt beim Zirconium.

In einem Reaktor wird Wasser (H2O) als Kühlmittel verwendet. Wenn es zu einer Überhitzung kommt, kann Wasserstoff freigesetzt werden. Der Sauerstoff verbindet sich jedoch mit anderen Materialien im Reaktor und ist nicht verfügbar, um mit dem Wasserstoff zu reagieren. Daher fehlt der notwendige Sauerstoff für eine Explosion. Es ist eine komplexe chemische Dynamik, die die Sicherheit des Reaktors beeinflusst.