wie kommt es zu dem Brudermord und welche Gefühle spielen eine Rolle (die Geschichte vom Paradies und von Kain und Abel )?

7 Antworten

Kain und Abel wussten beide daß es einen Gott gibt, aber nur Abel glaubte auch, nicht Kain! Von daher hatten sie nicht dieselbe Gesinnung Gott gegenüber. Wir müssen unterscheiden zwischen der Annahme, daß es einen Gott gibt und den Glauben an IHN. Jakobus macht das mit seinem Vers mehr als deutlich - ''Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern'' (Jakobus 2,19). Aus eben diesem Grund hat Gott das Opfer Kains (als Ackerbauer) auch nicht anerkannt (1. Mose 4, 4-5). Kain tat vielleicht äußerlich ähnliches wie Abel (als Viehzüchter), aber ohne Glauben und Erkenntis seiner Schuld vor Gott. Abels Opfer zeigte, daß er es verstanden hatte (ein Tier musste sterben). Entsprechend gilt, was in Römer 14,23 steht: ''Was aber nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde.''

Der Glaube, so sagt die Bibel (Römer 10,17) kommt aus der Verkündigung - das hat zu allen Zeiten seine Gültigkeit, solange es den Menschen auf Erden gab und gibt. Also haben auch Kain und Abel von ihren Eltern das Wort Gottes gehört. Daß Sünde den Tod zur Folge hat, wussten auch Adam und Eva (1. Mose 2,17). Abel verstand, daß er die Erlösung aus Gnade nötig hatte, Kain nicht. Die Liebe zu Gott und zu seinen Geschwistern (''Brüdern'') ist das vornehmste (''höchste'') Gebot (5. Mose 6, 4-5) und unseren Nächsten (wie uns selbst) sollen wirebenso lieben (3. Mose 19,18). Das geht dem Bericht über Kain und Abel im 1. Johannesbrief unmittelbar voraus. Dort wird gezeigt, daß jemand  (Kain) seinen Bruder (Abel) nicht liebt sondern hasst.

Hier geht es um die göttliche Liebe (Agape) die nicht aus uns selbst produziert werden kann. Es braucht Gott um Gott zu lieben. Es ging um Gerechtigkeit (1. Johannes 3,10: ''Daran wird offenbar, welche die Kinder Gottes und welche die Kinder des Teufels sind: Wer nicht recht tut, der ist nicht von Gott, und wer nicht seinen Bruder lieb hat''). Das Drama um Kain und Abel ist die klassische Version dieser biblischen Tatsachen. Kain hatte reichlich Ausreden - 1. Mose 4,9: ''Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein''). Er hatte gelogen und versuchten seine Taten (vor Gott!) zu vertuschen. Kain war ''aus dem Bösen''  (1. Johannes 3, 11-12) und das war der Grund für seine ungerechten  (bösen) Taten, seine Lügen und letztlich den Mord an seinem Bruder.

Es spricht gar nichts dagegen, daß er das nicht auch genau wusste, was er tat. Seit Adam und Eva (den Eltern Kains und Abels) lag ein Schatten auf den Menschen durch die Sünde. Gott musste daher von Anfang an das Licht von der Finsternis trennen (1. Mose 1,4). In Kain und Abel sehen wir ein erstes Ergebnis. Über all dies sollten wir wissen, daß Gottes Gerechtigkeit immer überwiegt und auch stets ''besser'' ist als unsere eigene (moralische) Gerechtigkeit. Was mit Kain geschehen ist, dürfen wir Gott überlassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Mit dem Sündenfall hat sich im Herzen des Menschen Grundlegendes in der Beziehung zu Gott und untereinader geändert.

1. Mo 8,21 das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an

Markus 7,21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses11 Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit;

Abel hat das Wesen Gottes erkannt. Gott ist zu heilig, um Sünde zu dulden. Abe es gibt einen Weg zurück zu Gott. Durch ein stellvertetendes Opfer. Gott tötet ein Tier und bekleidet Aam und Eva mit Fell. Das ist Gande.

Diese Handelnsweise und Wesensart Gottes hat Abel erkannt und ein Tier geopfert. Hiweis auf das Opfer Christi, stellvertretend für Sünder.

Kain bringt Gott etwas vom verfluchten Erdboden dar, was er selbst erarbeitet hat.

Gott nimmt das Opfer Abels an.

Es ist auch die geschichte deer beiden Söhne im Gleichnis Lukas 15.

Der Sünder findet Vergebeung und Annahme beim Vate.

Der Selbstgerechte will den Vater und seine Gunst garnicht.

Das ist die asozialste Geschichte überhaupt, finde ich, seitens Gott. Einfach den Kain zu ignorieren, nur weil er ein minimalist war. 

Gen 4,3-8
3 Einmal brachte Kain von seinem Ernteertrag dem HERRN ein Opfer.

4 Auch Abel brachte ihm ein Opfer; er nahm dafür die besten von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Der HERR blickte freundlich auf Abel und sein Opfer,

5 aber Kain und sein Opfer schaute er nicht an. Da stieg der Zorn in Kain hoch und er blickte finster zu Boden.

6 Der HERR fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden?

7 Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein!«

8 Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draußen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.

Hier gibt es also eine Bevorzugung. Stell dir vor du und dein Bruder bringt euren Eltern beide ein Geschenk. Deine Eltern freuen sich total über das Geschenk deines Bruders, dich ignorieren sie aber total. Du wirst wütend, weil du auch etwas tolles gebastelt/gekauft hast, oder? Ich bezweifle, dass du deinen Bruder gleich umbringen würdest, aber Eifersucht, Neid und das Gefühl, ignoriert und ungeliebt zu sein, waren schon immer starke Triebkräfte.

Hierzu ein Spruch, den meine Oma einst schon gelernt hat:

Den Neid jag´auf der Stelle fort! Aus Neid geschah der erste Mord!